Nach Blockade: Briatore stinksauer auf Massa

  • 07. Oktober 2006 - 10:43 Uhr

    Flavio Briatore ist sauer, dass Fernando Alonso im Qualifying von Felipe Massa aufgehalten wurde - Symonds und Theissen relativieren die Situation


    (F1Total.com) - Es ist mittlerweile schon Tradition geworden, dass es um die ersten Positionen beim Rausfahren aus der Boxengasse im dritten Qualifying ein Gerangel gibt. Teilweise stellen sich die Fahrer fast zwei Minuten vorher an, um möglichst weit vorne auf die Strecke gehen zu können - so natürlich auch heute Nachmittag in Suzuka.


    Michael Schumacher stand auf dem ersten Platz, doch als sich Fernando Alonso hinter ihm einreihen wollte, machte ihm Felipe Massa von hinten kommend die Tür zu. Anschließend gab es auch auf der Strecke ein kleines Gerangel, bei dem der Ferrari-Pilot seinen Renault-Konkurrenten phasenweise ein wenig einbremste. Hintergrund: Je mehr Runden man im letzten Qualifying absolviert, desto leichter ist das Auto bei der Schlussattacke und desto mehr darf man vor dem Rennen nachtanken.

    Briatore erneuert seine Verschwörungstheorie


    Renault-Teamchef Flavio Briatore war dementsprechend aus dem Häuschen: "Massa ist so einer! Er ist ein Kind, ein kleines Kind - klein in jeder Hinsicht", schimpfte er. "Felipe war vor Fernando, hat gebremst und alles. Wir werden darüber mit Charlie (Whiting, FIA-Rennleiter; Anm. d. Red.) sprechen. Es wird aber nichts passieren, das weiß ich jetzt schon. Fernando hat sich am Funk beschwert. Wenn man gegen McLaren fährt, ist es okay, aber gegen Ferrari kann man nicht gewinnen."


    Der Italiener lehnte sich mit diesen neuerlichen Verschwörungsaussagen weit aus dem Fenster, schließlich hatte ihn die FIA schon in Monza abgemahnt, als er Alonsos umstrittene Rückversetzung in der Startaufstellung ähnlich heißblütig sah. Was einen Protest gegen Massa bei der FIA angeht, ging Renault-Chefingenieur Pat Symonds tatsächlich zu Whiting, doch der erklärte wie erwartet, dass er nichts unternehmen könne.

    Symonds stimmt Briatore nicht ganz zu


    "Wir waren besorgt, weil ein paar Regentropfen fielen, also entschieden wir, dass wir nur für den Fall früh eine schnelle Runde fahren sollten", so Symonds. "Es stellte sich heraus, dass es nur in den Kurven 13 und 14 regnete, was keinen Einfluss hatte. Dennoch wollten wir schneller fahren, aber Massa stand im Weg. Wir sprachen Charlie Whiting darauf an, aber er hat ganz richtig klargestellt, dass es in solchen Situationen keine blauen Flaggen gibt. Das ist einfach Pech."


    Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen relativierte die Aufregung: "Felipe war schon auch ordentlich schnell unterwegs, also kann man sicher nicht von Blockade sprechen. Für mich war das eine normale Situation", urteilte er. "Natürlich sind solche Spielchen dabei, aber das gehört dazu. Wer vorne fahren will, muss damit fertig werden. Das ist nicht nur in der Formel 1 so, sondern in jedem Spitzensport."