Beiträge von Karin

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    Jannik Schümann als Oskar


    Hörspiel und Feature | Hörspiel | Sonntag, 18:30 Uhr

    1.2.2004
    Oskar und die Dame in Rosa

    Von Eric-Emmanuel Schmitt



    Hörspiel-Studio (Foto: DeutschlandRadio/Berlin)

    Übersetzung aus dem Französischen: Annette und Paul Bäcker

    Regie: Sven Stricker


    Darsteller: Gisela Trowe, Jannik Schümann, Moritz Conrad, Niklas Garrn, Konstantin Graudus, Anne Weber, Stephan Schad, Laura Ketzer, Mary Mensah, Joana Thinius




    Produktion: Norddeutscher Rundfunk 2003


    Länge: 88'32


    "Lieber Gott, ich heiße Oskar, ich bin zehn Jahre alt und ich habe die Katze, den Hund und das Haus angezündet..." Seinen ersten Brief an Gott schreibt Oskar nur, weil Oma Rosa ihm das geraten hat. Früher hat er nicht an Gott geglaubt, aber wenn sogar eine ehemalige Catcherin davon überzeugt ist, dass das gut tut, probiert er es eben aus. Zu verlieren hat er nicht viel. Oskar liegt mit Leukämie im Krankenhaus. Diagnose: unheilbar. Niemand wagt ihm zu sagen, dass er sterben muss, und so wird die Stimmung täglich schlechter. Doch dann hat Oma Rosa eine Idee. Nach einer alten Legende sind aus den letzten zwölf Tagen des Jahres die Ereignisse der kommenden zwölf Monate vorhersagbar. Oskar soll nun jeden Tag so betrachten, als würde er zehn Jahre zählen.



    Das Kind, mit dem man nicht mehr spricht, weil einem sein Gesundheitszustand Angst einjagt. Das Kind, das unter dem Schweigen seiner Nächsten – besonders seiner Eltern - leidet, unter dem Schweigen des Himmels, unter all den offen bleibenden Fragen und das dennoch nie seine unendliche Lebensfreude verliert. Oskar und die Dame in Rosa ist eine Hymne auf das Leben. (Google.de)


    Der Autor:


    Eric-Emmanuel Schmitt, geboren 1960 in St. Foy Les Lyon, weltweit erfolgreicher Dramatiker, Romancier, Essayist, erhielt u.a. den "Großen Preis für Theater" der Akademie Francaise (2001).


    Der Autor zählt zu den international erfolgreichsten zeitgenössischen Dramatikern. Nach der inzwischen verfilmten Erzählung „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, die der NDR 2001 als Hörspiel produzierte, wurde auch „Oscar et la dame rose“ in Frankreich ein literarischer Bestseller. Lebt heute in Paris und Irland.


    Jetzt ist dazu ein Hörbuch erschienen:


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    Eric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rosa. 2 CDs.
    Laufzeit 88 Minuten.
    Schauspieler: Gisela Trowe, Jannik Schümann. vorgelesen, Gisela Trowe, Jannik Schümann.


    Audio Verlag Der Gmbh
    Januar 2004 - CD's ---------



    Bei amazon habe ich unter den Rezensionen des Buches gelesen, dass das Buch, das ja vor dem Hörspiel existierte, zu rührend geschrieben worden sei.


    Bei dem Hörspiel aber sorgt schon allein die fabelhafte Gisela Trowe mit ihrer tiefen Stimme, die jede Nuance spielen kann, dafür, dass es nicht zu rührend wird. Sie spielt fast auch immer den Oskar und die „Oma Rosa“.


    Die Musik-Untermalung – immer passend zur Aussage – mit teilweise modernen Chansons und Liedern (auch von Yves Montand mit ) ist toll.


    Ich war von dem Hörspiel fasziniert! Der Text geht wirklich zu Herzen, zumal wenn man sich in einen Kranken hineinversetzt, der daniederliegt und nur seine Gedanken hat – was der Geist alles vermag, wenn der Körper nicht mehr einsetzbar ist - und nur noch einen Menschen, der zu ihm hält.


