Pelé, Kaká, Ze Roberto - Brasilien ist zweifellos das Land mit den meisten Fußballstars. Und damit das auch so bleibt, rekrutieren windige Geschäftsleute Kinder und Jugendliche, um aus ihnen künftige Stars zu machen. Die Methoden sind zweifelhaft. Denn was zählt, ist allein das Geschäft.
Von Thomas Aders, ARD-Korrespondent, Rio de Janeiro
Dunginha hat einen Marktwert von 200.000 Euro, genauer gesagt - seine Beine. Der brasilianische Junge ist gerade mal 13 Jahre alt, doch er hat bereits einen Beruf: Fußballtalent, ein begnadeter Dribbler, antrittsstark, intelligent und schussgewaltig. "Alle, auch meine Familie, haben mich gedrängt, dribbeln zu lernen und Tore zu schießen", erzählt Cleysson Dunginha Alves. Denn er weiß: "Das Talent, das habe ich!"
Mit diesem lebenden Rohstoff werden in Brasilien Jahr für Jahr rund 100 Millionen Euro verdient. Der Export zukünftiger Ze Robertos, Könnte-mal-Kakás und potentieller Pelés hat ein doppelt so großes Volumen wie der Verkauf von Kaffee.
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Talente fördern ist ja OK, aber das ist ja wohl reiner Menschenhandel