Das etwas andere Interview mit Franck Montagny

  • 06. Juni 2006 - 10:06 Uhr

    Super-Aguri-Pilot Franck Montagny über seinen verrückten Frisiersalon in Spanien, seine Schwäche für langsame PKWs, seine Renault-Zeit und mehr


    (F1Total.com) - Wenn man für Super Aguri an den Start geht und davor noch nie einen Grand Prix bestritten hat, steht man bei den Medien in der Regel nicht allzu hoch im Kurs, sind Interviews noch keine lästige Routine, sondern eher eine willkommene Abwechslung zum klassischen Formel-1-Alltag bestehend aus Trainingsfahrten und Meetings.


    Dass er seine Geschichten noch nicht 1.000 Mal erzählen musste und sich daher noch recht gerne der schreibenden Zunft anvertraut, merkte man bei Franck Montagny im Gespräch mit 'F1Total.com' in Monaco, in dem er voller Enthusiasmus von seinem durchgeknallten Frisiersalon in Barcelona erzählte und davon, dass er momentan keine eigene Unterkunft hat und daher abwechselnd bei verschiedenen Freunden schläft - ganz entgegen des sonstigen Jetsets der Grand-Prix-Szene...

    Bewegte Karriere in vielen verschiedenen Kategorien


    Frage: "Franck, vielen Formel-1-Fans in Deutschland ist wahrscheinlich nur dein Name ein Begriff. Kannst du dich ihnen ein bisschen vorstellen?"
    Franck Montagny: "Ich heiße Franck Montagny, bin 28 Jahre alt und Franzose, wie man am Akzent hören kann. Ich habe in den vergangenen zehn Jahren in Portugal, Spanien und England gelebt. In Einsitzern habe ich praktisch an allen Rennserien teilgenommen, die es gibt: Formel Campus, Formel Renault, Formel 3, Formel 3000, Formel Nissan, Nissan-World-Series. Ich war auch schon siebenmal bei den 24 Stunden von Le Mans am Start. Dazu noch zwei Jahre lang Testfahrer bei Renault in der Formel 1. Für dieses Jahr hatte ich nichts geplant, aber dann wurde ich dritter Fahrer bei Super Aguri, ohne dass es ein drittes Auto gab. Jetzt bin ich zweiter Fahrer. Natürlich bin ich darüber happy!"


    Frage: "Wie bist du zum Rennsport gekommen?"
    Montagny: "Als ich klein war, fuhr mein Vater Rallyes. Ich war immer dabei, wenn er seine Rennen fuhr. Als ich drei Jahre alt war, war ich schon an Motorenlärm und all diese Dinge gewöhnt. Im Alter von acht oder neun Jahren hat er mich zu einer Kartbahn mitgenommen und mich mit einem Mietkart fahren lassen. So hat alles begonnen."


    Frage: "Ohne deinen Vater wärst du also nicht zum Motorsport gekommen?"
    Montagny: "Genau."


    Frage: "Hat dir der Motorsport von Anfang an gefallen?"
    Montagny: "Ja, sofort. Ich wollte immer auf dem Schoß meines Vaters im Rennauto sitzen, nicht im normalen Auto, weil ich vom Lärm und von der Geschwindigkeit so begeistert war. Ich mochte es, wenn er durch Kurven driftete. Das war klasse!"


    Frage: "Wie lange bist du Kartrennen gefahren?"
    Montagny: "Nicht lange, drei, vier Jahre vielleicht. Ich wurde in der Junior- und Seniorklasse Staatsmeister und ging dann mit 'elf' in die Formel Campus."

    Montagnys erstes Auto war ein VW Golf Diesel


    Frage: "Was war dein erstes Straßenauto?"
    Montagny: "Ein Golf Diesel. Das ist ein sehr gutes Auto aus Deutschland."


