Beiträge von Maschu1


    Es gibt auch Print-on-demand-Bücher (bzw. eBooks), da ist es nicht die fehlende Kenntnis des Inhalts, die zu seltsamen Covern führt. Die beiden hier zum Beispiel, da hat man den Eindruck, dass da niemand nochmal einen Blick auf die Bilder (bzw. deren Platzierung) geworfen hat.

    "Print on demand"-Ausgaben von Leuten, die sich nie mit der Materie beschäftigt haben, machen schon Spaß. Ein weiteres Beispiel (zwar nicht Jules Verne, aber immerhin einer der "deutschen Jules Vernes") ist ein Roman von Robert Kraft (1869-1916). Da war auf der Rückseite ein Bild des vermeintlichen Autors abgebildet. Verwendet wurde dafür allerdings ein Foto des US-Sportfunktionärs Robert Kraft, dem die New England Patriots (in der NFL) gehören.

    Bei Google Books gibt es eine recht umfangreiche Vorschau. (Ich weiß aber nicht, ob der Link funktioniert: https://www.google.de/books/ed…g=PA5&printsec=frontcover)

    Das sieht eher nach einem wilden Mix unterschiedlicher Ideen/Quellen aus, darunter Edgar Rice Burroughs' "At the Earth's Core" (Die Maschine, mit der man sich nach Pellucidar durchbohrt). Der englische Titel der Geschichte sieht wie ein Mix aus Jules Verne/Edgar Rice Burroughs aus: "Journey to the Core of the Earth".

    Von Lovecraft kenne ich bislang nur "Berge des Wahnsinns". War ganz gut zu lesen. (Im Prinzip ist es ja auch eine Art Lost-World-Geschichte.)

    Eher weniger zu empfehlen ist die Version mit Stewart Granger und William Shatner. Die Parodie mit Dudley Moore ist tatsächlich eher unlustig. Die kann selbst Kenneth Williams nicht retten.


    Ich bin auch von dem Baskerville-Film aus der Serie mit Jeremy Brett gut unterhalten worden. Nicht der beste Teil der Reihe, aber trotzdem ganz gut.

    Bei Karl May gibt es ja etwas Vergleichbares: Die Historisch-kritische Ausgabe. Da muss zwar nichts übersetzt werden, aber es werden bei jedem Band Editorische Berichte zur Entstehung und Variantenverzeichnisse mitgeliefert, bei denen alle zu Mays Lebzeiten erschienene Ausgaben verglichen und Unterschiede dokumentiert werden. Und da kommt bei einigen Titeln schon etwas zusammen. (Unter anderem die von Charley vorgenommenen Überarbeitungen der Zeitschriftenveröffentlichungen für die Buchausgabe und teils hat er die Bücher für die Illustrierte Ausgabe nochmals überarbeitet, Hier und da haben sich auch Manuskripte erhalten, die dann ebenfalls in die Variantenverzeichnisse einfließen. Am Ende ist der Aufwand dafür sicherlich ähnlich hoch wie er bei neuen Übersetzungen/Abgleich bestehender Übersetzungen für Jules Verne wäre.) Diese Arbeit wird ehrenamtlich geleistet (andernfalls wäre das Projekt gar nicht zu bezahlen) und trotzdem kommt für die (allerdings auch optisch ansprechenden) Halbleinenbände durch die vergleichsweise niedrige Auflage ein Preis von rund 50,00 Euro pro Band zusammen. Die Reihe wurde Ende der 1980er begonnen, stagnierte dann zwischenzeitlich und jetzt geht es mit zwei bis drei Bänden pro Jahr wieder vorwärts, seit Karl-May-Stiftung, Karl-May-Gesellschaft und Karl-May-Verlag das Projekt gemeinsam stemmen. Angedacht sind am Ende rund 100 Bände. 67 oder 68 liegen bislang vor - nach 36 Jahren. Und selbst wenn es im jetzigen Tempo weitergeht, wird es nochmal 10+ Jahre dauern.

    In Buchhandlungen ist mir das Trilog-Buch nie vor die Augen gekommen, da lief der Verkauf wohl hauptsächlich über diverse Internetplattformen wie Amazon. Und da bei Amazon der Verkaufsrang von Anfang an in einem so hohen Bereich lag (ich glaube fast von Beginn weg bei mehreren Hunderttausend), dürfte die Zahl der verkauften Exemplare eher im "mikroskopischen" Bereich liegen.


    In "Karl May in Leipzig" Nummer 131 gab es im letzten Jahr eine kurze Besprechung des "Fünf Wochen im Ballon"-Bandes.

    "Aber der Diktator wird nie wieder gesehen und bleibt verschollen..." Ein Vorgehen, dass Kraft so ähnlich wiederholt anwendet. Eigentlich steht man schon kurz vor einem Happy End und dann gibt es den Dreh ins Negative.


