Eisbären bereit für die Titelverteidigung
Trainer Pierre Pagés Kampfansage - Statistik spricht gegen Berlin
[Blockierte Grafik: http://www.del.org/FileAdmin/news/images/6154_1.jpg] Christoph Gawlik im Zweikampf mit Mirko Lüdemann |
Meistermacher Pierre Pagé
von Titelverteidiger Eisbären Berlin richtet vor dem Start der
Play-Offs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine Kampfansage an die
Konkurrenz. „Wir sind bereit, den Titel zu verteidigen“, sagt der
Kanadier, dessen Team von den Trainern der Play-Off-Clubs in die
Favoritenrolle gedrängt wird. Sechs von acht Trainern halten den Sieger
der Vorrunde in einer sid-Umfrage für den Topfavoriten auf den
Titelgewinn. Als schärfster Widersacher gilt der Tabellenzweite ERC
Ingolstadt.
Pagé reicht allerdings die Bürde des Favoriten vor dem ersten
Viertelfinal-Spieltag am Mittwoch an den ERC Ingolstadt weiter.
„Ingolstadt war die ganze Saison über unglaublich stark, lange Zeit
Tabellenführer und ist mein Favorit“, sagt der 55-Jährige, der Berlin
im Vorjahr zum ersten gesamtdeutschen Titel führte.
Doch Pagé verschweigt, dass seine Mannschaft im Herbst 2005
eine lange Anlaufzeit benötigte, um in Schwung zu kommen. Von Monat zu
Monat wurden die Eisbären besser. „Die haben sich in einen regelrechten
Rausch gespielt“, sagt Trainer Benoit Laporte von den Nürnberg Ice
Tigers.
Das ist auch das Resultat einer riskanten, aber letztlich erfolgreichen
Personalpolitik. Erst, als das Management der Eisbären sicher war,
echte Verstärkungen gefunden zu haben, investierte es seine
verbliebenen Ausländerlizenzen für Spieler wie Verteidiger Drake
Berehowsky, Stürmer Patrick Jarrett oder Torwart Thomas Pöpperle, die
den Kader nicht ergänzten, sondern verstärkten. DEL-Rekordmeister Adler
Mannheim dagegen hatte frühzeitig seine Lizenzen vergeben und
stagnierte. Die Folge: Der Vorjahresfinalist schaut in den Play-Offs
nur zu.
Zudem setzt Pagé konsequent auf die Jugend. Beispiel Christoph
Gawlik: Der 18-Jährige steuerte in der Vorrunde zwölf Treffer bei.
Frank Hördler (21 Jahre), Andre Rankel (20) und Florian Busch (21)
schafften in dieser Saison den Sprung in die Nationalmannschaft, Busch
gehörte sogar dem Olympiakader an. Hinzu kommen alte Haudegen wie Steve
Walker, Denis Pederson oder Kelly Fairchild. „Die Eisbären können sich
auch Verletzungen erlauben, weil sie in der Hinterhand immer noch
Spieler haben, die in die Bresche springen können“, sagt Trainer Teal
Fowler vom Berliner Viertelfinalgegner Krefeld Pinguine.
Die Statistik hingegen sieht die Eisbären nur bedingt vorn.
Seit Einführung der DEL im Jahr 1994 haben nur die Adler Mannheim 1997
und 2001 als Vorrundenerster den Titel gewonnen. Nicht selten stürmten
Teams von den Plätzen fünf oder schlechter zur Meisterschaft.
Entsprechend optimistisch gehen auch die Clubs, die auswärts
in die Play-Offs starten, ihre Aufgaben an. Trainer Mike Schmidt von
den Hamburg Freezers fürchtet das Duell mit dem Tabellendritten DEG
Metro Stars jedenfalls nicht: „Wer Meister werden will, muss jeden
schlagen. Dass wir das können, haben wir in der Vorrunde bewiesen.“
Kevin Gaudet von den Hannover Scorpions verspricht seiner
Mannschaft viel Spaß im Viertelfinale gegen Ingolstadt. Der Druck liegt
ganz allein beim ERC. Der achtmalige Meister Kölner Haie zeigt sich
trotz des fehlenden Heimvorteils gegen die Nürnberg Ice Tigers
optimistisch. „Uns ist völlig egal, gegen wen wir spielen“, sagt Zach
trotzig.
Quelle: www.del.org