Zehn Jahre "Dolly"

  • Mit einem Schaf begann das Klonzeitalter


    Gras und Sonne - das kannte das berühmteste Schaf der Welt kaum. Das Klonschaf Dolly des Roslin-Instituts bei Edinburgh in Schottland führte ein Leben für die Wissenschaft, abgesondert in einem bewachten Betonblock und mit einer extra für sie zusammengestellten Nahrung. Am 5. Juli 1996 kam Dolly auf die Welt, dieses Datum gilt als Beginn des Klonzeitalters. Einem Forscherteam um Keith Campbell und Ian Wilmut war es zuvor erstmals gelungen, aus der Zelle eines Schafes per Kerntransfer ein genetisch identisches Säugetier zu klonen.


    Debatte über Fehler beim Klonen


    Am 27. Februar 1997 begann dann Dollys öffentliche Karriere: Im britischen Journal "Nature" berichteten die Forscher erstmals über das gelungene Klonexperiment. Im Januar 1998 verbreiteten sie dann die Kunde, dass Dolly Nachwuchs bekommen soll. Das Tier sei auf natürlichem Wege befruchtet worden, teilte das Roslin-Institut mit. Am 13. März 1998 wurde die erste Wolle des Schafs zu einem Pullover verarbeitet. Das Kleidungsstück - mit einem Schafmotiv - ist im britischen Wissenschaftsmuseum in London zu sehen. Am 13. April 1998 brachte Dolly dann Tochter Bonnie auf die Welt. Nach der normalen Geburt seien beide Tiere wohlauf, meldete das Institut; der Vater sei ein walisischer Bergbock, hieß es weiter. In den folgenden Jahren folgte weiterer Nachwuchs, darunter im März 1999 Drillinge.


    Doch im Januar 2002 gaben die Wissenschaftler bekannt, dass Dolly unter Arthritis leidet. Wissenschaftler diskutieren seitdem, ob die frühen Alterserscheinungen eine Folge des Klonens sein könnten. Am 14. Februar 2003 starb Dolly: Das sechs Jahre alte Schaf musste wegen einer Lungenentzündung eingeschläfert werden. Sein früher Tod nährte die Vermutungen von Forschern, beim Klonen könne es zu Fehlern kommen. Seit dem 9. April 2003 steht Dolly ausgestopft im Royal Museums in Edinburgh.


    Nach Dolly wurden weitere Tiere geklont: Mäuse, Katzen, Hunde bis hin zu Rindern. Im Jahr 2003 tauchten sogar Berichte auf, wonach in China angeblich ein Klonmensch geboren worden sein soll. Dies bestätigte sich aber nicht.


    Wurde also zunächst getestet, was überhaupt machbar ist, hielt die Technologie danach zunehmend Einzug in anwendungsorientierte Bereiche - besonders Tierzüchtern könnte das Klonen neue Chancen eröffnen, so eine Überlegung. Doch gleichzeitig diskutierten Beobachter und Experten stets über mögliche Gefahren; für den Menschen besonders durch den Verzehr von Klonfleisch.


    Fleisch und Milch von geklonten Tieren sicher?


    Ungeachtet der Diskussionen gab es im Dezember 2006 für die Fleisch- und Molkereilobby in den USA einen Durchbruch zu feiern: Milch und Fleisch von geklonten Tieren ist nach Einschätzung der zuständigen US-Gesundheitsbehörde (FDA) sicher und darf deswegen auf dem US-Markt verkauft werden. Bevor Klonfleisch in die Läden kommt, muss die FDA allerdings noch eine endgültige Entscheidung treffen.


    Die FDA hält Fleisch und Milch von geklonten Rindern, Schweinen und Ziegen für sicher. Geklonte Schafe sollen dagegen laut FDA nicht in den Handel kommen. Die Behörde will erst bei der endgültigen Entscheidung festlegen, ob Produkte aus geklonten Tieren besonders gekennzeichnet werden müssen. Bis April können nun Kommentare zu dem Entwurf eingereicht werden. Die Entscheidung dürfte allerdings erst in etlichen Jahren eine Rolle spielen: Nach offiziellen Angaben wurden in den USA bislang etwa 600 Rinder und 200 Schweine geklont.


    Stand: 27.02.2007 00:19 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6456148_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]


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    Irgendwie erinnert mich "Dollys" Schicksal an die ersten Folgen der Serie "ReGenesis" ;)


    Und ob es nicht doch bereits irgendwo im Geheimen, unter Verschluss, einen Geklonten Menschen gibt .....