    Es geht zum einen um das Sterben, besonders von Kindern, die an einer unheilbaren Krankheit leiden (hier: Leukämie), zum anderen darum, wie man damit in Krankenhäusern-Kinderstation-umgeht.
    Die „Oma Rosa“ – eine Kinderkrankenschwester in rosa Schwesternkleidung – hat sich z.B. hier im Hörspiel ganz dem sterbenskranken Oskar gewidmet mit viel Phantasie (sie wird zur tollen Catcherin), um ihm das Sterben leichter zu machen, u.a. mit der großartigen Idee, dass jeder ihm verbleibende Tag 10 Jahre bedeutet in seinem Leben; nun kann er alles durchleben: Pubertät, erste zarte Liebe (mit der kleinen Mitpatientin Peggy), Erwachsensein und Alter.------


    Zwischenbemerkung:


    Auch in der Wirklichkeit gibt es gute Projekte.


    Gestern las ich in unserer Regional-Zeitung einen Artikel mit folgender Überschrift:


    „Krebskranke Schülerin mit Klasse vernetzt.“:


    Zit.: „Krebskranke Schüler können in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vom Krankenzimmer aus mit ihrer Schulklasse verbunden werden. … Eine Schülerin, die an Leukämie leidet, konnte gestern als 1. Patientin per Laptop in den Unterricht ihrer Realschule geschaltet werden und verfolgte live eine Deutschstunde mit.“


    Es wäre schön, wenn es mehr solche Projekte geben würde.-------


    Meine Aufnahme dieses Hörspiels werde ich auf jeden Fall behalten.

    Allen anderen Lesern möchte ich das soeben erschienene Hörbuch (s.o.) empfehlen.


    Frenzey

    Hallo Clavelina,


    by the way: bist Du begeisterte Radfahrerin wegen: "Schnellste Hexe auf zwei Rädern"????


    beim Lesen von der Loudin-Witwe lief es mir schon kalt den Rücken runter! Toll die Atmosphäre beschrieben!
    Wir haben zwar Kabel -auch im Radioteil- bekommen aber leider Bayern nicht.
    Trotzdem merke ich mir den Titel, vielleicht kommt dieses Hörspiel ja mal in den norddeutschen Raum! I hope so!!!


    Frenzey


    Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du
    noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber
    nicht um aufzugeben.


    (Augustinus)

    Moin Clavelina,


    es gibt bestimmt bestimmte Sachen, die man bei Rezensionen erfüllen muss, die ich aber gar nicht kenne! :-)))
    Aber ich danke für das Lob, das mich ja ermutigt weiterzumachen - "demnächst in diesem Theater". Es braucht ja auch nicht immer zu lang sein. Habe da nämlich ein tolles Hörspiel gehört, das ich aufgenommen habe vom DLF/Köln, habe ich noch gut in Erinnerung.


    Frenzey, die Deinen Spruch von Konfuzius gut findet.
    Werde es Dir jetzt immer gleich machen; darf man ja ruhig "nachmachen"??? Greife mal aus dem Vollen, hier: "Entwürfe".


    "Nur aufs Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen."


    Friedrich Rueckert

    Hallo Spacie,


    auch ein neues Mitglied möchte Dir herzlich gratulieren! Hav a nice day!



    Was du gern möchtest, werde wahr
    Dein Glücksstern leuchte hell und klar
    Dein Fußballklub soll nie verlieren
    Die Festplatte sei ohne Viren
    Auf Arbeit nur sehr wenig Stress
    Verdienst und Urlaub generös
    Beim Lotto einen Hauptgewinn
    Reserven stets an Energien
    Gespür für wirklich Wichtiges
    Ein dickes Fell für Nichtiges
    Erfahrungen zumeist nur gute
    Der Weihnachtsmann stets ohne Rute
    Entscheidungen mit gutem Händchen
    Kontakte nur zu netten Menschen
    Humor in allen Lebenslagen
    Stets gute Fahrt mit deinem Wagen
    Die Übersicht an allen Fronten
    Und ein paar Euro auf den Konten
    An jedem Tag etwas zu lachen
    Und Dinge, die dir Freude machen
    Das wünschen wir dir heute hier
    Und wir gratulieren dir!


