Verschärfung des Sexualstrafrechts verschoben

  • Die Große Koalition will den umstrittenen Gesetzentwurf zum Sexualstrafrecht nachbessern. Wegen weiteren Beratungsbedarfs sei die für Donnerstag geplante dritte Lesung im Bundestag abgesetzt worden, teilte Unionsfraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen (CDU) mit. FDP und Grüne begrüßten die Verschiebung des Gesetzes. Sie befürchten, dass mit der Neuregelung auch sexuelle Kontakte Jugendlicher kriminalisiert werden könnten. "Die vom Bundesjustizministerium geplanten Änderungen greifen zu stark in das sexuelle Verhalten von jungen Menschen ein", sagte FDP-Fraktionsvize Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Sie warf der Regierungskoalition vor, ihr Entwurf gehe zu weit über EU-Vorgaben hinaus, die Auslöser für die geplante Gesetzesänderung sind. "Wir haben einen sehr guten Kinderschutz vor Missbrauch und Prostitution. Ich sehe hier keine Gesetzeslücken", sagte Leutheusser-Schnarrenberger.


    Kritiker: Ist Kinokarte gleichbedeutend mit "Entgelt" für Sex?


    Nach dem derzeit geltenden Paragrafen 182 des Strafgesetzbuches wird bislang ein Erwachsener bestraft, "der eine Person unter sechzehn Jahren dadurch missbraucht, dass er ... gegen Entgelt sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen lässt". Die Neuregelung umfasst jetzt aber auch zusätzlich 16- und 17-Jährige Opfer und spricht nicht mehr nur von "Entgelt", sondern auch von "sonstigen Leistungen". Die Bundesregierung will zudem auch das Täteralter auf 14 Jahre absenken.


    Kritiker befürchten nun, dass damit auch normales Sexualverhalten von Jugendlichen kriminalisiert werden könnte. Erfahren etwa besorgte Eltern von Zärtlichkeiten ihrer 15-jährigen Tochter mit deren gleichaltrigem Freund im Kino, könnte sie ihn demnach theoretisch wegen sexuellen Missbrauchs ihrer Tochter anzeigen, wenn der Junge die Kinokarten bezahlt hat.


    SPD: Nur Detailfrage muss noch geklärt werden


    Nach Angaben des rechtspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Joachim Stünker, soll die Verabschiedung des Gesetzes nun Anfang des nächsten Jahres stattfinden. Nach seinen Angaben geht es nur um die Klärung einer Detailfrage. Die Struktur des Gesetzes werde nicht geändert. Er wies die Vorwürfe der Opposition, das Gesetz würde Sex unter Jugendlichen unter Strafe stellen, als abenteuerlich zurück.


    Quelle: tagesschau.de

  • wenn man sieht wie die Türkei auf die Anzeige einer überdrehten Mutter hin reagiert und agiert, dann hat man den Eindruck das sich die neue Regelung an der türkischen Gesetzgebung orientiert... X(
    Ich sehe schon Horden geistig veramter Sozialempfänger - Mütter hinter ihren minderjährigen Töchtern herschleichen mit der Hoffnung daß diese sich von einem Jungen irgendetwas spendieren lassen und dafür nachher dem jungen Hahn ein Küßchen geben - Hurrah, wir können klagen, jetzt kommt wieder Geld in die Kasse.... :angryfire:

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??