Mansell flippt wieder aus: Manche Dinge ändern sich nie...

  • 24. Mai 2006 - 09:39 Uhr

    Ex-Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell beschimpfte am vergangenen Wochenende einen jungen Rennfahrer, der seinem Sohn ins Auto gefahren war


    (F1Total.com) - In einer Zeit, in der Formel-1-Piloten so steril sind wie fabriksneue Zahnbürsten, sehnen sich viele Fans nach Typen wie Nigel Mansell, die sich kein Blatt vor den Mund nehmen. Allerdings gilt der Brite aufgrund seiner oft undiplomatischen Wortwahl nicht unbedingt als ideales Vorbild für junge Rennfahrer - und eben dies stellte er am vergangenen Wochenende wieder einmal unter Beweis.


    Beim Rennen zur Formula BMW UK Championship in Brands Hatch hatte Mansells 17-jähriger Sohn Greg einen Zusammenstoß mit Joe Osborne. Die beiden Fahrer und deren Väter sahen sich den Zwischenfall anschließend auf DVD an - und dabei soll der Formel-1-Weltmeister von 1992 sein die Osbornes laut 'Mirror' "beschissene Spinner" geschimpft haben, obwohl die Schuldfrage laut Rennleitung nicht eindeutig geklärt werden konnte.


    Doch es kommt noch besser: Ganz der alte Mansell - unvergessen sein verschenkter Sieg von Montréal 1991, als er vor lauter siegessicherem Winken den Motor abwürgte und in der letzten Runde stehen blieb, oder seine theatralischen Gesten, als er wegen harmloser Schnittwunden auf dem Podium halb kollabierte -, ging er anschließend zu den Chefs der Formula BMW UK Championship, um seinen Rücktritt als Mentor anzubieten, was von BMW jedoch abgelehnt wurde.


    Der 52-Jährige geht also an die Karriere seiner beiden Söhne Greg und Leo (21) mindestens genauso heißblütig heran wie an seine eigene, was ihm seinerzeit passende Beinamen wie "Il Leone" oder - in Anlehnung an seine Startnummer - "Red Five" eingebracht hatte. Dies ist einerseits positiv, weil diverse Motorsportblätter dieser Welt ihre Seiten füllen müssen, andererseits aber auch negativ, weil Aggressionen wie jene in Brands Hatch gerade im Nachwuchsrennsport eigentlich nichts verloren haben.