Freddy Mercury: Die Rocklegende solo

  • 60. Geburtstag
    Freddy Mercury: Die Rocklegende solo


    Mit seiner Band Queen landete Freddy Mercury unzählige Welthits. Weniger bekannt: Auch solo hat Freddy Mercury ein musikalisches Erbe hinterlassen. Heute wäre der Rockstar 60 Jahre alt geworden.


    Mit Schnauzbart, freiem Oberkörper und Brustbehaarung wie ein Berserker über die Bühne tanzend und dabei wie nebenbei seine großen Balladen rausschmetternd - so ist Freddy Mercury Millionen Fans in Erinnerung geblieben. Der Rocksänger wäre am 5. September 60 Jahre alt geworden. "Er wollte nie ein alter Mann sein", sagte sein persönlicher Assistent Peter Freestone gegenüber dem RBB-Magazin "Stilbruch". Und er ist es auch nicht geworden. Freddy Mercury starb vor 15 Jahren an den Folgen der Krankheit AIDS.


    Symbol der 70er und 80er


    Bei seiner Band Queen war Freddy Mercury die treibende Kraft. Er war Leadsänger und neben Brian May Komponist, und er prägte, da er Bühnenshows und Kostüme entwarf, das Image der Band maßgeblich. Das unterschied sie nicht zu knapp von anderen Rockbands der Ära. Sie fielen nicht nur mit Frauenkleidern, Glitzerhemden, und Schminke auf, sondern auch durch ihre musikalische Virtuosität und den ausgeprägten Hang zur Oper. Ihr erster Hit gelang Queen mit "Bohemian Rhapsody" 1976, ein Jahr später eroberten sie mit der Hymne "We Are The Champions" Stadions in aller Welt. Queen wurden, nicht zuletzt dank Freddy Mercury, zu einer der maßgeblichen Rockbands der 70er und 80er Jahre. Hits, die niemand mehr vergisst: "Radio Gaga", "I Want To Break Free" und "We Will Rock You".


    Solokünstler und Musiker mit "Klasse"


    Mercurys Showgebaren begeisterte viele derart, dass sie gar nicht mehr mitkriegten, dass sie es außerdem mit einem hochklassigen Musiker und Sänger zu tun hatten. Er konnte überdurchschnittlich gut Klavier spielen und hatte eine klare und ausdrucksvolle Stimme mit einem für Rocksänger äußerst ungewöhnlichem Volumen und einem Umfang von dreieinhalb Oktaven.


    Der größte Teil seiner musikalischen Energien floss in die Band. Doch sein Hunger nach künstlerischer Verwirklichung war so groß, dass sich Freddy Mercury immer wieder in Solo-Projekte stürzte. Hier konnte er experimenteller sein und andere Stilrichtungen ausprobieren. Zu seinem 60. Geburtstag gibt es nun die Doppel-CD "Lover of Life - Singer of Songs. The Very Best of Freddy Mercury Solo" , die Bekanntes und Ungehörtes aus seiner Solokarriere zusammenstellt.


    Disco, Beat und Oper


    Zum Beispiel nahm er 1973 Cover-Versionen des Beach-Boys-Hits "I Can Hear Music" und "Goin' Back" des Songwriter-Duos Gerry Goffin und Carole King unter dem Pseudonym Larry Lurex auf. 1985 folgte dann sein offizielles Soloalbum, "Mr. Bad Guy", wovon ein Großteil der Stücke auf der aktuellen Doppel-CD stammt. Diese Lieder nehmen starke Beat- und Discoanleihen - Remineszenzen an das Münchner Clubleben, in dem sich Freddy Mercury Anfang der 80er Jahre herumtrieb. Eines dieser Stücke ist "Living On My Own", das ihm 1993 als Remix eine posthume Nummer 1-Platzierung in den Charts bescherte.


    Stimmliche Extravaganz


    Einen lange gehegten Traum erfüllte sich der Sänger 1987 mit seiner Zusammenarbeit mit der Opernsängerin Montserrat Caballé. Die beiden nahmen zuerst die Single "Barcelona" und dann sogar eine ganze Platte voller dramatischer, opernhafter Songs auf. Dabei konnte Mercury seine stimmlichen Extravaganzen im direkten Wettstreit mit der Diva voll ausleben. Außerdem darf auf der Best-of-CD natürlich "The Great Pretender" nicht fehlen. Das Cover der Gruppe The Platters ist eines der populärsten Lieder von Freddy Mercury und sollte eigentlich der Beginn einer ganzen Platte von Coverversionen sein. Leider ist er dazu nicht mehr gekommen. Am 24. November 1991 starb Freddy Mercury im Alter von 45 Jahren in London.


    Die Doppel-CD "Lover of Life - Singer of Songs. The Very Best of Freddy Mercury Solo" ist am 1. September 2006 erschienen.


    Stand: 04.09.2006
    Quelle: ard.de