MF1 Racing: Rennen bereits nach einer Runde gelaufen

  • 26. Juni 2006 - 00:15 Uhr

    Die Kollision der MF1-Racing-Piloten Tiago Monteiro und Christijan Albers in der ersten Runde machte alle Hoffnungen des Teams auf ein gutes Rennen zunichte


    (F1Total.com) - Für MF1 Racing begann der heutige Grand Prix von Kanada mit dem schlechtest möglichen Szenario: Die beiden Piloten Tiago Monteiro und Christijan Albers kamen sich bereits in der ersten Runde des Rennens in der Haarnadel untereinander in die Quere. Albers' Bolide wurde bei der Kollision stark in Mitleidenschaft gezogen, der Holländer schied aus. Monteiro konnte sich immerhin zurück an die Box schleppen und das Rennen fortsetzen.


    Doch auch der Portugiese haderte im weiteren Rennverlauf mit einem miserablen Handling seines M16 und belegte im Ziel - insgesamt vier Runden hinter Sieger Alonso - Rang 14. Nach dem Rennen entschuldigte sich Monteiro zunächst für seinen Fehler, der zur Kollision mit seinem Teamkollegen führte: "Zu allererst muss ich mich bei meinem Team für meinen Fehler zu Beginn des Rennens entschuldigen", gab der 29-Jährige zu Protokoll.


    Kollision der Teamkollegen in der ersten Runde


    Nach einem Verbremser vor der Haarnadel habe er eine Kollision nicht mehr vermeiden können, da er das Auto aus der Kontrolle verloren hatte: "Ich war auf der Innenseite der Strecke, auf dem schmutzigen Teil, und meine Hinterräder blockierten. Ich habe die Kontrolle über mein Auto verloren und meinen Teamkollegen getroffen, ich bin daher sehr verärgert über mich selbst und bedaure das sehr."


    An der Enttäuschung von Albers, nach einem guten Start aufgrund des Zusammenpralls die Segel streichen zu müssen, konnte dies freilich nichts ändern: "Es war schade, so früh auszufallen, denn ich denke, dass unsere Pace im Rennen sehr stark hätte sein können - auf jeden Fall besser als unser Qualifying", erklärte der Niederländer. "Ich hatte einen guten Start und war in der Lage, ein paar Positionen gut zu machen, hatte Montagny und Monteiro nach den ersten Kurven überholt."


    "Ich habe dann mit Sato um eine Position gekämpft, und als ich bei Kurve 10 ankam, weiß ich nicht genau, was passiert ist", kommentierte Albers den Unfall aus seiner Sicht. "Ich habe nur gespürt, dass mich etwas von hinten getroffen hat. Ich habe mich dann gedreht und gesehen, dass es Tiago war. Unsere Räder hatten sich verhakt, und es bedeutete das Ende meines Rennens, da die rechte Seite meines Autos zerstört war", berichtete er.

    Monteiro konnte das Rennen fortsetzen


    Zur Schuldfrage wollte sich Albers nicht weiter äußern, jedoch sei der Hergang des Unfalls ohnehin eindeutig: "Ich denke, es ist recht offensichtlich, was passiert ist. Belassen wir es dabei und blicken nach vorn." Auch wenn Monteiro das Rennen nach dem Unfall fortsetzen konnte, war auch sein Grand Prix aufgrund des lädierten Autos faktisch gelaufen: "Wir haben alles am Auto ausgetauscht, was wir konnten, aber natürlich war es nicht im besten Zustand. Immerhin haben wir den Wagen auf Rang 14 ins Ziel gebracht", konnte der Portugiese trotz der Kollision seinen zweiten Saisonausfall verhindern.


    "Wir sind bei der Strategie ein großes Risiko eingegangen - Christijan und ich waren auf unterschiedlichen Strategien - und obwohl meine sich nicht auszahlte, mussten wir es dennoch versuchen", erläuterte Monteiro sein weiteres Rennen. "Unsere weichen Reifen waren für die Streckenbedingungen nicht ideal, und es war ein richtig hartes Rennen. Es lagen eine Menge Gummiklumpen in den Kurven, außerdem war das Auto sehr schwierig zu fahren."


    "Aber wir haben eine weitere Zielankunft geschafft, was wirklich das einzig Positive ist, das wir aus dem heutigen Tag mitnehmen können", fuhr er fort. "Ich hoffe, dass wir in der kommenden Woche in Indy einen Teil unseres Erfolges wiederholen können, den wir im vergangenen Jahr genießen konnten."

    Ereignisse wurden intern geklärt


    Darauf hoffen sicherlich auch die übrigen Teammitglieder, die mit dem Rennwochenende in Kanada ebenfalls alles andere als zufrieden waren: "Das war kein besonders schönes Rennen für uns, denn es war bereits gelaufen, bevor die erste Runde absolviert war", gab Teamchef Colin Kolles zu Protokoll. "Danach mussten wir dann einfach den Rest des Rennens überstehen und unser Bestes geben, um das verbliebene Auto nach Hause zu bringen."


    Zumindest die Schuldfrage sei innerhalb des Teams jedoch bereits geklärt worden: "So weit wir wissen, war dieser Schnitzer ein Rennunfall. Wir haben uns bereits damit auseinander gesetzt und das alles hinter uns gelassen. Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, in Indianapolis einen besseren Job abzuliefern", blickte der Teamchef bereits auf das kommende Rennen voraus.

    Viel Arbeit bis Indianapolis


    Einen enttäuschenden Nachmittag an der Boxenmauer erlebte auch der Technische Direktor des Teams, James Key: "Das war ganz sicher ein sehr enttäuschender Nachmittag. Wir hatten einen unglücklichen Vorfall zu Beginn des Rennens, der es uns eigentlich verwehrte, mit irgendeiner konkurrenzfähigen Pace oder einem Kampf um eine Position weiterzufahren, da Tiagos Auto sehr stark beschädigt war und in der Folge eine Menge Abtrieb verlor", erklärte der Brite.


    "Wir fuhren mit ihm auf einer langen Strategie, um zu versuchen, Vorteile aus Safety-Car-Phasen oder sich verbessernden Streckenbedingungen ziehen zu können, aber eine Runde Rückstand ab der Anfangsphase machte dies unmöglich", beschrieb Key das weitere Rennen Monteiros. Man habe nun in der einen Woche bis zum nächsten Rennen einige Dinge zu erledigen: "Wir müssen für Indianapolis einige Dinge aussortieren, denn diese Art Fehler sind für uns ganz sicher nicht von Vorteil", stellte Key abschließend klar.