Verlag: Zimmermann Druck
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ERSTES KAPITEL
Nicht jedem Menschen ist es vergönnt, ein Haus zu bewohnen, in dem früher einmal ein berühmter Mann gewohnt hat und gestorben ist. Wer den Namen dieses berühmten Mannes kennt oder gar mehr von ihm weiß, bleibt bisweilen beim Vorübergehen ehrfurchtsvoll einen Augenblick stehen. Ohne Zweifel fällt ein wenig vom Glanz des Verstorbenen auf den späteren Besitzer." Eins dieser Häuser befand sich zu Beginn unserer Erzählung in der sonst recht stillen Savile Row Nummer 14, einer Straße im Londoner Stadtteil Burlington Gardens. Gestorben war in ihm vor hundert Jahren der Lustspieldichter Sheridan; der nach ihm einziehende Bewohner war der als Mitglied des Reformklubs angesehene Herr Phileas Fogg, der als Junggeselle so zurückgezogen lebte, daß er in den Ruf kam, einer der seltsamsten Bewohner von London zu sein. Was war denn nun über ihn zu sagen?
Jedenfalls kannten seine Reformklubmitglieder ihn als einen untadeligen Ehrenmann, mit dem man angenehmen Umgang hegen konnte, wenn auch nur in den Räumen des Klubs. Seine Bekannten erwähnten bisweilen eine Ähnlichkeit mit Lord Byron, dem berühmten englischen Dichter, ohne sie näher begründen zu können. Der große Freiheitsheld, für alle, Zeiten als Griechenfreund angesehen, hatte zwar einen ihn entstellenden Klumpfuß, trug aber keinen Bart. Bei Herrn Phileas Fogg war es gerade umgekehrt. Ihm fehlte der Klumpfuß, aber nicht der Bart.
Ein Engländer war er auf jeden Fall, schon wegen der Eigenschaften, die sogleich den geborenen Engländer erkennen lassen. Ob er aber auch ein geborener Londoner war, darüber bestanden Zweifel, Niemand hatte ihn trotz der langen Jahre, die er Abend für Abend im Klubhaus verbrachte, auf der Börse bemerkt. Er war kein Clerk, kein Angestellter bei einer Bank oder Behörde, desgleichen auch kein Anwalt, der beachtenswerte Prozesse