Beiträge von Andreas

    Ich war im letzten Jahr vor Ort, konnte aber nicht das Theatererlebnis besuchen. Als ich in den Höhlen die Bühne inmitten des Berges sah, konnte ich mir lebhaft das Spiel in diesem Ambiente vorstellen.
    Wer die Chance hat, eine Vorstellung unter der Erde zu besuchen , der sollte sie wahr nehmen.

    BTW: Als Sammler alter Zeitungen und Zeitschriften kann ich bei dem Angebot nur den Kopf schütteln. Einen Halbjahres- oder Jahressammelband auseinander zu reißen um dann die beschädigten Hefte einzeln für über 30 Euro zu verkaufen, dass ist schon ziemlich dreist…

    Was manche so unternehmen um an Geld zu kommen…

    Die Frage ist nicht, ob es das noch gibt - die Frage muss lauten: wurde es jemals gebaut? Denn der Artikel ist ja eine Ankündigung. Eine Art in Aussicht gestelltes Projekt.


    Da ich noch nie davon gehört habe (und in den Gründungsjahren gab es mal den Jules Verne Club Berlin), vermute ich, dass das Vorhaben nie umgesetzt wurde.

    Reisen wir noch einmal nach Schottland zurück. Im Roman "Das Grühne Leuchten / Der Grüne Strahl" lässt Verne ein kleine Reisegruppe im 15. Kapitel zu den Ruinen von Iona reisen. Beeindruckt stehen sie vor den Königsgräbern und der Kathedrale von Iona. Im Buch sieht das so aus:



    Allerdings hatte der Illustrator nur eine Touristenansicht (die oft publiziert wurde) genommen, und dort die Akteure eingefügt. Denn eine 15 Jahre später in Umlauf gebrachte britische Postkarte zeigt genau die identische Ansicht:



    So ist auch diese Illustration komplett passfähig zur damaligen Realität.

    Jetzt reisen wir an den Bosporus, die verbindende Meerenge zwischen Europa und Asien. Dorthin werden wir mit "Keraban dem Starrkopf" entführt. Keraban wollte ja, wie von uns bekannt, den Wegezoll zur Überquerung der Meerenge in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, sparen. Beim ersten Seitenwechsel des Ufers umrundete er ja das komplette Schwarze Meer, beim zweitem Male ließ er sich was anderes einfallen. Der Artist Storchi spannte vom Ortsteil Skutari ein Seil zum Leanderturm und eine zweite Verbindung von diesem zum Top-Hane-Platz. Diese Verbindung überquerte er mit Keraban in einer Art Schubkarre. Was die Geschichte und die Illustration nicht zeigen: In der Realität sind das zwei Seilschläge, bei denen einer schon 2,2 Kilometer lang ist. In der Originalillustration sieht es noch einfach aus:


    In der Mitte sehen wir den Leanderturm und rechts dahinter das eigentliche Ziel. Aus einer bestimmten Perspektive erscheint das Ganze irgendwie machbar. Hier eine Postkarte aus meiner Sammlung von 1900 (gelaufen 1904), auch hier täuscht die Perspektive:



    Aber wenn man sich etwas seitlich versetzt die Entfernung in der Realität ansieht, dann ist die Entfernung doch gewaltig. Hier ein Urlaubsschnappschuss von uns aus dem Jahre 2005:



    Jetzt erkennt man, wie weit das Ufer auf der rechten Seite noch entfernt ist. Kein Seil könnte mit einem normalen Durchhang diese Weite überspannen.

    Und trotzdem ist es Keraban geglückt. In unserer Fantasie ist es eben möglich! Viel Spaß beim Nachlesen ...

    Jetzt wechseln wir mal den Kontinent. In seiner Kurzgeschichte "Martin Paz" lässt Verne die Akteure unter anderem auch in Lima agieren. So zeigt eine Illustration die Plaza Major, an dem auch der Regierungspalast liegt, mit der Catedral de Lima, inmitten der peruanischen Hauptstadt:



    Als wir 2016 dort weilten, sah die Kathedrale so aus:



    Auch hier hatte der Illustrator offenbar eine genaue Vorlage bemüht.

