Massa-Blockade: Alonso strafversetzt

  • Die Rennleitung in Monza befand, dass Fernando Alonso am Ende des Qualifyings den nachfolgenden Felipe Massa in dessen schneller Runde behindert habe


    (F1Total.com) - Fernando Alonsos Zeitplan geriet nach dem Reifenschaden ins Wanken. Nur mit Mühe kam der Weltmeister im dritten Qualifyingteil nach seinem zweiten Kurzstopp zum Reifenwechsel noch einmal rechtzeitig aus der Boxengasse, um die Einführungsrunde noch zu beenden, noch ehe die karierte Flagge fiel.


    Alonso kam direkt vor Felipe Massa auf die Strecke, der gerade auf seiner letzten schnellen Runde war. Der Abstand zwischen beiden Piloten war jedoch recht groß und schrumpfte auch nur langsam, da auch Alonso sehr schnell fuhr - und auch fahren musste. Masse beschwerte sich nach dem Qualifying jedoch bitter über die "Blockade" von Alonso.


    "Bei meinem letzten Versuch war ich hinter Alonso, der seine schnelle Runde in Angriff nahm. Dabei habe ich mindestens drei Zehntel verloren", so der Ferrari-Pilot. Die Rennleitung zitierte daraufhin Alonso zu sich und fällte nach einiger Beratungszeit eine Entscheidung, die dem Spanier nicht geschmeckt haben dürfte: Alonsos drei schnellste Runden im Qualifying und damit auch der fünfte Startplatz wurden gestrichen. Er startet somit am Sonntag nur vom zehnten Startplatz aus.


    Die Rennleitung hörte sich vor der Entscheidung die Aussagen beider Fahrer und der Teammanager von Renault und Ferrari an, zudem wurden Datenaufzeichnung von Ferrari mit herangezogen. Folgende Einschätzungen trafen die Rennkommissare nach Sichtung der Videos und Studie der Aussagen:


    "1. Fernando Alonso war auf der Runde aus den Boxen heraus. Felipe Massa schloss zu ihm auf und er behinderte ihn;


    2. Das Behindern eines anderes Fahrers während des Qualifyings ist ein Verstoß (Artikel 116b des Sportlichen Reglements);


    3. Solche Aktionen können auch ohne Absicht passieren.


    Die Rennkommissare haben entschieden, dass ein Verstoß gegen die Regeln im Qualifying vorgefallen ist, und haben aufgrund der Vorgaben des Artikels 112 des Sportlichen Reglements angeordnet, die drei schnellsten Runden von Fernando Alonso im dritten Qualifyingteil zu streichen." Die verantwortlichen Rennkommissare waren Tony Scott Andrews, Enzo Spano und Alessandro Tibiletti.


    Quelle: http://www.f1total.com/news/06090943.shtml

  • Zitat

    Original von Poldi
    Hehe... das war sicherlich Bernie, der unbedingt will, dass die WM-Entscheidung erst im letzten Rennen fällt... :harhar: :D


    :lach:
    Aber unmöglich wäre es nicht :harhar:


    Wobei egal ob 5. oder 10. Platz, ich freu mich immernoch auf das Rennen.
    Rot gegen silber kann für Schumacher immernoch schlecht ausgehen ;)

  • Hier scheint aber einer richtig sauer geworden zu sein :D


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    Symonds: "Alles außer Kontrolle"

    09. September 2006 - 20:42 Uhr


    (F1Total.com) - Fernando Aldeonso hatte sich bereits mit seinem fünften Startplatz angefreundet. Zwar war das keine ideale Ausgangsituation, aber nach dem Reifenschaden immerhin eine gute Schadensbegrenzung. Doch das Ungemach folgte nach dem Qualifying: Alonso wurde zur Rennleitung zitiert. Da er Felipe Massa auf dessen schneller Runde behindert haben soll, wurden seine drei schnellsten Zeiten aberkannt, was ihn auf den zehnten Startplatz verbannte.


