100. Autoshow in Detroit

  • Zwischen Luxus und Sparsamkeit


    In Detroit hat die traditionsreiche Auto-Show ihre Tore geöffnet - in diesem Jahr bereits zum 100. Mal. Den deutschen Autobauern scheint das Jubiläum Glück zu bringen: Sie rechnen im rückläufigen US-Markt mit wachsenden Marktanteilen. Doch die Konkurrenz Made in USA schläft nicht.


    Von Albrecht Ziegler, SWR-Hörfunkstudio Washington, z.Zt. Detroit


    Die Krise der großen amerikanischen Autobauer war auch in Detroit deutlich zu spüren. Wie etwa bei der Präsentation der neuen Ford Modelle. Bill Ford, bis vor wenigen Monaten Vorstandschef und immer noch im Aufsichtrat des Unternehmens kam in seiner Rede ohne Umschweife auf den Absatzeinbruch bei seinem Konzern zu sprechen und versuchte Zuversicht auszustrahlen: "Wir hatten kürzlich eine schwierige Zeit, aber mein Optimismus für Ford bleibt."


    Ford stellte eine Stufenheckversion des Focus für den amerikanischen Markt vor. Der Kleinwagen soll dabei helfen, Käufer zurückzugewinnen, die auf die spritsparenden Modelle hauptsächlich asiatischer Hersteller umgestiegen.


    Billiger fahren mit alternativen Kraftstoffen


    Deutlich weniger Kraftstoffkosten auch ist das große Thema bei General Motors. GM-Chef Rick Wagoner sagte: "Wie werden unsere Bemühungen dramatisch verstärken, die traditionellen mineral-basierten Treibstoffe abzulösen, indem wir sehr viel mehr Fahrzeuge bauen, die mit Alternativen betrieben werden wie E 85 Äthanol und indem wir unseren Einsatz für das Elektroauto ausdehnen und beschleunigen." Der Elektroantrieb steht dabei eindeutig im Mittelpunkt der GM-Politik.


    Der immer noch weltgrößte Autobauer stellte den Prototyp Volt vor, ein Hybridauto mit Lithiumionen-Antrieb und einem Dreizylinder-Motor, der mit unterschiedlichen Treibstoffen betrieben werden kann. Fährt man täglich 30 Kilometer zur Arbeit und zurück, genügt der Elektroantrieb völlig, so GM.


    Auf dem wachsenden Markt der Hybridautos in den USA, auf dem bislang Toyoto unter andrem mit dem Prius eine führende Rolle einnahm, wird der Kampf um Marktanteile künftig wohl härter werden.


    Deutsche mit großen Erwartungen an US-Markt


    Sehr selbstbewusst treten in Detroit die deutschen Autobauer auf, die auf dem nordamerikanischen Markt im vergangenen Jahr deutliche Zugewinne verbuchen konnten. Sie steigerten ihren Verkauf um sechs Prozent und setzen auch auf spritsparende Modelle. So stellte Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche unter anderem die saubere Bluetec Lösung für den Diesel und den Kleinwagen Smart in den Mittelpunkt der Mercedes Präsentation.


    Ocean Drive - ein Traum


    Dass sich aber nicht nur alles ums Spritsparen dreht, zeigte Mercedes mit der Studie eines neuen Luxuscabrios, das für die Messe entwickelt wurde. Dieter Zetsche: "Wir haben uns daran gemacht, ein Auto zu schaffen, das die Wertschätzung für unsere Fans und Kunden zeigt. Wir dachten daran, ein Auto,zu bauen, von dem man träumen kann." Der Traumwagen heißt Ocean Drive und basiert auf der S-Klasse.


    Flotter Dreier von BMW


    Auch BMW präsentierte ein Cabrio, den neuen Dreier. Neu ist das versenkbare Hardtop. BMW-Vorstandsmitglied Klaus Dräger erklärt: "Es ist ein leichtes Stahl Hardtop und die Alltagsnutzung wird dadurch sehr viel bequemer." VW hat seine Neuheit, den kleinen Offroader Tiguan bereits im Dezember bei der Autoaustellung in Los Angeles präsentiert.


    [URL=http://www.tagesschau.de/bildstrecken/0,1203,OID6274276_IMG6274202_POS1,00.html]Bilder von der Autoausstellung in Detroit[/URL]


    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6275994_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]