Symonds: "Ferrari war definitiv schneller als wir"

  • 09. Mai 2006 - 18:11 Uhr

    Renault-Chefingenieur Pat Symonds zeigt sich nach Ferraris starker Darbietung auf dem Nürburgring besorgt - Reifenkrieg das Zünglein an der Waage?


    (F1Total.com) - Nach dem knappen Sieg von Michael Schumacher in Imola gab man sich im Renault-Lager noch unbesorgt; man ging davon aus, dass Ferraris starke Leistung lediglich - ähnlich wie im vergangenen Jahr - streckenspezifisch gewesen sei und man ab dem Nürburgring die Lage wieder im Griff haben würde. Nachdem Schumacher jedoch auch in der Eifel nicht zu schlagen war und der Sieg sogar noch deutlicher Ausfiel als in Imola, macht sich Chefingenieur Pat Symonds Sorgen.


    Teamchef Flavio Briatore hatte sich nach dem Rennen in Imola noch gefreut, dass man zwar nicht gewonnen, aber dennoch mit Rang zwei weitere Punkte auf McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen gutgemacht habe, der ein stärkerer Konkurrent im Kampf um den WM-Titel sei als Ferrari. Doch nach der erneut starken Vorstellung der Roten ist sich Symonds sicher, dass die Italiener spätestens jetzt ein ernstzunehmender Gegner im WM-Kampf sind.

    Welches Team hat derzeit die Nase vorne?


    Welches der beiden Teams derzeit die Nase vorne habe, sei "momentan schwer zu sagen", wird Symonds von 'autosport.com' zitiert. Eine entscheidende Rolle im WM-Kampf könnte im weiteren Saisonverlauf jedoch in jedem Fall die jeweilige Performance der Reifenpartner spielen: "Imola war interessant. Ich denke, dass die Leistung von Ferrari dort vielleicht etwas von Bridgestone begünstigt war, und unterm Strich hatten wir ein schnelleres Auto, auch wenn wir das Rennen verloren geben mussten."


    Jedoch seien die japanischen Pneus auf dem Nürburgring erneut "sehr konkurrenzfähig gewesen. Ich bin mir sicher, dass sich das von Rennen zu Rennen ändern wird, aber ich denke, dass sie sehr stark aussehen." Am vergangenen Wochenende habe man von der Geschwindigkeit her keine Chance gegen Ferrari gehabt, was laut Symonds im kompletten Ferrari-Paket zu begründen ist.

    Ferrari war auf dem Ring schneller als Renault


    Dabei habe die unerwartet starke Leistung von Bridgestone einen entscheidenden Beitrag geleistet: "Es war das ganze Paket. Es ist schwierig, das in die einzelnen Komponenten zu zerlegen, aber ohne Zweifel hat Bridgestone besser gearbeitet als ich das erwartet hätte, denn sie hatten nicht nur die Performance auf eine Runde, sondern auch die geringe Abnutzung war beeindruckend."


    In Imola hatte Ferrari im Qualifying eine starke Leistung gezeigt, im zweiten Rennabschnitt jedoch hatten die Italiener mit Graining an den japanischen Pneus zu kämpfen und profitierten davon, dass das 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' nahezu keine Überholmöglichkeiten bietet. Somit konnte Schumacher seinen Widersacher Alonso hinter sich halten, auch wenn Renault teilweise deutlich schneller unterwegs war.


    Auf dem Nürburgring dagegen sei Ferrari "sehr schnell" gewesen: "Sie waren einfach besser. In der Vorbereitung auf den zweiten Boxenstopp haben wir alles gegeben, aber Michael hat auf alles reagieren können, wie er es wollte. Sie waren definitiv schneller als wir", räumte Symonds abschließend ein.