Für Trapattoni wird die Luft dünner

  • Für Trapattoni wird die Luft dünner


    Das Missverständnis geht weiter. Auch im Heimspiel gegen den ukrainischen Vertreter Schachtjor Donezk lieferte der VfB Stuttgart eine desolate Vorstellung ab und verlor am Ende. Die Zuschauer pfiffen das Team und Trainer Giovanni Trapattoni gnadenlos aus.


    Stuttgart - Nach dem vorzeitigen Aus im DFB-Pokal und der Achterbahnfahrt in der Fußball-Bundesliga muss der VfB Stuttgart auch im Uefa-Cup um den Einzug in das Achtelfinale zittern: Die Schwaben unterlagen vor heimischer Kulisse im zweiten Spiel der Gruppenphase dem ukrainischen Meister Schachtjor Donezk mit 0:2 (0:1) und heizten damit auch die Diskussionen um Star-Trainer Giovanni Trapattoni weiter an.


    Durch die Niederlage musste der VfB zudem die Tabellenführung in der Gruppe G an die Gäste abgeben. Die Tore für Donezk erzielten der Brasilianer Fernandinho nach einem kapitalen Fehler der Stuttgarter Abwehr (31.) sowie Ciprian Marica (88.).


    Donezk erwischte den besseren Auftakt. Ein Schuss von Schachtjor-Kapitän Anatolij Timoschtschuk ging zunächst noch knapp über das Tor (19.), ehe der Brasilianer Fernandinho nach einem schweren Fehler der VfB-Abwehr Ersatzkeeper Dirk Heinen völlig freistehend mit einem Kopfball aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Heinen, der wie gegen Berlin den erkrankten Nationalkeeper Timo Hildebrand vertrat, war diesmal völlig machtlos.


    "Nach dem Tor hatten wir große Probleme. Der Gegner hat zugemacht und wir hatten nicht mehr die Räume. Donezk hat sich hinten reingestellt, wir hatten keinen Platz. Das ist das Hauptproblem gewesen", so Trapattoni.


    Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte Trapattoni dann alles auf eine Karte und wechselte mit dem Brasilianer Cacau den dritten Angreifer ein. Die erste Möglichkeit zum Ausgleichstreffer hatte Jon Dahl Tomasson, der völlig freistehend zehn Meter vor dem Tor über den Ball trat (49.). Auch einen Freistoß von Ludovic Magnin, den Donezk-Keeper Dmytro Schutkow nur abprallen ließ, verpasste Tomasson freistehend (58.).


    Mit zunehmendem Spielverlauf wurden die VfB-Fans unruhiger, und begleiteten die zahlreichen Fehlpässe der Stuttgarter mit einem gellenden Pfeifkonzert, erst recht als Marica kurz vor Schluss für die Entscheidung sorgte. Nach dem Abpfiff übte der VfB-Trainer selbstkritik, gab sich aber gleichzeitig kämpferisch: "Die vielen Spielerwechsel bereiten uns nach wie vor Probleme, aber ich werde auf keinen Fall hinschmeißen", sagte Trapattoni.


    Am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) muss der VfB Stuttgart beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg antreten. Wenn auch diese Pflichtaufgabe mit einer Niederlage endet, dürften Trapattonis Tage im Ländle gezählt sein.