Stirbt die Ellenbogengesellschaft aus?

  • Soziale Werte sind wieder im Kommen


    Berlin (dpa) - Soziale Werte wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft sind stark im Kommen. Das ist die Meinung des Trendforschers Horst Opaschowski in Deutschland.


    Auf der Basis von 2000 Interviews zu Erziehungszielen und Werte-Orientierungen sieht er die Deutschen auf dem Weg von der Ellenbogengesellschaft in die Verantwortungsgesellschaft. Damit verbunden sei unter anderem der Wunsch nach einer Renaissance der Familie und nach dauerhaften Bindungen, sagte Opaschowski am Dienstag. Auf Basis der Umfrage hat er Thesen für sein neues Buch "Das Moses Prinzip" formuliert. Die Kapitel versteht er als moderne 10 Gebote für das 21. Jahrhundert.


    Die wortmächtige biblische Moses-Figur scheint für den Titel und Inhalt des Buches etwas hoch gegriffen. In bewährter Trendforscher- Manier hat Opaschowski seine Thesen schlagwortartig formuliert. "Die Familie ist die beste Lebensversicherung" heißt es zum Beispiel in der Kurzfassung. "Sie ist billig und barmherzig."


    Die Sprache klingt manchmal nach Marketing-Deutsch oder wie in der Lebensberatungs- Rubrik einer Frauenzeitschrift: "Verwechsele deinen Lebensstandard nicht mit Lebensqualität. Nutze Krisen im Leben als Chance für einen Neubeginn".


    Diese Art von Verpackung wird nicht jedem gefallen. Die Diskussion, die Opaschowski mit seinen Thesen in Gang bringen könnte, mag weiter führen. Gibt es in Deutschland wirklich eine Wiederentdeckung der Familie oder eine gezieltere Suche nach Wahlverwandtschaften, weil die staatlichen Sozialsysteme Einschränkungen erfahren?


    Befindet sich die Spaß-Gesellschaft und die gewinnorientierte Start-Up-Generation angesichts von Terrorgefahr und größerem Sicherheitsbedürfnis auf dem absteigenden Ast? Ist die Kritikfähigkeit als hoher Wert der 68er-Generation zu Gunsten von sozialen Kompetenzen, Manieren und neuer Disziplin abgelöst worden?


    Für eine Antwort reichen 2000 Interviews in Deutschland sicher noch nicht aus. Opaschowski aber glaubt bereits an eine Neubesinnung in Deutschland. "Der Tanz der Jugend um das eigene Ego und die Zeit der individuellen Wertecocktails ist vorbei", sagt er. Es verfestige sich ein Kanon aus alten und neuen Werten. "Sie liegen zwischen Pflichten auf der einen und Selbstentfaltung auf der anderen Seite."


    Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) findet Opaschowskis Buch "spannend und lesenswert". Der Begriff Verantwortungsgesellschaft sei ein Schlüsselwort für die Zukunft, sagte sie. Besonders beeindruckt habe sie der Trend, dass Eltern ihre Kinder zu dauerhaften Beziehungen ermutigen wollen, sagte sie.


    quelle: dpa


    na hoffentlich mal. die ellenbogengesellschaft war es, die uns so essenzielle dinge wie familienzugehörigkeit, hilfsbereitsschaft und wirkliche freundschaften abspenstig gemacht haben. ich bin schon seit einiger zeit wieder dahin zurückgegangen mich um wieder an solchen werten zu orientieren. zwar sind dabei auch oft dinge auf der strecke geblieben die ich hätte "durchboxen" können, aber genau so ein verhalten wollte ich vermeiden. und letztendlich muss ich sagen, dass es nicht die eigenen siege waren, die mich zufrieden und glücklich gemacht haben, sondern die die ich für freunde und verwandte errungen habe. ich könnte über dieses thema noch stundenlang quatschen, aber das ist eigentlich keine stoff für mich, über den ich viel schreibe, sondern eher in einer gemütlichen runde diskutiere. ;)

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst