Schumacher-Sieg in Monza - Alonso fällt aus

  • Monza (dpa) - In souveräner Manier hat Michael Schumacher die Gunst der Stunde genutzt und beim Großen Preis von Italien den Rückstand in der Fahrerwertung auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso entscheidend verkürzt.


    Der Rekord-Weltmeister muss nach seinem 90. Karriere-Sieg in Monza vor dem Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes und Robert Kubica im BMW in den letzten drei Rennen des Jahres nur noch zwei Punkte aufholen, um den nach dem neunten Grand Prix bereits auf 25 Punkte davongefahrenen Spanier im Titelkampf noch abzufangen. Alonso musste seinen Renault mit Motorschaden abstellen.


    Die rund 100 000 Tifosi feierten Schumacher im "Autodromo di Monza" überschwänglich. Beim letzten Rennen in Europa zeigte der 37- Jährige auf den 53 Runden eine Galavorstellung, während Alonso nach einer umstrittenen Blockade in der Qualifikation nach einem Ferrari- Protest durch eine Strafversetzung schon vor dem Start an Boden verloren hatte. Zehn Runden vor Schluss kam es noch schlimmer für den Spanier. Zum zweiten Mal in dieser Saison erreichte er nicht das Ziel.


    Nach dem Ausfall in Budapest musste er diesmal seinen Renault mit Motorschaden abstellen und kam zu Fuß ins Fahrerlager. Nach den 306,720 Kilometern im Königlichen Park kam Schumacher in 1:14:51,975 Stunden ins Ziel.


    Nick Heidfeld im BMW wurde in der Boxengasse mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt und vergab nach einer Durchfahrtsstrafe eine bessere Platzierung und rettete als Achter noch einen Punkt. Sein Teamkollege Kubca machte es besser und schaffte als erste Pole eine Podiumsplatzierung in der Formel 1. Ralf Schumacher im Toyota kam auf Platz 15.


    Einmal mehr im Pech war der Wiesbadener Nico Rosberg, der seinen Williams nach zehn Runden ebenfalls mit einem Defekt abstellen musste.


    "Ich hatte sicher schon bessere Jahre im Motorsport. Aber ich muss immer weiter Gas geben und irgendwann wird es wieder besser", sagte Rosberg nach seinem achten Ausfall in diesem Jahr.


    Alonso verlor beim Ferrari-Heimrennen wichtige Punkte und war schon vor dem Rennen richtig ärgerlich gewesen. Nach seiner Strafversetzung um fünf Plätze griff der Spanier den Internationalen Automobil-Verband FIA massiv an.


    "Ich bin Sportler. Aber ich betrachte die Formel 1 nicht mehr als Sport", sagte der Renault-Pilot wenige Stunden vor dem Rennen. FIA-Präsident Max Mosley konterte: "Sportler reden immer Unsinn, wenn sie emotionsgeladen sind."


    Der von Platz zehn losgefahrene Alonso machte beim Start ins viertletzte Saisonrennen zwei Plätze gut.


    Schumacher hielt unterdessen seine Position hinter Räikkönen, riskierte schon früh viel und musste gegen den keck auftrumpfenden Polen Robert Kubica im BMW alles riskieren.


    Nach dem missglückten Boxenstopp beim letzten Rennen in der Türkei zog Ferrari diesmal alle Register und lotste Schumacher nach gut einem Drittel des Rennens beim Tanken an Räikkönen vorbei. Mit der Erfahrung von 247.


    Formel-1-Rennen spulte der siebenmalige Weltmeister sein Pensum ab. Alonso mogelte sich beim zweiten Tanken auf Platz drei, doch wenig später war das Rennen für ihn beendet. Nun muss der bisher jüngste Weltmeister zittern.


    In China, Japan und beim Saisonfinale am 22. Oktober in Brasilien werden noch insgesamt 30 Punkte vergeben - Schumacher hat nach seinem sechsten Saison-Erfolg wieder alle Möglichkeiten.


    In der Markenwertung ist Ferrari schon an Renault vorbeigezogen, in der Fahrerwertung führt Alonso nur noch mit 108:106 Punkten.


    quelle: dpa

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Alonsos Ausfall war je wohl ein echter Glücksfall.
    1. wegen dem jetzt so geringen Punkteabstand (2 Punkte Rückstand für Schumacher)
    2. weil sonst noch mehr Knatsch aufgekommen wäre wegen der Rückversetzung von Alonso von Platz 5 auf Platz 10.


    Wobei Kimi und Schumi das ganze Rennen über gleich stark waren und nur der erste Boxenstop über Sieg oder Niederlage entschieden hat, ein Hoch den Taktikern ;)