Tat war für den Jahrestag des Emsdettener Amoklaufs geplant
Die Polizei hat einen Amoklauf in einer Kölner Schule verhindert. Ein 17 Jahre alter Schüler, der die Bluttat am Jahrestag des Amoklaufs von Emsdetten begehen wollte, nahm sich das Leben, teilten die Ermittler mit.
Sein 18 Jahre alter mutmaßlicher Komplize wurde festgenommen. Er gestand laut Polizei, Mitschüler "verletzen und töten" zu wollen. Ziel der vereitelten Tat war ein Gymnasium im Kölner Stadtteil Weiden. Ein konkretes Motiv für die Tat nannte die Polizei nicht.
Der 18-Jährige, der Probleme in der Schule hatte, sah sich als Mobbing -Opfer von Mitschülern und fühlte sich benachteiligt. Der 17-Jährige wurde als unauffällig beschrieben. Die Tat war für den kommenden Dienstag (20.11.07) geplant. Am 20. November des vergangenen Jahres hatte ein Amokläufer an einer Realschule in Emsdetten 37 Menschen verletzt und sich selbst getötet.
Selbstmord nach Gespräch mit Polizei
Auf die Spur der Verdächtigen, kam die Polizei, nachdem Mitschüler die Lehrer darauf aufmerksam gemacht hatten, dass der 17-Jährige Bilder des Massakers der Columbine High School ins Internet gestellt hatte. Nach einem Gespräch mit der Schulleitung und Polizisten wurde der Schüler dann zwar nach Hause entlassen. Auf dem Heimweg stürzte er sich aber nach Augenzeugenberichten absichtlich vor eine Straßenbahn und erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Weitere Ermittlungen führten auf die Spur des 18-jährigen Mitschülers. Dieser gestand, den Amoklauf für den kommenden Dienstag geplant zu haben. Bei Hausdurchsuchungen fanden die Beamten Softair-Pistolen, zwei Armbrust-Waffen mit 16 Pfeilen und eine Liste mit 17 Vornamen von Schülern und Lehrern. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben auch Hinweise darauf, dass der 18-Jährige Molotow-Cocktails und Rohrbomben gebastelt habe. Allerdings wurden die Beamten nicht fündig.
Der 18-jährige mutmaßliche Komplize soll am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Unterricht an der Schule wird ausfallen.
Stand: 18.11.2007, 19:30 Uhr
Quelle: wdr.de
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So langsam scheint das zur Mode zu werden.