Der letzte Wille von J. R.: "Pflanzt Marihuana auf mein Grab"

  • Einmal J.R., immer J.R.! Egoistisch, fies, rücksichtslos - das liebte die halbe Welt an dem Star in "Dallas". Jetzt feiert Larry Hagman seinen 75. - zwar frei von allen Lastern, aber nicht ohne seinen berühmten Sarkasmus.


    Von Carsten Schmiester, NDR-Hörfunkstudio Washington


    Als Astronaut Tony Nelson landet er mit seiner Raumkapsel irrtümlich auf einer Pazifikinsel, findet die Flasche und zieht den Korken. "Ich war wohl weiter im Weltraum als ich dachte", so Larry ganz verwirrt, als ihm die "bezaubernde Jeannie" einen Dankeskuss gab. 13 Jahre später musste er sich bedanken, diesmal bei seiner Frau Maj, die ihn zur Annahme einer Rolle überredet hatte.


    Eine Familienserie über reiche Ölbarone irgendwo in Texas. Projektname: "Dallas", Hagmans Part - der des zunächst nur als Nebenfigur geplanten Ekels J.R., egoistisch, fies, rücksichtslos. Die Nation und später die halbe Welt verfiel voller Abscheu seinem Negativcharme - Larry wurde ein Superstar.


    Ein Mann, ein Lachen


    Das J.R.-Lachen ging um die Welt - und ließ Larry nie wieder los. Einmal J.R., immer J.R., das ist der Fluch erfolgreicher Serienstars. Auch Hagman schaffte es nicht, sich aus J.R.’s Schatten zu befreien. Dafür ist er inzwischen zahlreiche Laster der Vergangenheit los. Er raucht nicht mehr, auch kein Marihuana und seit einer Lebertransplantation vor elf Jahren trinkt er nur noch Wasser.


    "Ich bin die meisten meiner Abhängigkeiten los", sagt Hagmann, "und lebe ziemlich gesund. Kein Drink mehr, kein Joint, statt dessen halte ich mich fit und fahre ab und zu Motorrad , das ist alles."


    Witzig zu sein, ist nicht lustig.


    Hagman schaut zurück auf sein Leben, in dem er nicht viel verpasst, aber viel gelernt hat, zum Beispiel, dass vor allem die komischen Rollen schwer sind.
    Witzig zu sein, das ist nicht lustig - im Vergleich zu "Jeannie" war "Dallas" der reinste Spaziergang. Und ein lohnender dazu. Hagman ist, wie man so schön sagt, finanziell unabhängig und er nimmt sich die Freiheit, auch mal gegen den Strich zu bürsten.


    Präsident Bush nannte er "gefährlich und dumm" und auch sonst gibt er sich gern politisch unkorrekt, zum Beispiel mit seinem letzten Wunsch. Wenn ich mal tot bin, sagt er, dann schreddert meine Leiche und verteilt sie auf irgendeinem Acker.


    "Planzt Marihuana auf mein Grab"


    "Auf diese Weise würde ich wieder eins werden mit der Natur", erklärt Hagman seinen Wunsch. "Sollen mich doch die Würmer zu Humus machen. Ihr könnt dann dort Marihuana pflanzen, mit ein paar Freunden Kuchen essen und kiffen, bis ihr ein bisschen high seid - das wäre doch gut."


    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5931666,00.html]tagesschau.de[/URL]