Räikkönen schreibt den Titel schon ab

  • 15. Mai 2006 - 15:03 Uhr

    Nach sechs Rennen hat der Finne nur der Hälfte der Punkte, die WM-Spitzenreiter Fernando Alonso auf dem Konto hat - Räikkönen glaubt nicht mehr an den Titel


    (F1Total.com) - Eine Stimmungskanone war Kimi Räikkönen an der Strecke nie, doch nach dem Spanien-Grand-Prix blickt der Finne noch düsterer aus seinem Visier hervor. Der fünfte Rang entsprach nicht den Vorstellungen, doch schwerer wog, dass sein McLaren-Mercedes MP4-21 der Konkurrenz klar und deutlich unterlegen war. Der Finne sieht einen möglichen Titel nun entschwinden.


    Bisher konnten die "Silberpfeile" noch kein einziges Rennen in der Saison 2006 gewinnen, in der Weltmeisterschaft kommt Räikkönen auf 27 Punkte - genauso viel hatte er auch 2005 nach sechs Rennen. Fernando Alonso aber kommt bereits auf 54 Zähler, hatte im Vorjahr nach sechs Grands Prix aber nur 49 Punkte auf dem Konto.


    Die schwache Vorstellung auf dem 'Circuit de Catalunya' habe die Schwächen bei McLaren-Mercedes aufgedeckt. "Diese Strecke vergibt einem nichts, man kann seine Schwächen nicht verstecken", erklärte er der 'Gazzetta dello Sport'. "Wenn man kein gutes Auto hat, dann erreicht man gar nichts. Daher schafften wir es auch, auf anderen Strecken an Ferrari und Renault dranzubleiben, hier waren wir aber nie dabei."

    "Ich möchte noch einige Rennen gewinnen"


    Beim kommenden Rennen in Monaco werden die Auswirkungen geringer sein, doch der Vorjahressieger in den Straßen von Monte Carlo macht sich keine großen Hoffnungen. "Uns mangelt es an allem ein wenig", fuhr er fort. "Wir hatten viel Untersteuern, das Auto war schwierig zu fahren. In Monaco sollte es besser laufen, aber ich mache mir keine Illusionen, dass wir einen großen Schritt nach vorn machen."


    Dass er noch in die Titelvergabe eingreifen kann, glaubt der 26-Jährige nicht mehr. "Der Titelkampf wird zwischen Ferrari und Renault ausgetragen, denn sie beenden alle Rennen und kämpfen immer um Siege und Podestplätze." Was kann Räikkönen noch erreichen. "Ich möchte noch einige Rennen gewinnen, immerhin werde ich es versuchen."


    Der Pessimismus von Räikkönen könnte durchaus auch Auswirkungen auf seine Zukunft haben, wenn eine Entscheidung nicht schon längst gefallen ist. Im Vorjahr konnte McLaren-Mercedes nach einem schwachen Saisonauftakt das Ruder noch einmal herumwerfen, 2006 gelang dies bisher nicht. Je länger und ausgeprägter diese schwache Phase ist, desto wahrscheinlicher wird ein Abgang Räikkönens - ob nun zu Ferrari oder Renault.