Reise um die Erde in 80 Tagen (Sprecher: Götz Alsmann / erschienen bei Roof Music)
In 80 Tagen um die Erde! Dieses Ziel hat sich Phileas Fogg gesetzt, um eine Wette zu gewinnen.
Damit beginnt die verrückteste und abenteuerlichste Reise, die man sich vorstellen kann. Über Suez, Indien, China und quer durch Nordamerika will Mr. Fogg die gesamte Strecke um den Erdball mit Eisenbahn und Schiff zurücklegen.
Doch dabei soll es nicht bleiben: Unvorhergesehene Schwierigkeiten zwingen ihn und seinen Begleiter Passepartout dazu, auf Elefantenrücken und Segelschlitten umzusteigen, es gilt, Abenteuer im indischen Dschungel und mit feindlichen Indianern zu bestehen- und zu allem Überfluss vermutet der Detektiv Mr. Fix hinter dem Unternehmen die perfekte Tarnung für ein Verbrechen.
Jules Vernes Einfallsreichtum sucht auch heute noch immer seines gleichen. So auch die Geschichte um den ruhigen und bedachten englischen Lebemann Fogg und seinem Gefährten und Diener Passepartout.
Die Lesung beginnt mit einem Musikstück das den Zuhörer in die Stimmung der damaligen Zeit versetzen soll und von Götz Alsmann selbst komponiert und gespielt wurde. Während der Lesung werden noch ein paar Musikstücke zum Besten gegeben, die ich als das Highlight des Ganzen empfunden habe.
Ab dem ersten Kapitel wird bereits klar, das Götz Alsmanns Art und Weise der Lesung recht gewöhnungsbedürftig ist. Die Stimmung der Originalvorlage kommt leider nicht zum tragen, da Alsmann, streckenweise in eine regelrechte Hektik beim Vorlesen verfällt. Und die Bezeichnung „Vorlesen“ trifft es genau. Keine der Figuren bekommt ein eigenes Gesicht verliehen, alle werden gleich interpretiert. Alle außer der Person des Phineas Fogg, dieser wird recht ruhig und behäbig, teilweise sogar langweilig, von Alsmann gesprochen.
Diese ganze übrige Hektik trägt auch dazu bei, das einige Passagen des Textes fast vollständig unverständlich erscheinen. Sehr fahrige Betonungen und verschluckte Wortenden tun ihr übriges dazu. Die Geschichte erscheint dadurch „unscharf“, verliert vollständig den Tiefgang, und man verliert die Lust des „weiter hören wollen“ sehr schnell. Ebenfalls kann man den von Götz Alsmann auf dem Cover erwähnten „Satiriker“ Jules Verne nicht im geringsten auch nur erahnen.
Fazit: Alles in allem, eine recht seltsame Umsetzung des Stoffes, die ein großes Maß an Ruhe besser hätte gebrauchen können. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, wobei ich mir, gerade von Götz Alsmann, ein wenig mehr Fingerspitzengefühl erhofft hatte.