Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (Igel-Records)

  • Die folgende Rezi stammt mit freundlicher Genehmigung von Captain Blitz



    CAPTAIN BLITZ urteilt:
    Das Buch des Arne Saknussem beschäftigt Professor Lidenbrock )Karl Maria Schley) sehr, er hat nichts anderes mehr im Sinn. Sein Neffe Alexander (Frithjof Vierock) wird ebenfalls in den Bann gezogen und man rätselt, was die seltsamen Runen zu bedeuten haben, die alles verschleiern. Doch sehr schnell findet Alexander heraus, wo der Einstieg zum Mittelpunkt der Erde ist und alle machen sich auf nach Island. Es findet sich ein Helfer, Hans (Gernot Duda), der den abenteuerlustigen Mannen durch das Gelände führt und auch unter der Erde äußerst hilfreich ist, denn der Kampf gegen die Elemente ist nicht ohne. Die einzige Spur, die zum Mittelpunkt führt, sind die Initialien von Arne Saknussem, aber ob das reichen wird?
    - Meinung -
    Eine gute Veröffentlichung, die uns Igel-Records serviert, mit bekannten Sprechern, die ihre Stimme dem Bayerischen Rundfunk 1980 zur Verfügung gestellt haben. Der Stoff wird nicht gerade reißerisch vertont, wenn man die zahlreichen Verfilmungen in Betracht zieht, aber spannend ist die Reise um Professor Lidenbrock allemal.
    Die Sprecher sind allesamt sehr gut, vor allem Gernot Duda als Hans ist in einer passenden Rolle zu hören.
    Musik gibt es nicht, jedenfalls keine längeren Themen. Zwischen den Szenen hört man immer wieder ein kleines Jingle, mehr nicht. Die Untermalung hätte damals ruhig üppiger ausfallen können.
    Auch wenn das Hörspiel streckenweise recht unspektakulär ist, macht das typische Jules-Verne-Abenteuer-Flair diese Produktion sehr hörenswert und durch die Veröffentlichung durch Igel-Records wirkt das ganze sehr zeitgemäß und man merkt zu keinem Zeitpunkt, dass das Hörspiel schon über 20 Jahre alt ist. Die Tracks hätte man auch großzügiger setzen können, aber auch so ermöglicht die CD ein komfortables Hörvergnüngen und für Verne-Fans ist es eine Empfehlung wert.


    Originallink


  • Hier mal meine Meinung:


    Label: Igel
    Laufzeit: . ca. 75 Min
    Erscheinungsjahr: 2000

    Preis: Euro 13,70


    Inhalt:
    Als dem Gelehrten Prof. Dr. Dr. Otto von Liedenbrock die Heimskringla des Snöris Tuloson Hände fällt, ahnt er noch nichts von den phantastischen Abenteuern die ihm bevorstehen. Das Buch an sich ist schon eine äußerste Rarität und der wissenschaftlichen Forschung würdig. Und..es birgt ein wahrlich ungewöhnliches Geheimnis. Eine Geheimschrift des berühmten isländischen Gelehrten und Alchimisten des 16. Jahrhunderts: Arne Saknussemm.


    Dieses Schriftstück zu entschlüsseln, macht sich der Professor zur Aufgabe. Doch es will und will nicht gelingen. Schließlich beauftragt Liedenbrock seinen unbedarften Neffen Axel, sich der Lösung des Problems anzunehmen. Auch der verzweifelt zunächst an den altisländisch aussehenden Runen... bis ihm ein Licht aufgeht. Die Geheimschrift ist in Latein verfasst und nur rückwärts gelesen verständlich. Triumphierend macht Axel dem Onkel Mitteilung.


    Der Inhalt des Geheimschreibens führt dann auch zu einiger Aufregung:


    "STEIG HINAB IN DEN KRATER SNEFFELS YOCUL; WELCHEN DER SCHATTEN DES SKARTARIS VOR DEM ERSTEN JULI umschmeichelt; KÜHNER WANDERER; UND DU WIRST ZUM MITTELPUNKT DER ERDE GELANGEN: DAS HABE ICH VOLLBRACHT. ARNE SAKNUSSEMM"


    Der wiss- und ruhmbegierige Professor fasst sofort einen kühnen Entschluss: Der Reiseroute Saknussemms zu folgen und selbst bis zum Mittelpunkt der Erde vorzudringen.... Das Unterfangen will Liedenbrock aus Angst vor wissenschaftlichen Rivalen geheim halten... und so machen sich Axel und der Prof. umgehend auf nach Island.


