Zahlreiche Hinweise nach Mord an Polizistin

  • Nach den tödlichen Kopfschüssen auf eine junge Polizistin haben die Ermittler noch keine heiße Spur. Eine Sonderkommission der Polizei wertete die ganze Nacht zahlreiche Hinweise aus. In Heilbronn wurde Trauerbeflaggung angeordnet.


    Die 22-jährige Beamtin war zusammen mit einem Kollegen bei einem Streifengang niedergeschossen worden. Der 24-jährige Kollege ist nicht bei Bewusstsein und schwebt noch immer in Lebensgefahr. Er konnte wegen der Schwere seiner Verletzungen bisher keine Hinweise geben. Die erschossene Polizistin galt als ausgesprochen gut. Obwohl sie noch so jung war, sollte sie demnächst in das Stammpersonal der Bereitschaftspolizei übernommen werden.


    Die Sonderkommission arbeitete in der vergangenen Nacht Aussagen von Anwohnern ab. Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar. "Ob die Polizeibeamten jemanden kontrollierten oder ihnen etwas verdächtig vorkam - darüber kann bisher nur spekuliert werden", teilte die Polizei mit. Es war das erste Mal seit mehr als 50 Jahren, dass in Heilbronn ein Polizist im Dienst getötet wurde.


    Straßensperren am späten Abend aufgehoben


    Gegen 22.00 Uhr gestern Abend hat die Polizei ihre Straßensperren abgebaut. Bis dahin war der Verkehr in Heilbronn lahm gelegt. Ein solches Chaos ist heute nicht mehr zu erwarten. Bei der gestern von der Polizei eingeleiteten Ringfahndung waren auch mehrere Hubschrauber im Einsatz.


    Ein Passant hatte die beiden Opfer gestern kurz nach 14.00 Uhr auf dem Festgelände Theresienwiese am Rand der Innenstadt gefunden: Sie lagen mit Kopfschüssen neben ihrem Dienstwagen. Die Dienstwaffen der Opfer vom Typ P 2.000 und die Handschellen fehlten. Die beiden Angehörigen der Bereitschaftspolizei Böblingen waren im Rahmen des Einsatzes "Sichere City" auf Streife, um verdächtige Personen zu kontrollieren.


    Durchsuchung bei Tageszeitung


    Experten der Spurensicherung untersuchten gestern den Tatort. Die Polizei sucht dringend nach Tatzeugen, unter anderem nach einem älteren Ehepaar, das möglicherweise kurz vor der Tat mit Rädern am Tatort vorbeigefahren ist.


    Am frühen Abend wurden im Rahmen der Ermittlungen nach Angaben der Tageszeitung "Heilbronner Stimme" die Druckerei des Verlages und das verlagseigene Postverteilzentrum durchsucht. Angeblich sollte sich ein Verdächtiger mit einem Taxi dorthin begeben haben. Die Ermittler seien aber nicht fündig geworden, teilte die Zeitung weiter mit.


    Trauer und Bestürzung


    Ministerpräsident Günther Oettinger und Innenminister Heribert Rech (beide CDU) sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Mit Trauer und Bestürzung hat auch die Deutsche Polizeigewerkschaft auf die Tötung der Beamtin reagiert. Obwohl die genauen Tatumstände noch ungewiss seien, belege auch diese Tat, wie gefährlich der Polizeiberuf sei, sagte der Bundesvorsitzende Wolfgang Speck. "Unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer. Ich bin zuversichtlich, dass ein derartiger feiger Mordanschlag schnell aufgeklärt werden kann", sagte er.


    Stand: 26.04.2007, 08.33 Uhr
    Quelle: tagesschau.de


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    Traurig sowas ;(
    Bin echt mal gespannt was da vorgefallen ist.
    Hoffentlich überlebt der eine Polizist und kann auch noch sagen was passiert ist.