    Aus "Verne-Sicht" dürften vor allem folgende Romane Krafts interessant sein:

    - Im Panzerautomobil um die Erde

    - Im Aeroplan um die Erde (Unabhängige Fortsetzung zum Panzerautomobil)

    - Ein moderner Lederstrumpf

    - Die Nihilit-Expedition (eine Lost-World-Geschichte)

    - Wenn ich König wäre (im Karl-May-Verlag als "König König" neu aufgelegt.)

    - Die Wildschützen vom Kilimandscharo


    Größter Unterschied, aber das hast du auch selbst auch schon festgestellt: Kraft täuscht Wissenschaftlichkeit nur vor, in Wahrheit sind seine Erfindungen eher fantastischen Ursprungs.


    Wer Sherlock Holmes mag, kann sich auch am recht kurzen "Die Rätsel von Garden Hall" versuchen, den man als Englischen Landhaus-Gruselkrimi einordnen kann. (Ich muss bei dem Buch immer an den leider nicht zu Ende gebrachten Holodeck-Roman denken, den Captain Janeway in einer der früheren Voyager-Staffeln gespielt hat.)


    Wer ganz viel Zeit hat: Sehr viele neu zusammengeschüttelte Verne-Motive hat Robert Kraft in seinem ersten Kolportageroman "Die Vestalinnen" untergebracht. Das sind aber auch gut 4.000 Seiten. Die Neubearbeitung, die ab 1902 vertrieben wurde, ist problemlos als kostenfreies E-Book zu kriegen und auch vergleichsweise preiswert in Buchform - entweder in 5 Bänden oder 10 Teilbänden. Sie unterscheidet sich durch leichte Kürzungen von Sätzen hier und da geringfügig von der Erstfassung. Inhaltlich gibt es aber wohl keine Unterschiede (Wobei es bislang noch keinen systematischen Seite-für-Seite-Abgleich gibt).

    Burian-Bildbände sind recht teuer. "Die verlorenen Welten des Zdenek Burian" aus dem Jahr 2013 kostet auch immerhin 68,00 Euro. Da hatte ich aber vor einiger Zeit Glück, dass noch originalverpackte "Mängelexemplare" bei Hugendubel in Leipzig" für 10,00 Euro verramscht wurden.

    Bereits Ende März 2023 hat Netflix die Adam-Sandler-Komödie "Muder Mystery 2" veröffentlicht. Das Finale spielt auf dem Eiffelturm, unter anderem im Restaurant "Jules Verne". Verne wird aber nur kurz thematisiert für einen kurzen Witz, bei dem der Name des Restaurants von den amerikanischen Detektiven falsch ausgesprochen wird.

    Den Roman habe ich vor ein paar Wochen in ebendieser Ausgabe auch gelesen. Für einen späten Verne liest er sich erstaunlich gut. Er kopiert mit der Entführung aber ein klein wenig den ersten Robur-Band.

    Fortsetzungen zu Jules Vernes Werken zu schreiben, sehe ich tatsächlich als eine recht schwierige Aufgabe an.


    Karl Mays Helden oder Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes sind auf "Serienproduktion" angelegt. Wenn May oder Doyle eine Geschichte mit ihren Figuren schreiben, ist am Ende die Geschichte auserzählt und Shatterhand bzw. Holmes stehen für das nächste Abenteuer/den nächsten Fall bereit. Verne dagegen gestaltet seine Helden dagegen mehr oder weniger genau für die eine Geschichte, die er mit ihnen schreibt und wenn die Geschichte zu Ende ist, sind auch die Protagonisten auserzählt. (Selbst in Fällen, wo er Figuren nochmal aufgreift, wie in "Kein Durcheinander", "Der Herr der Welt", "Die geheimnisvolle Insel" verwendet er entweder ursprüngliche Nebenfiguren oder lässt alten Hauptfiguren nur noch als Nebenfiguren an der Seite neuer Hauptfiguren agieren. Einzige Ausnahme (sofern ich jetzt nichts übersehen habe) ist "Die Reise um den Mond". Das ist ja aber im Prinzip keine neue Geschichte mit bekannten Figuren, sondern "nur" der Abschluss der in "Von der Erde zum Mond" begonnenen Geschichte.)

    Seit ein paar Tagen sind die zehn Folgen der letzten Staffel von "Disenchantment" auf Netflix verfügbar. (Im Gegensatz zu Staffel 1 und 2 besteht die finale Staffel nur aus einem Teil mit 10 Episoden. Dafür hat die finale Episode mehr Laufzeit.)
    Beim Ausflug von König Zøg und Bean nach Steamland gibt es dabei auch wieder kleine Anspielungen auf Jules Verne.