Barcelona: Überlegener Sieg für Glock im Sprint

  • 13. Mai 2007 - 11:15 Uhr

    Timo Glock sicherte sich in Barcelona seinen ersten Saisonsieg vor Villa und di Grassi - Senna mit unauffälliger Vorstellung Vierter


    (Motorsport-Total.com) - Nach drei zweiten Plätzen in den ersten drei Rennen schlug heute endlich die große Stunde von Timo Glock (iSport): Der Deutsche feierte im GP2-Sprint in Barcelona bei sonnigen Wetterverhältnissen mit einer überlegenen Vorstellung seinen ersten Saisonsieg und baute damit die Führung in der Gesamtwertung weiter aus.


    Genau wie gestern gab es auch heute schon vor dem Start Wirbel: Zunächst blieb Nicolas Lapierre (DAMS) vor der Aufwärmrunde mit aus dem Heck laufender Flüssigkeit stehen, am eigentlichen Start kamen dann Borja Garcia (Durango) und Pastor Maldonado (Trident) nicht weg, so dass sie von ihren Crews an die Box geschoben werden mussten - also wurde das Feld noch einmal in eine Aufwärmrunde geschickt.

    Villas Führung sorgte für gute Stimmung


    Als es dann endlich losging, behauptete Javier Villa (Racing Engineering) seine Pole Position souverän, sein Teamkollege Sergio Jimenez kam aus der ersten Reihe hingegen weniger gut weg. Aus der ersten Runde kam Villa vor eigenem Publikum - die Tribünen waren schon ziemlich voll - als Führender zurück, gefolgt von Lucas di Grassi (ART), Bruno Senna (Arden), der wieder einen Superstart erwischte, Glock und Ammermüller-Ersatz Mikhail Aleshin (ART).


    Anschließend fackelte Glock wieder acht Runden lang ein Feuerwerk ab, das seinesgleichen suchte - freilich auch dank einer überlegenen Performance seines iSport-Boliden. In der zweiten Runde ließ er Senna vor Kurve neun wie einen Schuljungen stehen, einen Umlauf später di Grassi und schlussendlich dann auch noch Villa, der bei Start und Ziel nicht den Funken einer Chance hatte und daher keinerlei Gegenwehr leistete.

    Glock ab Runde acht nie in Gefahr


    Von da an war es für Glock kein Problem mehr, das Rennen auf dem Circuit de Catalunya nach Hause zu fahren - unterm Strich brachte er stattliche 8,579 Sekunden Vorsprung vor Villa und di Grassi über die Ziellinie. Der Sieger von gestern, Senna, fuhr ein solides, aber unauffälliges Rennen: Nur drei Runden vor Schluss zeigte er sich im Rückspiegel von di Grassi, am Ende fand er am ART-Piloten aber keinen Weg mehr vorbei.


    An Action wurde heute etwas weniger geboten als im Hauptrennen, weil sich das Feld relativ rasch auseinander zog. Dennoch ging es speziell im Mittelfeld wieder ordentlich zur Sache - Luca Filippi (Super Nova) fuhr kampfstark und drängte zwischendurch sogar seinen Teamkollegen Mike Conway von der Strecke, während auch Kazuki Nakajima (DAMS) aggressiv unterwegs war, aber als Siebenter hinter Jimenez und Giorgio Pantano (Campos) knapp an einem Punkt vorbeischrammte.


    Die meisten Überholmanöver zeigte jedoch der gestern so unglückliche Österreicher Andreas Zuber, der vom letzten Platz aus dank seiner iSport-Rakete das Feld gnadenlos aufrollte, gemeinsam mit dem vor ihm fahrenden Filippi einen Konkurrenten nach dem anderen zerlegte und das Rennen als Neunter beendete. Trösten konnte er sich nach dem von Pech geprägten Wochenende immerhin mit der zweitschnellsten Runde hinter Glock.

    Schwerer Crash von Maldonado am Ende


    Die Liste der Ausfälle war wieder einmal lang: Maldonado crashte noch in der letzten Runde in eine ING-Werbebande, blieb dabei unverletzt, aber auch Sakon Yamamoto (BCN), der am Rücken verletzte Christian Bakkerud (DPR), Aleshin (Dreher), Ho-Pin Tung (BCN/Feindberührung), Andy Soucek (DPR), Jason Tahinci (FMS), Roldan Rodriguez (Minardi-Piquet) und Lapierre sahen die Zielflagge nicht.


    Glock hat mit seinem heutigen Sieg endgültig seine klare Favoritenstellung auf den Meistertitel unterstrichen - auch sein Punktevorsprung ist inzwischen ja schon recht beachtlich. Hinter ihm liegen derzeit Senna und Filippi mit 13 beziehungsweise 15 Zählern Rückstand. Solange iSport das GP2-Geschehen derart im Griff hat, wird das Solo des BMW Sauber F1 Team Testfahrers wohl auch ungehindert weitergehen...