    Frage: "Hast du deine Führerscheinprüfung rasch bestanden?"
    Montagny: "Ja. Ich lebte damals in einem Dorf auf dem Land, wo nicht so viele Menschen waren wie in der Stadt. Da war das alles ziemlich cool. Ich habe mit 16 Jahren mit dem Führerschein begonnen, denn bei uns konnte man mit dem Vater, der Mutter oder einem Verwandten als Beifahrer schon vor der Führerscheinprüfung ein bisschen üben. Bei den ersten zehn Fahrten war mein Vater ganz hilfreich, aber bei den nächsten zehn erklärte schon eher ich ihm, wie man fahren muss! Das war eine schöne Zeit, hat Spaß gemacht."


    Frage: "Hast du beim ersten Mal bestanden?"
    Montagny: "Ja, ganz locker - fünf Tage nach meinem Geburtstag."


    Frage: "Du bist ja Rennfahrer und musst es auf der Rennstrecke ganz schön krachen lassen. Wie ist das, wenn du in ein Straßenauto steigst? Fällt da ein Schalter in deinem Kopf?"
    Montagny: "Ja, total! Ich mag ehrlich gesagt keine schnellen Sportwägen, denn sie sind nicht komfortabel und die Leute in Frankreich schauen einen damit ständig an, machen Kratzer in den Lack und so weiter. Das mag ich nicht. Daher fahre ich einen ziemlich großen Allrad. Damit gehe ich ganz entspannt um; ich bin immer deutlich unter dem Limit."


    Frage: "Was ist das für ein Allrad?"
    Montagny: "Kein Golf mehr, sondern ein amerikanisches Auto, ein Dodge Ram. Das ist ein fantastisches Auto, aber sehr langsam."

    Montagny fordert öffentlich zugängliche Rennstrecken


    Frage: "Wie reagierst du eigentlich, wenn du langsam durch die Gegend bummelst und von anderen Autofahrern überholt wirst, die wie die Irren aufs Gas steigen?"
    Montagny: "Oh ja, das kenne ich. Manchmal ist das gefährlich! Manche fahren wirklich gefährlich, aber andere fahren auch sehr gut, fahren nur auf den Geraden schnell und bremsen, wo man bremsen muss. Es gibt halt viele junge Leute und solche, die sich einen GT oder dergleichen kaufen können, die sich selbst etwas beweisen müssen und pushen, pushen, pushen. Das Problem ist, dass diese Leute keine Möglichkeit haben, diesen Drang nach Geschwindigkeit auf andere Weise - zum Beispiel auf einer Rennstrecke - kontrolliert auszuleben. Ich würde es toll finden, wenn man gratis auf Rennstrecken fahren dürfte. Das wäre großartig! Leider gibt ihnen niemand diese Möglichkeit. Vielleicht sollte man da mal mit ein paar Leuten reden."


    Frage: "Hast du noch irgendwelche anderen Hobbys als Autos?"
    Montagny: "Ich gehe gern Jetski- oder Motorradfahren. Ich mag alles, was einen Motor hat."


    Frage: "Ich habe gehört, dass du einen Frisiersalon hast..."
    Montagny: "Ja, das stimmt! Ich habe früher in Barcelona gelebt und habe dort einen Freund, der Friseur ist. Er ist ziemlich gut in seinem Job - sehr gut sogar, würde ich sagen! Er schneidet auch mir die Haare, obwohl es schon wieder ziemlich lange her ist. Ich verändere meine Haare ja ziemlich oft. Jedenfalls entschlossen wir uns dazu, gemeinsam einen Salon aufzumachen. Wir hatten einige unkonventionelle Ideen. Zum Beispiel sperren wir dienstags immer sehr spät auf, um 1:00 Uhr morgens, und dann laden wir einen DJ und so weiter ein, bieten Champagner an. Es hat einen französischen Touch. Manchmal sind die Leute ganz ruhig, aber manchmal geht es auch richtig zur Sache, so dass getanzt wird und alles! Das ist cool!"


    Frage: "Warst du schon Rennfahrer, als du die Idee dazu hattest?"
    Montagny: "Da war ich Testfahrer bei Renault."

    Barcelona ist die Lieblingsstadt des Franzosen


    Frage: "Also hast du damals in Barcelona gelebt, richtig?"
    Montagny: "Nein, ich lebte damals schon in England, war aber davor vier Jahre lang in Barcelona. Ich zog nach England, komme aber heute auch noch immer wieder nach Barcelona."


