Vattenfall will AKW Brunsbüttel bis 2011 betreiben

  • Der Stromkonzern Vattenfall Europe will sein Atomkraftwerk Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) zweieinhalb Jahre länger als ursprünglich geplant und damit bis Ende 2011 am Netz lassen. Dazu sollen 15 Milliarden Kilowattstunden Reststrom aus dem RWE-Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz auf den Meiler in Schleswig-Holstein übertragen werden, wie Vattenfall am Dienstag in Berlin mitteilte. Der Antrag sei beim Bundesumweltministerium eingereicht worden. Mit RWE sei eine Vereinbarung getroffen worden. Vorstandschef Klaus Rauscher sagte, ein längerer Betrieb von Brunsbüttel sei auch ein Beitrag zum Klimaschutz. "Die CO2-freie Stromerzeugung aus Kernenergie versetzt uns in die Lage, unsere wichtigen Klimaschutzziele zu erreichen." Zudem ermögliche dies Synergien mit dem schleswig-holsteinischen Atomkraftwerk Krümmel, das bis 2015 in Betrieb sein dürfe.


    Das Umweltministerium kündigte eine Prüfung des Antrags an, legte sich aber zeitlich dabei nicht fest.


    Scharfe Kritik vom BUND


    Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) übte scharfe Kritik an der Ankündigung Vattenfalls. Das Argument des Unternehmens, sein Atomkraftwerk schütze das Klima, sei fadenscheinig. Jeder wisse inzwischen, dass Atomkraftwerke den Erfordernissen des Klimaschutzes im Weg stünden und den Umbau der Energiewirtschaft behinderten. Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien und mehr Effizienz bei der Energieerzeugung und -verteilung seien nur bei einem Ausstieg aus der Atomenergie möglich.


    Antrag bereits angekündigt


    Das für Reaktorsicherheit zuständige Kieler Sozialministerium hatte bereits Anfang Februar mitgeteilt, dass der Betreiber einen entsprechenden Antrag für Brunsbüttel angekündigt habe. Vattenfall ist nach RWE und EnBW der dritte der vier deutschen Atomkraftwerksbetreiber, der einen seiner Meiler länger am Netz lassen will. Erst Ende vergangener Woche war berichtet worden, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Antrag von RWE auf Laufzeitverlängerung für das hessische Kraftwerk Biblis A ablehne. EnBW hatte Ende vergangenen Jahres eine Laufzeitverlängerung für das Kraftwerk Neckarwestheim I in Baden-Württemberg gestellt.


    Das AKW Brunsbüttel ist seit 1977 im kommerziellen Betrieb. Nach bisherigem Stand soll es 2009 vom Netz gehen. Laut Atomkonsens ist eine Reststrom-Übertragung von älteren auf neuere Anlagen möglich. Der umgekehrte Weg bedarf der Zustimmung des Bundesumweltministeriums. Das AKW Mülheim-Kärlich war nach einem nuklearen Probebetrieb nie ans Netz gegangen. Die frühere rot-grüne Bundesregierung hatte dem Atomkraftwerk dennoch eine Restlaufzeit zugewiesen.


    Stand: 06.03.2007 14:25
    Quelle: [URL=http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID3757674,00.html]ndr.de[/URL]


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    Aha, da ist es ja wieder das schöne "Atomkraft für die Umwelt" Gelaber. :rolleyes:

  • Zitat

    Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien und mehr Effizienz bei der Energieerzeugung und -verteilung seien nur bei einem Ausstieg aus der Atomenergie möglich.


    Ich will ja nicht klugscheißen, aber wäre es nicht sinnvoller, das eine Stück für Stück gegen das andere auszutauschen, anstatt - wie anscheinend vom BUND gewünscht - erst mal einen künstlichen Mangel zu erzeugen, der später durch eine eventuell unausgegorene Technik ersetzt wird? :gruebel:


    Mal abgesehen davon - ist BUND nicht der Laden, der sich aus irgendwelchen Gründen umwelttechnischer Art drei Käffer weiter lauthals gegen die Aufstellung von Windrädern stark gemacht hat? :P


    Gruß
    Skywise

  • Zitat

    Original von Skywise
    Mal abgesehen davon - ist BUND nicht der Laden, der sich aus irgendwelchen Gründen umwelttechnischer Art drei Käffer weiter lauthals gegen die Aufstellung von Windrädern stark gemacht hat? :P


    .... und die Förderung von privaten dezentralen Anlagen fast auf Null reduziert hat ....
    (Modellprojekte haben ja erwiesen das es funktioniert und die Stromkonzerne weniger verdienen)