    Reisen wir gleich weiter. In dem 1894 erschienenen Roman "Meister Antifer ..." lässt er seinen Helden u.a. auch in Edinburgh die Canongate bis zum Schloss hinauf gehen. Im Roman sieht das so aus (Scan einer franz. Chrototypografie):



    Hier das Motiv auf einer hand-colorierten Postkarte zwischen 1895-1900:



    Und als ich mit meiner Frau im Herbst des vorigen Jahres dort weilte, sah die Ansicht so aus:



    Ihr seht: Es passt!

    Immer wenn ich mit Jules Verne gedanklich in der Welt herum reise, dann finde ich Illustrationen, die mich neugierig machen: Wie sah damals die Realität aus? Oder kann ich das Motiv auch heute noch finden?


    In dieser Rubrik will ich ein paar Beispiele aufzeigen.


    Reisen wir zuerst mit Verne nach Wien, denn hier lässt er seinen Helden Ilia Brusch im Roman "Der Pilot von der Donau" am Donauufer, im Nordosten des Praters mit seinem Boot anlegen. Im Buch sieht das so aus:


    Ich konnte das Bild in alten Quellen identifizieren. Die dargestellte Brücke (übrigens aufgrund der Romanaussage manchmal in der franz. Sekundärliteratur als "Praterbrücke" bezeichnet) ist die damlige "Kronprinz Rudolf Brücke", die im Jahre 1876 fertiggestellt wurde. 1919 wurde sie in Reichsbrücke umbenannt und 1934 wurde sie rückgebaut um ein neues Bauwerk zu errichten.


    Verne war mit seiner Beschreibung ganz dicht dran. Nur dass die dargestellte Brücke noch zirka 3 Kilometer vom Prater entfernt ist. Der selbige befindet sich auf der oben dargestellten Illustration im Roman hinter der Brücke und dann rechts liegend. Vom Prater aus kommend dah die damalige SIcht so aus:



    Es ist wieder ein Beispiel, dass bewusst recherchiert wurde, um selbst solch kleine Details passfähig erscheinen zu lassen.

    … auf jeden Fall ein Roman, der Urlaubsstimmung macht. Nicht so sehr die Organisation (die vielleicht jeder schon mal bei einer Pauschalreise kennen gelernt hat), mehr so die Ziele.

    EIne interessante Geschichte. Aber da beides Massenware ist (nicht umsonst kann ich einen gleichartigen Gehstock bei AMAZON noch immer kaufen), scheint es mehr der Wunsch zu sein oder eine familiäre Legende der Familie Hirsch.

    Auf jeden Fall kann damit wieder die Aufmerksamkeit zu Thema May geweckt werden. Und es hätte ja auch sein können ...

    Ja, gerade in den letzten Jahren des Schaffens hat er seine Romane im Stil einer Reihenfolge, als ein gradlinigen Handlungsstrang, geschrieben. Am Anfang seiner Reihe hat er noch Orts- und Zeitsprünge oder einfache Verschachtelungen genutzt. An Dumas, den er sehr verehrte, kam er stilistisch nie ran…

    Letzterer verstand es meisterhaft Spannungsbögen zu erzeugen und Geschichten hinter der Geschichte einzubauen.

    Ach und was mir noch auffällig erscheint: immer öfters scheint er im Spätwerk Reiseführer genutzt zu haben…

    Die Herder Variante der Geheimnisvollen Insel habe ich in meiner Liste, auch mit Bild. Dort ist nur das Impressum geänderte. Ansonsten ist alles gleich…

    Und Keraban: wie von Stahlelefant erkannt: die 2. Auflage wurde von Spannend Erzählt auf die neue Verne Reihe umgewidmet.