Erstmals Cannabis legal aus der Apotheke

  • Eine Patientin aus Baden-Württemberg darf erstmals in Deutschland Cannabis in der Apotheke kaufen. Die Bundesopiumstelle in Bonn bestätigte einen Medienbericht, nach dem dem Antrag einer 51-Jährigen, die unter Multipler Sklerose leidet, unter strengen Auflagen zugestimmt wurde.


    Die Patientin, die seit 14 Jahren an der Erkrankung des zentralen Nervensystems leidet, dürfe ab Ende August zunächst ein Jahr lang legal Extrakte aus Hanf beziehen, sagte der Leiter der Bundesopiumstelle, Johannes Lütz. Die Apotheke stellt daraus eine Tropflösung her. Allerdings sei die Erlaubnis an strenge Auflagen geknüpft. Zudem müsse ein Arzt die Therapie begleiten.


    Eine Genehmigung sei abhängig vom jeweiligen Einzelfall, sagte Lütz. Es müsse nachgewiesen und ärztlich attestiert werden, dass es zur Einnahme des Cannabisprodukts keine Alternative gebe. Jeder Antrag werde sorgfältig, "aber wohlwollend geprüft", sagte Lütz. Für die Genehmigung eines Antrags sei auch wichtig, dass angemessene Sicherungsmaßnahmen getroffen würden. So solle vermieden werden, dass die Droge entwendet werde.


    Gericht: Anträge nicht pauschal ablehnen


    Bis Mai 2005 waren alle Anträge von Erkrankten, Cannabis als Medizin einsetzen zu dürfen, von der Bundesopiumstelle pauschal abgelehnt worden. Ausnahmen wurden nur für wissenschaftliche oder im öffentlichen Interesse liegende Zwecke gemacht. Dann urteilte das Bundesverwaltungsgericht, dass auch die Gesundheit von einzelnen Patienten im öffentlichen Interesse liege. Anträge dürften nicht pauschal abgelehnt, sondern müssten in jedem Einzelfall geprüft werden.


    Dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge zeigen immer mehr Studien, dass Cannabis Spastiken und Schmerzen lindern kann, die bei der Nervenkrankheit Multiple Sklerose auftreten. Cannabis fällt allerdings unter das Betäubungsmittelgesetz und ist in Deutschland verboten. Daher dürfen Ärzte bisher nur den synthetisch hergestellten Cannabis-Wirkstoff Dronabinol verschreiben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, da die Substanz in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen ist. 60 Kapseln können den Angaben zufolge bis zu 1.700 Euro kosten.


    Stand: 21.08.2007, 13.01 Uhr
    Quelle: swr.de



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    1.700 Euro 8o :irre:
    Wo kaufen die ein ? Oder wollen die die (Schwarzmarkt)Preise nur in die höhe treiben ?

  • Naja, das Verfahren zur synthetischen Herstellung ist mit sicherheit aufwändiger als der Anbau von Gras. Und es gibt Interessenverbände, die Geld in die Taschen stecken wollen. Zusätzlich zur Politik, die sicherlich den legalen Bezug so teuer haben möchte, damit das von alleine vom Markt verschwindet.


    Gruß
    spacie

    spacie

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    Duff is best !
    :prost:
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  • Zitat

    Original von Tatzelwurm
    1.700 Euro 8o :irre:
    Wo kaufen die ein ? Oder wollen die die (Schwarzmarkt)Preise nur in die höhe treiben ?



    Wem sagst Du das... Ich kenne die Patientin persönlich, dementsprechend schwillt mir der Hals bei so einer Bodenlosigkeit. :angryfire:
    Nicht genug, dass MS-Kranke einen harten Alltag haben, dann werden einem im rückständigen Deutschland auch noch Knüppel zwischen die Beine geworfen, dass es nur so kracht.
    Mannomann, what a world...
    Na, wenigstens ein kleiner Erfolg gegen die Mühlen der Behörden und Gesetze, der mich natürlich freut... :]