Werkstattbericht "In 80 Tagen um die Welt"

  • 1. VORBEREITUNG

    Vom Manuskript zur Idealbesetzung


    Mit einem neuen Manuskript kommt die Produktionsmaschinerie in Bewegung: Was jetzt zählt sind viel Geduld, gute Kontakte und ein flexibler Zeitplan.


    http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/1784987-429569.html


    Werkstattbericht "In 80 Tagen um die Welt"
    Vom Manuskript zur Idealbesetzung

    Die Produktionsmaschinerie kommt in Bewegung

    Der Hörspielapparat wird in Gang gesetzt, wenn vom Hörspielbearbeiter (Helmut Peschina) und dem zuständigen Dramaturgen (Thomas Fritz) ein Manuskript vorliegt. Das Produktionsteam zieht sich ins "stille Kämmerlein" zurück und liest. Darauf folgt die Aufstellung eines Planes, wann welche Rolle wie lange zu erscheinen hat.

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    Die Disposition: Besetzungs- und Aufnahmeplan


    Wichtig: Viel Geduld und zuverlässige Kontakte
    Nun kann die Besetzungsdisponentin Petra Dietel mit akribischer Geduld und erprobten Kontakten, die Schauspieler für die über 40 Rollen bestellen. Doch gute Darsteller sind auch viel beschäftigt. Der gewünschte Mime könnte ja kommen... – ja, wenn man alle Termine um einen Tag vorziehen würde...?!


    Aber für diesen Tag sind nun bereits andere Vereinbarungen mit anderen Kolleginnen und Kollegen getroffen. Also werden wieder Termine umgestellt, Aufnahmereihenfolgen verändert – und nach hunderten von Telefonaten ist es dann doch wieder mal geschafft: Die Idealbesetzung ist beisammen.

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    Besetzungsdisponentin Petra Dietel in Bewegung


    Die Stars und die Exoten aus dem Ausland
    Axel Milberg als Phileas Fogg und Boris Aljinovic als Passepartout konnten sich für die beiden Hauptrollen sechs Tage frei machen. (Für Schauspieler, die nicht nur als Tatort-Kommissare laufend vor der Kamera stehen, ist das sehr viel Zeit!) Doch nicht nur die viel beschäftigten Stars gilt es nach Halle zu holen. Für die etlichen Schauplätze, die quer über den Globus führen, hat Petra Dietel chinesische, indische, französische, englische und amerikanische Muttersprachler zu besetzen.

    Größte Sorgfalt bei der Stimmenauswahl
    Bei einem Stück, das wesentlich von der Originalität der Schauplätze lebt (oder genauer: dem Versuch sie ideenreich zu imaginieren) ist es eben nicht zu vernachlässigen, ob eine Bahnhofsdurchsage im mittleren Westen der USA von einem Gaststudent aus Edinburgh gesprochen wird, dessen Telefonnummer sofort zur Hand ist, weil er bei einer früheren Produktion schon einmal mit dabei war.


    So wie zwischen Bourbon und Whisky Welten liegen – so auch zwischen den Ausprägungen des Englischen auf den verschiedenen Kontinenten. In Amerika sollte der "Bahnhofsprecher" daher schon aufgewachsen sein – beim richtigen Bundesstaat drückt Petra Dietel dann aber schon ein Auge zu.

    Aufatmen: Die Rollen sind besetzt
    Bei solchen Recherchen zahlen sich ihre Kontakte zu Universitäten in Halle und Leipzig, zu Kulturvereinen – und zum chinesischen Imbiss um die Ecke aus. Eine knappe Woche bevor das erste Wort aufgezeichnet wird, kann Petra Dietel aufatmen – bis auf ein paar Kleinigkeiten sind nun auch alle "Exoten" mit Name und Anschrift erfasst und alle Termine beplant – persönlich sieht man sich dann auf dem Studioflur zum ersten Mal.


    Eine Verschnaufpause gibt es trotzdem nicht: Eiligst muss nämlich jetzt ein passender Ferdinand für die Inszenierung von "Kabale und Liebe" gefunden werden, die nur ein paar Tage später beginnt...

    http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/1784487.html