McLaren-Mercedes hofft auf zweiten Sieg in den USA

  • 27. Juni 2006 - 13:33 Uhr

    Seit 2001 hat McLaren-Mercedes nicht mehr in Indianapolis gewonnen - Kimi Räikkönen will es am kommenden Wochenende Mika Häkkinen gleichtun


    (F1Total.com) - Insgesamt sechsmal wurde bisher am 'Indianapolis Motor Speedway' gefahren, fünfmal davon hat Ferrari gewonnen - und einmal McLaren-Mercedes: 2001 schenkte sich Mika Häkkinen im Spätherbst seiner Karriere den letzten von insgesamt 20 Grand-Prix-Siegen. Landsmann Kimi Räikkönen will fünf Jahre später ebenfalls die USA im Sturm erobern.


    "In Montréal haben sich unsere Fortschritte mit dem MP4-21 gezeigt und in Indianapolis möchte ich um den Sieg kämpfen", gab der Finne, der in der laufenden Saison noch auf seinen ersten vollen Erfolg wartet, zu Protokoll. "Der US-Grand-Prix gehört zu den Rennen, die jeder Fahrer unbedingt einmal gewinnen will. Die Fans hier haben Benzin im Blut und wir wollen ihnen eine gute Show bieten."


    Ähnliches Setup notwendig wie in Montréal


    "Die Abstimmung in Indianapolis sieht ähnlich aus wie in Montréal, denn es gibt hier Geraden, auf denen wir Geschwindigkeiten bis zu 330 km/h erreichen, und langsame Kurven, die im zweiten Gang gefahren werden. Die beste Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der langen Start- und Zielgeraden beim Anbremsen aus dem Windschatten heraus", sagte Räikkönen, der als bestes Indianapolis-Resultat einen zweiten Platz aus der Saison 2003 vorweisen kann.


    Juan-Pablo Montoya freut sich ebenfalls auf den Grand Prix der USA, schließlich wimmelt es dort immer vor kolumbianischen Fans auf der Tribüne. Außerdem könnte er bei der Gelegenheit seinem früheren und möglicherweise auch zukünftigen Teamchef Chip Ganassi einen Besuch abstatten, dessen Rennstall bekanntlich in der amerikanischen Indy Racing League an den Start geht.


    "Viele meiner Fans kommen aus Kolumbien nach Indianapolis", so der 30-Jährige, "und ich kann es kaum erwarten, dort zu fahren. Seit ich 2000 die 500 Meilen gewonnen habe, ist Indy eine ganz besondere Rennstrecke für mich. Der 1,7 Kilometer lange Vollgasabschnitt mit der überhöhten Kurve und der Start- und Zielgeraden steht im Gegensatz zum Infield mit seinen engen Kurven. Wir fahren deshalb mit mittlerem Abtrieb, um auf beiden Streckenteilen möglichst schnell zu sein."


    McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh hofft nach der zumindest im ersten Renndrittel konkurrenzfähigen Performance von Montréal auf eine Fortsetzung des zuletzt gezeigten Aufwärtstrends: "In Kanada haben wir den Abstand zu Renault weiter verkürzt", strich der Brite die positiven Faktoren hervor. "Es gibt bei der Entwicklung des MP4-21 noch immer viel zu tun, aber wir haben gezeigt, dass wir siegfähig sind."

    Fans sollen in diesem Jahr entschädigt werden


    "Das ganze Team freut sich jetzt auf Indianapolis", fuhr er fort. "Die Strecke ist großartig und zudem wichtig für die Formel 1 - nicht nur, weil die Rennen hier oft sehr spannend sind, sondern auch, weil zu einer echten Weltmeisterschaft auch ein Grand Prix in den USA gehört. Die Formel 1 weiß, dass sie den Fans an diesem Wochenende ein tolles Rennen bieten muss, und wir wollen unseren Teil dazu beitragen."


    "Indianapolis", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, "ist seit 2000 im Formel-1-Kalender, 2006 gibt es also die siebente Auflage. Allen ist bewusst, dass die sechste nicht nach den Plänen der Formel 1 lief, und sie will den Besuchern in diesem Jahr ein erstklassiges Rennen bieten. Unsere Mannschaft brennt darauf, ihren Teil dazu beizutragen."


    "Mit 22 Sekunden Volllast am Stück werden die Motoren enorm gefordert. Im Infield geht es dagegen um eine geradezu gegensätzliche Aufgabenstellung, so dass nur schnell sein kann, wer einen guten Kompromiss zwischen Topspeed und Kurvenverhalten findet", fügte er an. "Indianapolis ist eines der wichtigsten Rennen im Kalender auf dem größten Markt von Mercedes-Benz außerhalb Deutschlands und wir wollen dort unseren Aufwärtstrend der letzten Rennen fortsetzen."