Geothermie-Projekt verursacht neues Erdbeben

  • Rund einen Monat nach dem künstlich ausgelösten Erdstoß im Raum Basel hat die Erde dort ein weiteres Mal schwach gebebt. Am Morgen wurde ein Beben mit einer Stärke von 3,1 gemessen.


    Es stehe im Zusammenhang mit dem Basler Geothermie-Projekt, hieß es beim Erdbebendienst. Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zum Bohrloch des Erdwärme-Projektes. Nach jetzigem Wissensstand handle es sich um eine Folge der im Dezember vorgenommenen Arbeiten. Schäden seien bei einem Beben dieser Stärke aber nicht zu erwarten.


    Am 8. Dezember hatte ein Beben der Stärke 3,4 viele Menschen in Basel und Umgebung erschreckt. Es war von Arbeiten am Geothermie-Projekt ausgelöst worden. Dabei wurde in mehreren Kilometer Tiefe Wasser mit hohem Druck ins Gestein gepresst. Das Gestein sollte so stärker zerklüftet werden, um später Wasser zur Wärmegewinnung hindurch leiten zu können. Eine Woche nach dem Erdstoß wurde Basel von einem Nachbeben der Stärke 2,5 erschüttert.


    Projekt in Kritik


    Das erste Beben im Dezember war nach Angaben des Freiburger Regierungspräsidiums im Dreiländereck deutlich zu spüren gewesen. Schäden waren nicht registriert worden. Die zuständige Projektleitung und die Behörden wurden allerdings stark kritisiert, das Erdwärme-Projekt wurde vorläufig gestoppt. Die Basler Regierung wird voraussichtlich Ende Januar über die Zukunft der Pionierarbeiten entscheiden.


    Geothermie-Projektleiter Markus Häring zeigte sich von dem erneut spürbaren Erdstoß überrascht. Nach dem Projektstopp war der Wasserdruck auf ein natürliches Niveau reduziert worden. Man habe mit dem Abklingen der Bewegungen gerechnet, weitere Beben aber nie ausgeschlossen, sagte Häring auf Anfrage.


    Quelle: swr.de