Lucky Luke, Band 80: Ehe oder Strick?

  • Es ist noch gar nicht lange her – Weihnachten 2006 war es –, dass Lucky Luke 60-jähriges Jubiläum feierte. 1946 hatte das belgische Comic-Genie Morris den "lonesome cowboy" kreiert, der auf der Jagd nach Ganoven schneller zielt als sein Schatten. Nun ist Band 80 der Saga um den glorreichen Westernhelden erschienen: Die Daltons in der Schlinge. Es sind also Lukes beste Freunde, die im Mittelpunkt des neuesten Abenteuers stehen.

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    Für die Daltons wird es diesmal ernst. Mit einer neuen landesweiten Verordnung soll nämlich Platz in den Gefängnissen geschaffen werden. Und das bedeutet für die vier Brüder nichts Geringeres als Tod durch den Strick…

    Um diesem Schicksal zu entgehen, gibt es nur eine Möglichkeit: Die Gangster müssen heiraten! Also begibt sich Mama Dalton, die ihre Kleinen nicht den Klauen des Henkers überlassen will, auf die Suche nach vier willigen Bräuten. Und tatsächlich: Im Stamm der Plattkopfindianer wird sie fündig.

    Damit beginnt für die vier Schurken ein neues Leben. Doch wie sich herausstellt, kommt dieses – zumindest für drei von ihnen – dem Todesurteil gleich. Der Unterschied zwischen der Schlinge und der Ehe ist für die Daltons kaum erkennbar. Nicht umsonst heißt es im Gesetz des Wilden Westens: "Eine doppelte Strafe ist illegal. Niemand darf gleichzeitig verheiratet und gehängt werden"… Selbst Lucky Luke bekommt Mitleid mit den Gaunern. "Wird schwierig, die da rauszuhauen, ohne einen neuen Indianerkrieg zu entfesseln", bemerkt er. Und schon ist das Abenteuer in bester Wildwestmanier im Gange.

    Nachdem Morris im Jahr 2001 verstarb, ist Die Daltons in der Schlinge der zweite Band, den Laurent Gerra im Sinne von Morris getextet hat. Zusammen mit dem Zeichner Achdé trifft Gerra dabei ganz den ursprünglichen Geist der Serie. Obwohl die Daltons in dieser originellen Geschichte einmal völlig anders dargestellt werden als gewohnt, setzt der Band auf traditionelle Verfolgungsjagden, Kämpfe und Indianer-Folklore. Zwischendurch haben Gaststars wie Liz Taylor, Kirk Douglas und John Wayne unterhaltsame Auftritte. Ein besonderes Bonbon sind die versteckten Anspielungen auf Asterix. Dessen Schöpfer, René Goscinny, hat viele Jahre auch die Texte für Lucky Luke geschrieben. Mit dem Rückbezug auf die Klassiker des Western und der Hommage an ihre geistigen Väter gelingt es Gerra und Achdé auf amüsante und kurzweilige Weise, den Daltons den schönsten Tag in ihrem Leben zu bescheren…

    Andrea Schorsch

    Lucky Luke (Bd. 80): Die Daltons in der Schlinge, Egmont Ehapa Verlag GmbH, Berlin, 2007
    48 S., Buchhandelsausgabe Hardcover: 10,00 Euro, Softcover-Ausgabe: 4,50 Euro


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    http://www.n-tv.de/771695.html

  • Diese Empfehlung kann ich so nicht unterschreiben. Ich habe mich bei keinem Lucky Luke so gequält wie bei diesem, Autor und Zeichner wollten einfach zuviel in dem Album unterbringen - ein paar Anspielungen sind sicher sehr amüsant (z.B. der dicke Bauch am Ende) aber in der Masse sind sie eher nervig.


    -SCHEUCH-