Hollywoodstar Glenn Ford gestorben

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    Los Angeles (dpa) - In dem epischen Drama «Cimarron» schlägt sich Glenn Ford mit Maria Schell durch den Wilden Westen. In dem Kriminalfilm «Gilda» wurde der Hollywoodstar von Rita Hayworth mit einem heißen Leinwand-Striptease umgarnt. Mit Jack Lemmon zückte er in dem Western «Cowboy» die Waffen.


    In seiner Glanzzeit in den 50er Jahren war der gebürtige Kanadier nach Umfragen amerikanischer Zeitschriften beliebter als Gary Cooper und Cary Grant. Mit dem Tod von Ford hat Hollywood einen seiner letzten Leinwandhelden der «goldenen Jahren» verloren. Der 90 Jahre alte Schauspieler starb am Mittwoch in seinem Haus in Beverly Hills (Kalifornien).


    Nach Angaben der örtlichen Polizei wurde eine Ambulanz zu der Villa des Stars gerufen, berichtete der Radiosender KCBS. Ford war bereits tot als die Sanitäter eintrafen. Nach einer Serie von Schlaganfällen hatte sich der Darsteller seit 15 Jahren nicht mehr öffentlich gezeigt. Zu seinem 90. Geburtstag am 1. Mai sollte der ergraute Leinwandheld noch einmal ins Rampenlicht treten. Im historischen Grauman's Chinese Theatre auf dem Hollywood Boulevard stieg eine Geburtstags-Party mit Überraschungs-Würdigungen von Kollegen und Freunden. Doch er war schon zu schwach, um daran teilzunehmen.


    Mit Rollen in mehr als 100 Filmen, in zahlreichen Bühnenstücken und Fernsehserien war er jahrzehntelang einer der meistbeschäftigten Schauspieler. Und das in fast jedem Genre, von Western und Komödien bis zum Krimi und Drama.


    Schlagzeilen machte sein reges Liebesleben. Seine erste Ehe mit der legendären Steptänzerin Eleanor Powell hielt 16 Jahre, seine vierte Ehe, die er mit Ende 70 einging, nur noch wenige Monate. Mit Hollywoods «Femme fatale» Rita Hayworth verbanden ihn sechs Filme und eine leidenschaftliche Affäre. Auch Judy Garland, Hope Lange und Joan Crawford erlagen seinem Charme. Seiner großen Liebe Maria Schell, mit der er 15 Jahre nach «Cimarron» (1961) noch «Superman» drehte, machte Ford mehrere vergebliche Anträge.


    Der 1916 geborene Sohn eines Papierfabrikanten in der kanadischen Provinz Québec kam als kleiner Junge mit seiner Familie ins kalifornische Santa Monica. Schon in der Schulzeit stand Ford auf der Bühne und jobbte als Beleuchter und Bühnenbildner. Mit 19 tingelte er mit einer Schauspieler-Truppe die Westküste entlang. Seinem Nebenjob als Stalljunge verdankte er seine Sattelfestigkeit, die ihm später bei Western-Drehs zu Gute kam. Auch galt er als der schnellste Schütze Hollywoods, der noch vor John Wayne den Colt aus dem Halfter ziehen konnte.


    1939 machte das Studio Columbia Pictures Probeaufnahmen und verpflichtete ihn, und bis 1942 hatte er bereits in einem Dutzend Filmen mitgespielt. Dann zog Ford mit der US-Marine in den Krieg. In Frankreich unterstützte er die Widerstandskämpfer, was ihm später die Medaille der Französischen Ehrenlegion einbrachte. Nach dem Krieg ging es mit Hilfe von Betty Davis und Rita Hayworth schnell aufwärts. Mit «Die große Lüge» und «Gilda» feierte er 1946 gleich zwei Leinwanderfolge.


    1953 holte ihn Fritz Lang für den Polizeifilm «Heißes Eisen» vor die Linse. In «Saat der Gewalt» (1955) spielte Ford einen Lehrer, der sich gegen rebellierende Schüler durchsetzen muss. Die Kritiker schwärmten von seiner «exzellenten» Darbietung. In den 60er Jahren zeigte er in «Vater ist nicht verheiratet» auch seine komische Seite. Als die Filmrollen abnahmen, sattelte Ford auf Fernsehserien um. In Deutschland war er mit «Sheriff Cade» kurz auf dem Bildschirm zu sehen. Sein einziger Sohn Peter spielte darin eine Nebenrolle. Seine lange Karriere sollte 1993 mit einem letzten Auftritt in dem Western «Tombstone» gekrönt werden. Doch aus Gesundheitsgründen musste Ford am Ende passen.


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