    Mit Hilfe des Einheimischen Hans gelingt es ihnen unter Mühen und Gefahren, den SNEFFELS YOCUL zu besteigen.... Und tatsächlich findet die kleine Reisegesellschaft auch die Initialen ARNE SAKNUSSEMMs und damit den Abstieg zum Mittelpunkt der Erde. Nun beginnt eine abenteuerliche Reise, die immer wieder durch neue Hindernisse zum Scheitern verurteilt scheint. Einmal sind die Reisenden kurz vor dem Verdursten, ein anderes mal werden sie fast von einem Kugelblitz erschlagen, ein drittes mal treffen sie auf fürchterlich wütende Naturgewalten. Alles das mehrere Kilometer unter der Erde. Doch die Reise geht weiter. Wohin sie führt.... muss man hören oder nachlesen!



    Kritik:
    Wer weiss, was der ruhmkorffsche Apparat ist ? Nun, in dieser Geschichte wird nicht nur dieses technische Geheimnis, sondern durchaus auch noch diverse geologische gelöst. Gerne begleitet man den etwas skurrilen aber eigentlich genau dem Klischee des wissenschaftlich gebildeten, älteren Professors entsprechenden Otto Liedenbrock und seinen Neffen Axel auf der Reise zum Mittelpunkt der Erde.


    Dies nicht nur, weil durch Sprache, Geräusche und Charakterdarstellung eine unglaublich dichte und altertümlich lebendige Atmosphäre geschaffen wird. Nein auch und gerade wegen des Inhaltes.


    Alles passt hier: Der Professor, der schwer atmend und hoch erregt auf das entschlüsselte Geheimnis Arne Sakknussemms reagiert, der zurückhaltende Neffe, der verhalten und wenig begeistert dem Tatendrang des gelehrten Onkels ausgeliefert ist, der einheimische isländische Hans, der als Führer und Begleiter die wissenschaftlich gebildeten, aber in praktischen Dingen doch sehr unerfahrenen Deutschen auf ihrer abenteuerlichen Reise unterstützt. Charakterlich brilliant umgesetzt!!!!


    Die Geschichte selbst wird genial erzählt. Von der Entdeckung der Geheimschrift des isländischen Gelehrten und der Begründung warum dieser überhaupt seine Erkenntnisse in einer Geheimschrift verschlüsselt, über die Reise der Gelehrten nach Island bis hin zum Abstieg in den dunklen und Unheil verkündenden Krater werden hier ausführlich aber keinesfalls langweilig die Reisevorbereitungen zu einem Unternehmen beschrieben, das abenteuerlicher und interessanter kaum sein kann. Leider - und das ist dann auch das einzige Manko - hat man der eigentlichen Reise durch den Krater im inneren des Vulkans recht wenig Zeit eingeräumt. Die Entdeckung des liedenbrockschen Meeres wird kaum, das Zusammentreffen mit den urzeitlichen Bewohnern gar nicht beschrieben. Auch fehlt die wirklich in Hörspielform umgesetzte Beschreibung des Rückweges der Gesellschaft an die Erdoberfläche - ein sehr wichtiger und eben auch spannender Teil der Geschichte. Der Zuhörer bekommt hier nur in einer knappen erzählten Zusammenfassung durch den Professor einen Einblick in das Geschehene...


    Fazit:
    Geil, genial, phantastisch. Eine halbe Stunde mehr Hörspiel am Ende der Geschichte und wir hätten hier die perfekte Hörspielumsetzung der Verne Buchvorlage. Aufgrund des Mankos der zu starken Verkürzung des Haupt- und insbesondere Endteils der Geschichte kann die Bewertung "nur" gut lauten. Schade. Das was dem Europahörspiel am Anfang fehlt, bietet dieses Hörspiel in einer unglaublich gelungenen Umsetzung. Am Ende jedoch fehlt merklich Zeit.