    Vor allem Renaults Chefingenieur Pat Symonds war dem Urteil kaum zu bremsen: "Es gerät alles völlig außer Kontrolle", erklärte er. "Haben wir denn alle vergessen, wie die Qualifikation vor 2003 war?" Vor der der Ära des Einzelzeitfahrens gab es immer wieder Situationen, in denen man in der Qualifikation auf Gegner auflief.


    "Felipe Massa hat sich dauernd beschwert. Er war hundert Meter hinter Alonso", erklärte er über die Anhörung. "Ich habe ihm gesagt: 'Du hast morgen 53 Runden, in denen du so fahren musst. Wie willst du das denn handeln?'"

  • 10. September 2006 - 10:04 Uhr

    Ferraris Ross Brawn sieht die Strafe, die Fernando Alonso bekommen hat, als gerechtfertigt an, wenn er auch nicht an Absicht glaubt


    (F1Total.com) - Am Samstagabend wurde über Fernando Alonso eine Strafe verhängt, nachdem dieser im dritten Teil des Qualifyings nach Meinung der Rennkommissare den Ferrari-Piloten Felipe Massa behindert hatte. Der Champion, so der Beschluss, muss nun am Sonntag vom zehnten anstelle des ursprünglichen fünften Startplatzes aus ins Rennen gehen. Ferrari-Technikchef Ross Brawn glaubt nicht, dass Renaults Alonso im vollen Bewusstsein gehandelt habe, hält die Strafe aber dennoch für gerechtfertigt.


    "Wir waren über die Situation natürlich frustriert. Das war eine Schande", beschwerte sich Brawn gegenüber 'SpeedTV'. "Er hat Felipe aufgehalten. Ich denke zwar nicht, dass es Absicht war, aber er war nun einmal im Weg. Dass Felipe bei seiner letzten schnellen Runde plötzlich ein langsameres Auto vor sich hatte, war einfach der Worst Case." Der Spanier Alonso war nach einem Reifenschaden an die Box gekommen, um das Problem so gut wie möglich beheben zu lassen.


    Als er kurz vor Ende des Qualifyings erneut aus der Box heraus erneut auf die Strecke fuhr, war Massa hinter ihm. Beobachtungen zufolge soll der Abstand zwischen beiden Boliden jedoch recht groß gewesen sein. Der 25-jährige Alonso habe auch schnell an Geschwindigkeit zugelegt, um möglichst vor dem Ende der Qualifikation noch eine schnelle Runde zu schaffen. Insgesamt bleibt also strittig, inwiefern man wirklich von einer gravierenden Behinderung für Massa sprechen kann.


    Für Ross Brawn liegt sie Sache aber auf der Hand. "Ein Auto, das genau so schnell ist wie man selbst, ist ja okay. Ein wirklich langsamer Kontrahent, den man überholen kann, ist auch in Ordnung. Aber ein Auto, dass ein paar Sekunden langsamer ist als man selbst ist ein Ärgernis. Ich denke aber wie gesagt nicht, dass es Absicht war", kommentiert der 51-Jährige den Vorgang.


    Für den Grand Prix von Italien am heutigen Sonntag befindet sich Ferrari jetzt eindeutig in der besseren Ausgangslage. Dennoch unterstreicht Brawn, wie stark die Gegner sich in Training und Qualifying gezeigt haben. "Die Lücke ist gar nicht so groß, wie alle ursprünglich gesagt haben. Ich habe schon nach den Tests gewusst, dass die Lücke nicht so bedeutend sein würde. Die Reifen sind sehr beständig, also werden wir ein großartiges rennen haben."


    Der Hauptgegner dürfte dabei der Pole-Mann Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes sein. Hatte dieser wenig Benzin im Tank? "Ich hoffe es, weiß es aber nicht. Wenn man sich die Fakten anschaut, könnte man zu dem Schluss kommen, aber man weiß es nicht genau." Was die Reifenschäden aus dem Qualifying betrifft, zeigt sich der Brite nicht weiter besorgt. "Der Kurs ist schnell und wir haben deshalb alle Reifen sehr genau untersucht. Bridgestone hat da ein Auge drauf."