Beiträge von Volker Dehs

    Das war meine ursprüngliche Vermutung auch, aber das Kapitel ist sowohl im frz. Vorabdruck als auch im Manuskript enthalten. Was mich mehr verwundert, ist, dass das Kapitel sowohl bei Hartleben als auch bei Weichert fehlt, wodurch sich die Theorie aufstellen lässt, dass sich die beiden Heinchens mehr an der Hartleben-Übersetzung als am frz. Original orientiert haben... aber das ist nur eine Vermutung, die überprüft werden müsste. Angekündigt hatten sie ja, dass sie alles besser machen wollten.

    Ja. Vorabdruck in irgendeiner HörZu, dann innerhalb des Däniken-Schmökers "Beweise" (Econ um 1977).


    Glückwunsch zum Kauf, wo hast du's denn ergattert? Es ist nämlich eines der wenigen Bücher über Verne, die mir überhaupt noch fehlen. Meistens wird's nur in den USA angeboten, und da ist der Versand meist teurer als das Buch selbst...

    Ja, das ist wahr, aber der Umfang des Buches ("Von der Erde zum Mond" bei Artemis & Winkler) wäre durch die Erzählung gesprengt worden, und zudem waren weder Lektorat noch ich selbst mit der Übersetzung des "Humbugs" zufrieden. Ich plane aber einen Band mit den noch unveröffentlichten Erzählungen, die ich allerdings nicht unter Zeitdruck übersetzen und kommentieren möchte - vorausgesetzt, es findet sich überhaupt ein Verlag, der das auch vergütet. Das ist letztlich kein zu unterschätzender Gesichtspunkt, denn dass es Übersetzungsprogramme schaffen, das hat sich ja nicht zuletzt auf diesem site als Illusion erwiesen. Für mich gehören Vernes Erzählungen zum Interessantesten, was er geschrieben hat, deshalb sind sie durchaus einer sorgfältigen Übersetzung wert. Mal schauen...

    Jau, warten wir mal auf Käptn Bernhard, der der angemessene Experte ist. Soviel aber schon mal vorab: nicht alles, was wie ein Fehler aussieht, muss auch einer sein. Bevor Anfang des 20. Jahrhunderts Greenwich zum internationalen 0-Punkt der Meridiane (Längengrade) bestimmt wurde, gingen die meisten Nationen von ihrer eigenen Hauptstadt als Ausgangspunkt aus. In den "20.000 Meilen" sagt Käptn Nemo deshalb auch zum Franzosen Aronnax: "Ihnen zu Ehren, Herr Professor, gehe ich mal von Paris aus..." oder so ähnlich. Aufgrund der nationalen Unterschiede kommt es gerade bei Längenmaßen usw. manchmal zu einem heillosen Durcheinander. Zum Beispiel ist die frz. Seemeile 1.852 m lang, die (heute verbindliche) englische aber 1.855 m.


    Ahoi!

    Hallo Poldi,


    das ist ja sehr bedauerlich, aber du wirst schon deine Gründe haben, und das muss man natürlich repektieren. Auf jeden Fall ganz herzlichen Dank für dein Engagement und die geleistete Arbeit!!!


    Beste Grüße, Volker

    habe heute die neue "Nautilus" bekommen und will gleich mal mein Kompliment an die Macher und die Verfasser loswerden. Das ist, zumindest nach meinem Geschmack die bisher ergiebigste Ausgabe. Besonders Bernhards Ausführungen zu den Illustrationen und Jürgen Seuls Artikel zur Juristerei sind klasse, aber auch Andreas hat mir mit seiner Besprechung des Buchs von Zimmermann aus dem Herzen gesprochen. Super!

    Mir ist, ehrlich gesagt, Sinn und Zweck eines solchen Unternehmens schleierhaft. Geht es um den Hartleben-Text mit Illustrationen, so ist er doch auf der CD-Rom der Digitalen Bibliothek verfügbar, und die Pawlak-Bände lassen sich mit etwas Ausdauer schon zusammen suchen. Geht es da einigen Freunden der Vollständigkeit um eine einheitliche Präsentation??? Muss man, um einige weniger bekannte Romane und die noch nicht übersetzten zugänglich zu machen, gleich alles wieder auf den Markt schmeißen? :keineahnung:

    Ist vermutlich zu klein. Beim Namen "Jules Verne" hat der Großteil der Käufer ganz bestimmte Vorstellungen, die mit den berühmtesten Romanen zusammenhängen, wenige sind da an Theaterstücken, Gedichten oder historischen Romanen interessiert. Oder an Märchen. Als ich "Die Abenteuer der Familie Raton" 1989 bei Fischer als Taschenbuch und deutsche Erstausgabe veröffentlichte, verkaufte sich das Buch so schlecht, dass es schon kurz darauf verramscht wurde.

    Ja, das ist richtig, aber die Entscheidung in Verlagen wird von unterschiedlichen Gremien getroffen, und in diesem Fall stand der Beschluss fest, dass mit den 20.000 Meilen Schluss sein solle. Ob für immer, mal sehen. Es ist halt eine Reihe, die sich auf die Hauptwerke der Weltliteratur spezialisiert, insofern ist Verne mit 5 Ausgaben nicht schlecht weggekommen. Aber letztlich sind Verlage Wirtschaftsunternehmen und richtet sich das Angebot nach dem Verkauf.

    Hallo Olli,


    Dein Wort in mancher Lektoren Ohr! Die meisten Verlage wollen das Altertümelnde am liebsten ganz ausmerzen, um die Sprache so aktuell wie möglich zu haben, natürlich um ein möglichst großes Publikum zu erreichen, von dem sie - zu Recht oder Unrecht - glauben, dass die alte Sprache nicht mehr ankommt.