    Frage: "Schneidest du auch selbst Haare?"
    Montagny: "Um Gottes Willen, nein! Ich brauche doch die Kunden! Das ist ein normaler Salon. Wenn ich den Kunden die Haare schneiden würde, würden sie nie wieder kommen..."


    Frage: "Es ist doch schön, auch etwas ganz anderes zu machen, oder?"
    Montagny: "Ja, das stimmt. Wir machen auch Ausstellungen im Salon, lassen jeden Monat Bilder von irgendwelchen Künstlern kommen, die wir dann aufhängen. Jede Idee, die uns kommt und die meinem Partner und mir gefällt, ziehen wir durch."


    Frage: "Wie heißt der Salon eigentlich?"
    Montagny: "'Fusion'."


    Frage: "Für einen Franzosen sprichst du sehr gut Englisch. Kommt das daher, dass du in England gelebt hast, oder warst du schon in der Schule gut in Englisch?"
    Montagny: "Nein, ich war ein sehr schlechter Schüler. Ich hatte in Englisch immer eine Drei oder eine Vier - genau wie in Spanisch, da war es genauso. Ich hatte kein Talent für Sprachen. Eigentlich war ich nirgendwo besonders gut. Es gab schon ein paar Sachen - Sport zum Beispiel -, die mir Spaß machten. Darin war ich dann auch immer gut, aber was ich nicht mochte, konnte ich auch nicht. In der Formel 3000 gab es einmal eine Situation, als ich zwischen einem französischen und einem englischen Renningenieur auswählen konnte, aber ich hatte mit dem Engländer ein gutes Gefühl, also nahm ich ihn. Da habe ich begonnen, richtig Englisch zu lernen, und danach ging ich ja nach England."

    Start in Magny-Cours noch nicht gesichert


    Frage: "Du bist momentan der einzige Franzose im Formel-1-Feld. Fühlst du dich dadurch besonders unter Druck? Freust du dich schon auf dein Heimrennen in Magny-Cours?"
    Montagny: "Ich weiß ja noch nicht, ob ich überhaupt in Magny-Cours fahren werde, daher denke ich daran noch gar nicht. Ich werde aber auf jeden Fall als dritter Fahrer dort sein. Von den französischen Medien ist das Interesse jetzt schon größer als früher. Ich finde das gut, fühle mich nicht unter Druck. Die Leute fragen halt mehr als früher. Super Aguri hat mir die Chance gegeben, direkt in die Formel 1 einzusteigen, aber ich hatte ja keine Vorbereitung. Das braucht alles seine Zeit."


    Frage: "Das mit Super Aguri ging ja unglaublich schnell, nicht wahr?"
    Montagny: "Ja, das stimmt - innerhalb von 15 Tagen. Ich habe das Rennen davor noch im TV gesehen, als ich den Anruf bekam und gefragt wurde, ob ich testen möchte. Natürlich habe ich zugesagt, und nach dem Test bekam ich dann auch noch das Rennen angeboten. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen!"


    Frage: "Wie war das erste Rennwochenende für dich?"
    Montagny: "Aufregend, aber auch stressig, denn ich wusste ja nicht, wo ich im Vergleich zu den anderen Fahrern stehen würde. Ich kannte auch das Auto und das Team nicht. Am Anfang war es daher ziemlich schwierig, aber im Endeffekt war es okay. Leider kam ich in den ersten beiden Rennen nicht ins Ziel, aber ich lebte mich halbwegs ein - und mein Speed war im Vergleich zu Taku (Sato; Anm. d. Red.) in Ordnung."


    Frage: "Du konntest am Start gleich mal die MF1-Racing-Autos überholen, nicht wahr?"
    Montagny: "Ja, genau - und Taku auch. Das war cool! Ich gebe mein Bestes."


