Damon Hill steigt wieder ins Rennauto

  • 22. Juni 2006 - 11:02 Uhr

    Vor dem Auftritt der DTM in Brands Hatch wird der Formel-1-Weltmeister von 1997 einige Testrunden drehen - Comeback ausgeschlossen


    (F1Total.com/sid) - Nach seiner aktiven Zeit wurde es still um den Formel-1-Weltmeister von 1996, doch Damon Hills Abkehr vom Rampenlicht ist seit einigen Wochen vorbei. Als neuer Präsident des 'British Racing Drivers' Club' hat er eine wichtige Position im britischen Motorsportumfeld inne. Auch auf der Strecke wird sich Hill noch einmal zeigen, denn der inzwischen 45-Jährige steigt wieder ins Rennauto.


    Hill wird am Freitag in Brands Hatch/England einige Runden in einem DTM-Silberpfeil von Mercedes drehen, um für das Rennen der Deutschen Tourenwagen-Masters in der Woche darauf auf der gleichen Strecke zu werben. "Ich bin sehr beeindruckt von der DTM. Die Autos sind schnell, und es macht Spaß, sie auf der Strecke zu sehen", sagt Hill.

    "Typen wie Hill sind bei uns immer herzlich willkommen"


    Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, der erst vor wenigen Tagen den historischen ersten Sieg eines Diesel-Fahrzeuges beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans feierte, freut sich auf Hill. "Die DTM zieht große Namen an. Das beweist einmal mehr die Attraktivität der Serie. Typen wie Hill sind bei uns immer herzlich willkommen", sagte Ullrich dem 'sid' und gab Hill einen Rat: "Er muss aufpassen, denn er wird ganz schnell merken, dass die DTM-Autos sehr anspruchsvoll sind."


    Angesetzt sind die Testfahrten des Engländers für zwei Stunden, danach wird er seine Eindrücke auf einer Pressekonferenz schildern. Vom Wettbewerb her und vom Einsatz, den man bringen müsse, sei die DTM vergleichbar mit der Formel 1, erzählt Hill: "Die Fans sollten sich das Rennen in Brands Hatch auf keinen Fall entgehen lassen."


    DTM-Boss Hans Werner Aufrecht ist erleichtert, dass der Coup mit Hill geklappt hat: "Dass er ein DTM-Auto testet, zeigt, was für einen hohen Stellenwert die DTM im internationalen Automobilsport besitzt." Dass Hill aber ein langfristiges Comeback als Rennfahrer in der DTM gibt, glaubt Aufrecht nicht: "Er wurde gerade erst zum Präsidenten des 'British Racing Drivers' Clubs' gewählt, da wartet ja genug Arbeit auf ihn."

    Hill schließt Rennfahrercomeback aus


    Auch Hill selbst schließt eine Festanstellung in der DTM aus. "Ich bin sehr zufrieden so wie es jetzt ist", meint der Brite, der 1996 den Formel-1-Titel in einem Williams-Renault gewann. In den beiden Jahren zuvor war er jeweils knapp an Michael Schumacher gescheitert.


    Hill wird auch am DTM-Wochenende in Brands Hatch im Einsatz sein und im Rahmenprogramm prominente Gäste im Renn-Taxi um die Strecke fahren. Danach sei seine Karriere als Rennfahrer beendet. Mercedes habe ihm die Gelegenheit geboten, ein DTM-Auto zu testen, und diese Chance wollte er sich nicht entgehen lassen: "Ich freue mich drauf, es wird sicher richtig viel Spaß machen."


    Die Rückkehr der DTM nach England wird ein großer Erfolg, die Sitzplätze sind allesamt bereits ausverkauft. Es wurde deshalb eine Zusatztribüne mit 1.300 Plätzen gebaut, die in der ersten Kurve nach Start-Ziel aufgestellt wird. Wegen des Beginns der Tour de France wird das Rennen um eine Stunde vorverlegt und schon um 13.00 Uhr gestartet.