Klien rechnet ab Silverstone mit dem Newey-Faktor

  • 24. Mai 2006 - 10:52 Uhr

    Schon für Monaco bekommt Red Bull Racing eine neue Vorderradaufhängung, doch der Newey-Faktor wird laut Christian Klien erst ab Silverstone greifen


    (F1Total.com) - Mit nur zwei WM-Punkten aus sechs Rennen und dem achten Platz in der Konstrukteurswertung ist Red Bull Racing bisher zweifellos eine der Enttäuschungen der laufenden Saison. Aufgrund der Probleme mit der Kühlung im Winter ging wertvolle Entwicklungszeit verloren, die dem RB2 nun fehlt - und Starkonstrukteur Adrian Newey kann auch nicht über Nacht Wunder vollbringen.


    "Es kann nicht ein Mann von heute auf morgen das ganze Team ändern", erklärte Christian Klien in einem Interview mit 'F1Total.com', welches im Laufe des heutigen Tages in voller Länge veröffentlicht wird. "Sicher merkt man, dass er da ist, und es kommen sicher gute Sachen. Er muss sich aber erst einarbeiten, dann schauen, wie das Auto funktioniert, und dann kann er seine Ideen in das Auto einbringen. Bis das umgesetzt ist und die ganzen Teile hergestellt sind, dauert das natürlich."


    RB2 bekommt für Silverstone eine neue Aerodynamik


    Konkret soll das erste größere Newey-Paket rechtzeitig zum Grand Prix von Großbritannien am 11. Juni ans Auto geschraubt werden: "In Silverstone sollten wir ein neues Aerodynamikupdate bekommen, welches uns ein bisschen helfen müsste", bestätigte Klien. "Ich denke, ab Mitte der Saison bekommen wir ein, zwei gute Sachen ans Auto, die uns um eine halbe Sekunde schneller machen sollten. Da muss man jetzt aber ein bisschen abwarten."


    "Im Moment sind wir - man hat es in Barcelona gesehen - eher das Schlusslicht der Mittelklasseteams", meinte er achselzuckend. Doch schon am kommenden Wochenende könnte man einen kleinen Schritt nach vorne machen: "Wir haben in Le Castellet eine neue Radaufhängung getestet, die uns mechanisch vorne ein bisschen mehr Grip geben sollte. Das ist sicher gut für Monaco, wo es enge Kurven gibt und wo das Auto mechanisch gut abgestimmt sein muss", teilte der 23-Jährige mit.


    Fortschritte momentan langsamer als erwartet


    Dass es bei Red Bull Racing momentan etwas schleppend vorangeht, liegt einerseits sicher daran, dass die vielen neuen Mitarbeiter erst mit dem Rest der Belegschaft in Milton Keynes zusammengeführt werden müssen, andererseits konzentriert man sich beim österreichisch-britischen Team aber auch schon sehr auf die nächste Saison, in der man mit dem komplett von Newey konstruierten RB3 endgültig durchstarten möchte.


    "Die Entwicklung leidet insofern ein bisschen darunter, weil man sich sicher schon auf das nächste Jahr fokussiert", gab Klien, der auch betonte, dass sein Team zum Teil in die Aufbauarbeit bei der Scuderia Toro Rosso integriert ist, zu Protokoll. "Trotzdem müssen wir schauen, das Auto auch dieses Jahr weiterzubringen, denn hinter den Top 10 zu fahren, ist sicher nicht unser Ziel." Im Sinne der zukünftigen Perspektive sei es aber vertretbar, das Jahr 2006 ein wenig schleifen zu lassen, fügte er an.