    Frage: "Ist es ein Vorteil, dass du schon so lange in der Formel 1 bist und die Menschen im Fahrerlager, die ganzen Abläufe und so weiter kennst?"
    Montagny: "Das macht es einfacher, ja, aber der Unterschied zwischen Tests und Rennen ist gewaltig. Wenn du beim Testen bist, hast du von morgens bis abends ganzen Tag Zeit, um eine Lösung zu finden. Wenn du am Abend noch immer keine Lösung hast, kannst du dir immer noch über Nacht den Kopf zerbrechen. Tagsüber fährst du halt 700 Kilometer oder so. Am Rennwochenende hast du hingegen nur 20 Runden mit verschiedenen Reifen, die Strecke verändert sich laufend - und das macht es wirklich schwierig, bis am Abend schon etwas herauszufinden, aber am Abend gibt es kein Training mehr."

    Rennfahren ist ganz anders als Testen


    "An einem Rennwochenende muss man viel aus dem Bauch heraus entscheiden. Das Auto macht dies und jenes, und man muss dann abschätzen, ob das Fahrverhalten vom Auto, von den Reifen oder von der Strecke kommt. Angenommen, du vermutest einen Fehler im Auto, änderst dann das Setup, merkst aber, dass sich dadurch nichts bessert. Dann bewegst du dich im Kreis und musst den Fehler woanders suchen. Ich kenne das Auto und die Reifen nicht gut, mein Renningenieur auch nicht, denn er hat keine Formel-1-Erfahrung, und für meinen Dateningenieur gilt dasselbe. Das ist harte Arbeit!"


    Frage: "Ist es aber wegen der geringeren Erwartungen vielleicht sogar einfacher, erst für Super Aguri als für ein Topteam wie Renault zu fahren?"
    Montagny: "Ganz sicher sogar. Einerseits ist es jetzt schwierig, weil ich hier neu bin, aber andererseits habe ich auch keinen Druck, wie du schon sagst. Nur: Wenn ich damals die Chance bekommen hätte, für Renault Rennen zu bestreiten, als Trulli gefeuert wurde, dann wäre es weniger schwierig gewesen, weil ich das Team so gut kannte. Man kann es also so oder so sehen."


    Frage: "Wie intensiv arbeitest du mit Takuma Sato zusammen?"
    Montagny: "Ziemlich gut. Sein Englisch ist perfekt, daher fällt mir die Zusammenarbeit mit ihm viel leichter als mit Yuji Ide. Er hat auch viel Formel-1-Erfahrung von Honda und Jordan. Ich habe viel Renault-Erfahrung. Das sind zwar unterschiedliche Kulturen, aber beides sind Topteams."


    Frage: "Wie ist die Atmosphäre bei Super Aguri?"
    Montagny: "Recht gut. Seit Saisonbeginn hat sich einiges verändert, denn ich spüre jetzt mehr Wettbewerbsgeist im Team, aber das ist gut. Alle pushen. Es ist ein großes Abenteuer! Ich weiß ja nicht, wie es weitergehen wird, aber im Moment bin ich dabei und das genieße ich sehr."

    Auf Renault ist Montagny immer noch sauer


    Frage: "Warum hat es eigentlich mit Renault nicht geklappt? Du bist ja Franzose, also haben dich schon fast alle im Auto gesehen. Was ist da passiert?"
    Montagny: "Nichts. Ich fing als Testfahrer bei ihnen an. Nebenher bestritt ich auch noch eine Meisterschaft, denn ich war nur vierter Fahrer, und ich gewann diese Meisterschaft (Nissan-World-Series 2003; Anm. d. Red.). Sie beförderten mich dann zum dritten Fahrer. Ende des Jahres gab es eine Chance auf Renneinsätze, als Trulli gefeuert wurde, denn Flavio Briatore war damals mein Manager. Sie setzten mich aber nicht ins Auto."


    Frage: "Ist er das immer noch?"
    Montagny: "Nein. Ich konnte dann leider auch nichts anderes mehr machen, denn die Teams, mit denen ich in Kontakt stand, gaben mir immer dieselbe Antwort: 'Du willst für uns Rennen fahren, aber warum hat dich Renault dann nicht statt Trulli genommen?' Da war es wirklich schwierig, etwas anderes zu finden. Ich blieb dann noch ein Jahr bei Renault, weil sie mich darum baten, aber nach dem Jahr sagten sie nur: 'Danke für den guten Job!' Blabla halt."


