29.03.2006
Traum-Halbfinale mit Tradition und Zündstoff
Zach an alter Wirkungsstätte - Scorpions wollen Meister Bein stellen
[Blockierte Grafik: http://www.del.org/FileAdmin/news/images/6228_1.jpg] Berlin geht als Favorit in die Serie gegen Hannover |
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Abschiedstour von Hans Zach an
alter Wirkungsstätte, Neuauflage des Finals von 1996 und letzte Derbys
an der altehrwürdigen Brehmstraße: Im von den Fans sehnlich
herbeigewünschten Play-Off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga
(DEL) zwischen den rheinischen Rivalen DEG Metro Stars und Kölner Haie
in der am Donnerstag beginnenden „Best-of-five-Serie“ (19.30 Uhr/live
bei Premiere) steckt jede Menge Tradition und Zündstoff.
„Ich will mich mit dem Titel aus Köln verabschieden“, hatte
Haie-Trainer Hans Zach unlängst verkündet. Dafür wollen er und sein
Team nun zunächst Zachs ehemaligen Düsseldorfer Arbeitgeber
ausschalten, mit dem er von 1991 bis 1993 dreimal in Folge den
Meistertitel errungen hatte. „Die DEG ist ein sehr unangenehmer Gegner.
Ich rechne mit einer Entscheidung nach fünf Spielen“, sagte der
ehemalige Bundestrainer, der den achtmaligen Meister nach vier Jahren
zum Saisonende verlässt.
In der Play-Off-Statistik haben die Haie mit 15:13 Siegen
knapp die Nase vorn. Die Saison-Statistik spricht aber für die DEG, die
drei der vier Duelle gegen die Kölner für sich entschieden. Daher ist
man auf Seiten der Metro Stars mit dem Halbfinalgegner mehr als
zufrieden. „Köln ist das Geilste, was uns passieren konnte“, jubelte
DEG-Stürmer Klaus Kathan: „Die Brehmstraße hat ein letztes Derby
verdient.“ Das Halbfinale sichert den DEG-Fans vor dem Umzug in einen
modernen ISS Dom mindestens zwei weitere Schlagerspiele im ruhmreichen
Düsseldorfer Eistempel.
Neben logistischen Annehmlichkeiten eines Derbys stimmt für
DEG-Manager Lance Nethery auch die sportliche Perspektive: „Wir haben
gute Chancen, wieder einen großen Cluberfolg zu schaffen.“ Zehn Jahre
nach dem letzten Titelgewinn will das Team von Trainer Don Jackson
ausgerechnet gegen den damaligen Endspielgegner aus Köln den Grundstein
für einen neuerlichen Titelgewinn legen.
Gaudet sieht Duell mit den Eisbären optimistisch entgegen
In der zweiten Halbfinal-Begegnung wollen die Hannover Scorpions nach
dem Happyend im Viertelfinalkrimi durch ein 5:3 im siebten Spiel beim
ERC Ingolstadt auch Meister Eisbären Berlin (19.30 Uhr/live bei
Premiere) ein Bein stellen. „Warum soll ich nicht auch mit Hannover
Meister werden?“, fragt Verteidiger Shawn Heins, der in der Vorsaison
mit den Eisbären den Titel an die Spree geholt hatte.
Auch Trainer Kevin Gaudet sieht im ersten Duell beider Teams
in einer Play-Off-Serie überhaupt durchaus Chancen: „Die
Außenseiterrolle macht uns Spaß. Wir haben nichts zu verlieren, da hat
man es natürlich einfacher, als immer mit dem Druck zu leben, gewinnen
zu müssen.“
Allerdings sieht der Kanadier das erste Aufeinandertreffen des
im Modus „Best-of-Five“ gespielten Halbfinals in der Hauptstadt
realistisch: „Das wird ganz schwer, weil uns das Spiel am Dienstag noch
in den Beinen steckt.“ Die Vorrundensieger aus Berlin hatten dagegen
eine ganze Woche Spielpause, die sie laut Trainer Pierre Pagé zum
„trainieren, schlafen und trainieren“ genützt haben. „Kraft und
Kondition hat meine Mannschaft für vier Drittel. Daran werden wir im
Halbfinale nicht scheitern“, sagte Pagé.
Beim Vorrundenzweiten ERC Ingolstadt lecken die
Verantwortlichen nach der unerwarteten Niederlage gegen Hannover
unterdessen ihre Wunden. „Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben.
Aber so ist Eishockey“, sagte Trainer Ron Kennedy, nachdem sein Team
den dritten Halbfinaleinzug in Folge verpasst hatte. Auch Stürmer
Günther Oswald trauerte um die verpasste Chance: „Das Ausscheiden
schmerzt, vor allem weil im Halbfinale ein attraktiver Gegner gewartet
hätte.“
Quelle: www.del.org