    Die Sonne meint's hoffentlich bei Dir auch gut???
    Sonst müssen eben jede Menge Geschenke herhalten! Und abends eine tolle Party wünscht Dir
    Frenzey

    Lieber Moe!


    Du hast recht spannend aus dem Inhalt des Hörspiels berichtet!
    Das Verhalten des Arztes ist wirklich merkwürdig,;aber wo das Geld eine Rolle spielt, hört wohl die Menschlichkeit auf.
    Freue mich schon auf Deine nächste Rezension.


    Frenzey

    Titel: Alle, die da fallen

    Übersetzung aus dem Englischen


    Autor: Beckett, Samuel


    Regie: Schröder-Jahn, Fritz


    Gattung: Hörspiel


    Art: Drama


    Bearbeitung: Erika Tophoven und Elmar Tophoven (Übersetzung)


    Sprecher: Mrs. Rooney (Tilla Durieux),


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    Mr. Rooney (Eduard Marks), Christy (Werner Schumacher), Mr.Slocum (Siegfried Lowitz), Tommy (Charles Brauer), Mr. Barrell (Erich Weiher), Miss Fitt (Gerda Schöneich), Jerry (Nikolaus von Festenberg), Frau (Anna Blask)


    Produktion: Norddeutscher Rundfunk, Saarländischer Rundfunk


    Produktionsjahr: 1957
    Länge in Minuten: 79

    Inhalt: Eine Landstraße und ein Bahnhof in Irland. Mrs. Rooney, eine zänkische alte Frau, zerrüttet von Rheuma und Kinderlosigkeit, schleppt sich die heiße staubige Straße entlang, um ihren Mann vom Zug abzuholen. Sie wollte ihn überraschen, da er ja heute Geburtstag hat.


    Sie trifft mehrere Menschen, nach deren Wohlbefinden sie sich erkundigt. (Später auf dem Rückweg erzählt sie ihrem Mann von all’ den „widerlichen“ Menschen!)
    Der blinde Dan unterhält in der Stadt ein nutzloses Büro, um nicht den ganzen Tag mit seiner Frau verbringen zu müssen. Sie ist von seiner Lieblosigkeit enttäuscht.


    Als der Zug mit Verspätung eintrifft, erfährt sie von Jerry, dem Jungen, der den blinden Dan, ihren Mann, sonst vom Bhf. abholt, dass ein Kind aus dem Zug auf die Schienen gefallen ist. Dan versuchte, diese Mitteilung zu verhindern.
    Sie schleppen sich beide durch den Regen nach Hause; sie erwähnt den Maulesel, der ihr mit Christy auf dem Hinweg begegnet ist. War das nicht auch ein Maulesel, auf dem Jesus nach Jerusalem eingeritten ist, fragt sie. Daraufhin fragte Dan, wer morgen predigte und welches der Predigt-Text sei. Sie antwortete:
    "Der Herr erhält alle, die da fallen und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind." (Psalm 145, Vers 14 – Hier ist auch der Titel des Hörspiels enthalten.) Beide lachen lauthals los!



    Dieses ist grob umrissen der Inhalt. Es geht m. E. um das Altsein mit seinen Behinderungen – physischer und psychischer Art.

    S. Beckett (1906 - 1989)


    – irischer Dramatiker, Werke u.a. „Warten auf Godot“ (1953), „Endspiel“ (1957), „Das letzte Band“ (1959, habe ich aufgenommen mit dem großen Schauspieler Martin Held in einer Aufnahme von 1969/71, in der Samuel Beckett selbst Regie führte)


    will uns vielleicht vermitteln, dass -so alt man auch ist, so depressiv und hysterisch man auch wird, so klapprig und körperlich behindert man auch werden wird – man trotz all dieser widrigen Umstände getragen wird – auch wenn man sich lustig macht über den Zuspruch. Dieses vielleicht seine Botschaft; sein Text ist aussergewöhnlich gut, denn in jedem Satz ist eine Wahrheit über das Leben enthalten, bzw. er charakteresiert die verschiedenen Menschen kollossal gut – ja, und besonders gut Mrs. Rooney.