    Frage: "Wie undankbar ist der Job des Freitagstestfahrers?"
    Montagny: "Ich fuhr damals ja nicht an den Freitagen. Ich testete zwar das ganze Jahr, aber nicht an den Rennfreitagen. Auch bei Super Aguri fuhr ich keine Freitagstrainings, denn sie hatten kein drittes Auto. Daher saß ich an den ersten Wochenenden nur am Kommandostand und musste zuschauen. Ich habe nur einmal einen Freitagstest bestritten, nämlich im Vorjahr auf dem Nürburgring für Jordan beziehungsweise Midland."


    Frage: "Du sagst, dass der Unterschied zwischen Tests und Rennen gewaltig ist. Als Rennfahrer willst du unbedingt Rennen fahren, nicht wahr?"
    Montagny: "Ja, klar! Man will nur Rennen für ein Topteam fahren und die Meisterschaft gewinnen, aber wenn man es einmal in die Formel 1 geschafft hat, muss man andererseits auch dankbar sein, überhaupt so weit gekommen zu sein. Das ist schon sehr aufregend."


    Frage: "Es gibt ja diese klassischen Testfahrer, Alexander Wurz zum Beispiel..."
    Montagny: "Marc Gené, Ricardo Zonta, Luca Badoer..."

    Montagny hatte mit der Formel 1 schon abgeschlossen


    Frage: "Könntest du dich auch mit so einer Rolle abfinden oder willst du um jeden Preis Rennen fahren?"
    Montagny: "Man weiß ja nie, was passiert. Wenn du dritter Fahrer bist und einer der Stammfahrer wegen einer Verletzung ausfällt, kannst du ganz schnell in einem Renncockpit landen. Auf so etwas musst du vorbereitet sein. Man muss auch mal verstehen, dass es zu 90 Prozent unmöglich ist, als Rennfahrer in der Formel 1 zu landen. Ich hatte mit der Formel 1 am Anfang dieses Jahres schon abgeschlossen. Ich hatte keine Tests mehr, keine Kontakte. Als mein Vertrag als dritter Fahrer von Super Aguri auslief, musste ich mir eben etwas anderes suchen. Ein Rennen später riefen sie mich dann aber plötzlich an, weil sie mich wieder brauchten. Wenn du einmal deinen Fuß in der Tür hast, kann in der Formel 1 alles passieren."


    Frage: "Drehen wir den Spieß mal um: Gibt es irgendetwas, was du in diesem Interview noch loswerden möchtest?"
    Montagny: "Ich denke, dass die Fans die Formel 1 manchmal als abgehobene Welt empfinden, als Welt voller Superstars und so weiter. Das ist aber Blödsinn. Die Formel 1 ist heute so, weil die Leute wollen, dass sie so ist. Es werden alle Türen verschlossen, so dass man überall Zugangspässe und dergleichen braucht. Die Leute wie ich, die in den Autos sitzen, sind aber ganz normale Menschen mit zwei Händen, die genauso morgens verschlafen sind, wenn sie aufstehen müssen. Vielleicht können wir ganz gut Autofahren, ja, aber die Leute sollten das etwas entspannter sehen - speziell innerhalb des Fahrerlagers. Kommt runter! Wir haben den schönsten Job der Welt, also sollten wir den auch mit einem Lächeln ausüben und genießen. Wenn ich ständig höre, wie schwer wir Rennfahrer es haben, weil wir so viel reisen müssen und so weiter, dann wundere ich mich schon sehr. Genießt es, es ist toll! Das möchte ich sagen."


    Frage: "Gefällt dir dein Leben als Formel-1-Fahrer?"
    Montagny: "Ja, sehr. Ich habe noch immer kein Haus, auch keine Wohnung mehr. Ich suche mir gerade etwas. Ich lebe eigentlich nirgendwo und überall gleichzeitig: Ein paar Freunde habe ich in Barcelona, ein paar in Frankreich, wo auch das Haus meiner Familie steht, und ein paar in England. Zu denen komme ich abwechselnd. Nächsten Monat ziehe ich hoffentlich gemeinsam mit meinem Cousin in eine Wohnung in Barcelona. Spanisch spreche ich ja zum Glück, daher freue ich mich schon sehr darauf."