30.05.2004 - Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring

  • Berg- und Talfahrt auf dem Eifelkurs


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    Köln. Seit 2002 präsentiert sich der Nürburgring in neuer Form. Mit der Mercedes-Arena wurde damals ein neuer Streckenabschnitt eingeweiht - ein spektakuläres Motodrom nach dem Vorbild Hockenheim. Nach dem Castrol-S am Ende der Start-Zielgeraden biegen die Piloten in einen stadionähnlichen Kessel mit einer langgezogenen Linkskurve ein. Die neue Arena bietet zusätzlichen Platz für 10.000 Zuschauer; außerdem soll sie das Überholen erleichtern. Mit dem gleichen Ziel wurde im vergangenen Jahr das Veedol-S vor der letzten Kurve zur NGK-Schikane umgebaut.
    Bereits in den 50er Jahren wurden auf der Strecke in der Eifel Grand-Prix-Läufe absolviert. Der Kurs ist aus der alten Nordschleife hervorgegangen, die nach schweren Unfällen stark verändert werden musste. Seit dem Feuerunfall von Niki Lauda 1976 wurde auf der 22,8 Kilometer langen ursprünglichen Schleife kein GP mehr ausgetragen. Eine Unbekannte am Nürburgring ist immer das Wetter. In den vergangenen Jahren variierten die Bedingungen von frostig, feucht und Regen bis zu warmem Sommerwetter. 1995 musste sogar das Warm-up wegen Nebels abgesagt werden, ein einmaliges Vorkommen in der F1. Meist dauert es aber nicht lange bis der Kurs nach einem Regenguss wieder abgetrocknet ist.



    Neuer Nürburgring nur Mittelmass


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    "Wenn ich Nürburgring höre, kann ich die Kälte fühlen", sagt Rubens Barrichello. Allerdings meinte es die Strecke bislang immer gut mit dem Ferrari-Piloten. "Ich habe fast immer gepunktet. Wegen der Kälte heizen sich die Reifen schwer auf, deshalb neigen die Autos zum Untersteuern. Du musst laufend die Abstimmung korrigieren", so der Brasilianer, der 2002 hier sogar gewann.
    Ex-Weltmeister Mika Häkkinen hält nicht viel von der Eifel-Strecke. "Ein Wort umschreibt den Nürburgring: Mittelmaß. Mittelmäßiger Grip, mittlerer Anpressdruck, mittelschnelle Kurven, durchschnittlicher Fahrspaß", urteilt der Finne, der lieber auf der ursprünglichen Strecke fuhr. "Das Highlight war für mich, wenn ich vorher Journalisten um die alte Nordschleife chauffieren durfte."



    Unfälle sind programmiert


    Eine Eigenschaft teilt der moderne GP-Kurs mit der alten Nordschleife - Unfälle sind zu erwarten. In der ersten Kurve, dem Castrol-S, gab es in den Jahren 1984, 1997 und 1999 spektakuläre Startkollisionen. Kein Wunder, denn jeder Platz, den die Piloten am Start gutmachen können, zählt. Überholmöglichkeiten sind wie auf vielen F1-Kursen rar gesät. Die beste Möglichkeit, an einem Konkurrenten vorbeizuziehen, bietet die Anbremszone vor der neuen NGK-Schikane, wo die Piloten jetzt noch stärker in die Eisen steigen müssen..


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