    Damit komme ich zur Besetzung, die steht und fällt mit der exzellenten alten Schauspielerin Tilla Durieux ((1880-1971), die die Rolle der Mrs. Rooney aussergewöhnlich gut spielt. Wie sie spricht – mal langsam, mal wütend schnell, mal zärtlich leise, als sie ihren Mann Dan auf dem Bahnhof begrüßt, mal krächzend, mal summend, mal lauthals loslachend, mal schluchzend, als sie vom Tod des Kindes erfährt – das macht ihr so leicht keiner nach! Ihre große Gestaltungskunst ist eben unvergesslich!


    Die „Klangeffekte“ in diesem Hörspiel sind es „nur“: das sehr im Gedächtnis bleibende Schlurfen und schwere Atmen der alten Mrs. Rooney, das Klappern des Blindenstockes ihres Ehemannes Dan Rooney, die Zuggeräusche und nicht zuletzt das „I-A“ des Maulesels. Aber es bedurfte auch keiner Begleitmusik oder andersartiger Klangeffekte, denn dieses Hörspiel lebt vom Wort, vom Wort des Autors Samuel Beckett.


    Ich hatte dieses Hörspiel vor ca. 10 Jahren einmal in einer Wiederholung im NDR gehört, jetzt habe ich es von einem Bekannten bekommen und habe viel mehr entdeckt als damals. Ich werde es mir bestimmt nochmals anhören – demnächst in diesem Theater. J


    Dieses war k e i n e Rezension, da ich keine Rezensentin bin. Ich wollte nur meinen Eindruck schildern, den ich beim Anhören dieses bemerkenswerten Hörspiels hatte.

    Ist ja Valentinstag heute - deshalb die "Blumen"! Wusste ich allerdings erst nach meiner Antwort. ---
    Habe mich bei eBay und booklooker.de eintragen lassen unter: Meine Suche", da beide Anbieter das Hörbuch nicht hatten.
    Mal abwarten.
    Frenzey

    Moin lieber gruenspatz,


    tolle, inspirierende Rezension bzw. Empfehlung, werde bei eBay schauen, ob ich dieses Hörbuch ergattern kann.


    Erst hatte ich beim Durchschauen auf "Gertrude Stein" geklickt, dann sah ich, dass es sich um ein Kinderbuch handelte (wußte gar nicht, dass sie zwei Kinderbücher geschrieben hat). Danach dachte ich. warum nicht, ich lese doch auch den Kinderbuchautoren Jürg Schubiger so gern!


    Und tatsächlich: schon allein Deine Inhaltsangabe machte Appetit auf dieses Hörbuch. Und danach noch die begeisterte Beschreibung der Interpretation durch den (zit.) "Klangzauberer" Rufus Beck!


    Und dann noch Dein "i-Tüpfelchen": die Musik mit den Klangeffekten - na, wer da nicht rennt, um dieses Hörbuch zu ergattern!!!


    Also vielen Dank für die Empfehlung!


    Viele Grüße
    Frenzey

    Hallo Ihr lieben Leute,


    so viele nette Begrüßungs-Mails!! (Besonders das Epikur-Zitat fand ich schön und habe es mir abgespeichert. Danke!) Finde ich toll, bin noch bißchen ungewohnt hier und alles ist "holprig" für mich, aber ich werde es schon schaffen!
    Mein nächstes Radio-Hörspiel ist nur für "Euch"!!! Aber nur, wenn es mir gefallen hat. Gibt es überhaupt eine Rubrik für Radio-Hörspiele???


    Muss mir nachher -wenn mehr Zeit- mal alles in Ruhe ansehen.


    LG
    Frenzey

    :DD Hallo Moe,
    ich habe vor ca. 14-15 Jahren dieses Hörspiel gehört und mir ist auch das Wort "Watem" besonders in Erinnerung geblieben. Ich finde, Du hast alles sehr gut beschrieben (schön, dass Du den großartigen, leider verstorbenen, Klaus Schwarzkopf im Anfang erwähnst!), besonders für diejenigen, die das Hörspiel noch nicht oder -wie ich- es fast vergessen haben. Du hast mich angeregt, es nochmals anzuhören! Vielleicht hören sich auch andere es nun an!
    Ich gratuliere Dir zu Deiner ersten - wirklich gelungenen - Hörspiel-Rezension.
    Frenzey :cool: