Schumacher in Imola wieder auf der Siegerstraße?

  • 07. April 2006 - 12:25 Uhr

    Ferrari plant für Imola zahlreiche Neuerungen, von denen der siebenfache Weltmeister nach seinem unplanmäßigen Test schon sehr angetan war


    (F1Total.com) - Der Ausflug nach Vallelunga hat sich für Michael Schumacher offenbar gelohnt. Der siebenfache Weltmeister war für die Testfahrten vor den Toren Roms eigentlich nicht eingeplant, entschied sich dann aber doch für eine persönliche Teilnahme. Erste Rückschlüsse aus dem Testprogramm lassen den Optimismus bei Schumacher wieder steigen.


    "Ich sollte eigentlich zu Hause bleiben, aber trotz der langen Reise von Australien zurück fühlte ich mich recht gut und ich dachte, dass Beste wäre es, sofort wieder in das Auto zu steigen", erklärte Schumacher der 'Gazzetta dello Sport'. In Vallelunga widmete sich der 37-Jährige dem Hauptproblem von Ferrari: den Reifen.

    Ferrari wird zahlreiche Dinge am 248 F1 verbessern


    "Für Imola müssen wir die richtigen Reifen haben", erklärte er. "Auf dieser Strecke ist alles völlig anders, im Vergleich zu den ersten Rennen ist es eine andere Welt." Um den ersten Saisonsieg zu erreichen, der in Italien herbeigesehnt wird, muss sich jedoch auch motorenseitig einiges bessern. Die Motorschäden zu Saisonbeginn warfen kein gutes Licht auf Ferrari.


    "Es ging hier auch darum, die Zuverlässigkeit der neuen Motorenkonfiguration zu testen", fuhr er fort. "Daher fuhren Luca Badoer und ich Longruns, die erfolgreich waren." Ferrari-Tester Badoer saß dabei jedoch in einem F2004-Modell mit einem gedrosselten V10-Aggregat. Doch neben dem Motor sollen zahlreiche andere Änderungen am 248 F1 in Imola debütieren.


    Schumacher wollte vermeiden, dass er alle Neuerungen erst in der kommenden Woche in Barcelona zum ersten Mal testet, und entschied sich kurzfristig, nach Vallelunga zu gehen. "Wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätte ich alles in Barcelona machen müssen und das wäre vielleicht zu spät gewesen", erklärte er. "In Spanien wollen wir uns auf die neuen Teile bei der Aerodynamik und den Aufhängungen konzentrieren."

    Schumacher erfreut über den Rückhalt bei Ferrari


    Noch sei es aber zu früh, von Siegchancen in Imola zu reden, auch wenn Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo dies forderte. "Es ist schwierig, Versprechungen für den San Marino-Grand-Prix zu machen", so Schumacher. "Ich kann aber sagen, dass wir alle sehr motiviert sind und dass die Herausforderung in dieser Saison uns anspornt. Das Auto ist wirklich sehr gut, das Problem ist aber, dass wir das volle Potenzial bisher nicht ausschöpfen konnten."


    Vergleiche zur Saison 2005, als Ferrari nur sehr wenige Glanzlichter setzen konnte, lässt Schumacher nicht zu. "Das hat mit dem Vorjahr nichts zu tun", erklärte er. "In entscheidenden Momenten hat sich gezeigt, dass es (das Auto; Anm. d. Red.) schnell ist. Es ist nun wichtig, konstant eine gute Leistung zu erbringen."


    Dass Montezemolo sich nach dem Fahrfehler demonstrativ vor den Ferrari-Star stellte, überrascht ihn nicht. "Der Präsident kennt mich gut, er kennt meine Qualitäten und meine Schwächen", führte er aus. "Wir arbeiten nun schon eine lange Zeit zusammen und er weiß, dass die Strecke in Melbourne nicht einfach ist. Ich habe einen Fehler gemacht und wurde dafür kritisiert, es ist doch normal, das so etwas passiert."