    Ich vertrete eine mittlere Position, indem ich versuche, bestimmte Eigentümlichkeiten, die einfach daran erinnern, dass es sich um Bücher von vor hundert Jahren handelt, zu erhalten, etwa wenn die Personen sich gegenseitig immer wieder höflich mit "mein Herr" titulieren.


    Andererseits überkommt mich doch, wenn ich die alten Hartleben-Übersetzungen lese, ein leichtes Unbehagen ob der Umständlichkeit der Satzgefüge. Wenn ich nämlich Verne im französischen Original lese, stelle ich fest, dass er uns sprachlich wesentlich näher ist als in den deutschen alten Übersetzungen, die durch Wortwahl und umständliche Formulierungen eine unnötige Distanz schaffen, die weder dem damaligen noch dem heutigen Verhältnis Text-Leser in Frankreich entsprechen.


    Aber das ist letztlich eine Geschmacksfrage, und das was du geschieben hast, habe ich schon des öfteren gehört. Und mich freuen solche Äußerungen, die nicht dem mainstream entsprechen.


    Was die "Gehemnisvolle Insel" betrifft, damit wird es wohl nix (aber dankeschön für Dein Plädoyer!). Die Winkler-Reihe ist mit "20.000 Meilen unter den Meeren" erst einmal abgeschlossen.


    Beste Grüße, Volker

    All diese Übersetzungen sind gut, auch wenn ich finde, dass sie zu sehr glätten, also offensichtliche Fehler oder unglückliche Formulierungen wie Pleonasmen "glätten". Aber da hat es eine kommentierte Ausgabe natürlich leichter, das wiederzugeben, als eine Übersetzung, die ohne Anmerkungen auskommen muss.


    In meiner Bio war ich mit dem "Mittelpunkt" von M. Kottmann (Fischer) etwas streng, aber er hat durchaus seine Stärken.

    Hei, da ich gerade den Roman neu übersetze und dabei immer auch vergleiche, was meinen "Kollegen" hier und da eingefallen ist, muss ich sagen: Diogenes und Fischer (neu) sind auf gleichem Niveau sehr gut, wobei Diogenes etwas zu sehr am Originaltext "klebt" und Fischer dazu neigt, frisch von der Leber weg zu formulieren, was glatter lesbar ist, aber manchmal falsch ist. Auf jeden Fall sind sie vollständig, enthalten also nahezu alle Aufzählungen von Fischen, Pflanzen, Weichtieren, pipapo, während Hartleben und Weichert Absätze und sogar ganze Seiten haben wegfallen lassen. Insofern finde ich beide Ausgaben empfehlenswert. Fundamentaler Unterschied: Diogenes schreibt "der" Nautilus, Fischer "die" N. Tjaja...

    Völlig einverstanden mit Andreas: der Mechanismus bei diesen Dingen ist immer der gleiche.


    Ich muss den ersten Eco-Titel korrigieren: Es handelt sich um "Die Insel des vorigen Tages", und obwohl der Roman im 17./18. Jahrhundert spielt, gibt es motivische Anklänge an "Die geheimnisvolle Insel".

    Vielleicht auf "Die Insel der verlorenen Tage", auf jeden Fall aber "Das Foucaultsche Pendel" in Zusammenhang mit den Vermutungen frz. Esoteriker, Verne habe Bescheid gewusst über den Schatz der Merowinger und Rosenkreuzer und entsprechende Andeutungen in seinem Roman "Clovis Dardentor" verbraten! Naja, wer's glauben mag...

    Ja, grundsätzlich schon, wenn Aufwand und Vergütung in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Bis Mitte 2008 habe ich allerdings noch andere Projekte, die ich vorher erledigen muss oder will. Mal schauen, wie die Welt in Sachen Verne dann ausschaut...

    Hallo Poldi,


    das Einloggen hat gestern nicht funktioniert, deshalb folgt die Antwort heute. Leider hat sich der Verlag Artemis & Winkler entschlossen, die Verne-Reihe nach der "Reise um den Mond" (ca. Februar 2007) und den "20.000 Meilen unter den Meeren" (Oktober 2007) nicht weiterzuführen. Somit erübrigte sich auch das Weiterleiten der Liste.


    Aber die Umfrage war nicht umsonst und hat ja ein interessantes Bild ergeben, an dem sich vielleicht andere Verlage orientieren könnten. Favoriten waren ja "Die Kinder des Kapitäns Grant" und "Die geheimnisvolle Insel" - ausgerechnet die umfangreichsten Romane, und dann die, die es noch nicht im Deutschen gibt.


    Auf jeden Fall vielen Dank an alle, die ihre Meinung geäußert haben. Irgendwie wird es bestimmt weiter gehen.


    Gruß, Volker

    ... soziale Aufgaben, sicher, der Vorschlag ist vernünftig, aber ich dachte, der Artikel, wie auch die ganze Uncyclopedia, sei ein Gag - und als solcher gar nicht mal so schlecht. Außerdem wäre er beliebig erweiterbar mit all dem kruden Zeug, das sonst noch so im Äther wabert oder als Gemeinplätze über JV verbreitet ist. Z.B.: "JV war verheiratet, hatte ein Dutzend Geliebte (und mindestens eine uneheliche Tochter), aber eigentlich war er ein schwuler Freimaurer", usw.


    Francois Compère hat einen solchen Versuch mal in den 70ern und 80ern gemacht (etwas platter sogar noch als im englischen Beispiel) und sich damit die Verärgerung der Puristen zugezogen.


    Nun ja, das Problem ist wohl bei der manchmal etwas blinden www-Gläubigkeit, dass es immer Leute geben wird, die auch die Unyclopedia als ernsthafte Informationsquelle missverstehen und dann für irgendwelche Klassenarbeiten nutzen... das Universum schlägt zurück!