Wirbelsturm

  • Massenevakuierung wegen Wirbelstürmen in Florida


    Washington (dpa) - Wenige Stunden vor dem Eintreffen des Hurrikans "Charley" müssen sich im US-Bundestaat Florida rund eine Million Menschen in Sicherheit bringen.
    Satellitenaufnahme des Wirbelsturms Charley über der Karibik.
    © dpa
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    Das "Nationale Hurrikan Zentrum" in Miami sagte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) für die gefährdete Westküste Floridas Windgeschwindigkeiten von über 178 Stundenkilometern, eine bis zu vier Meter hohe Sturmflut sowie schwere Regenfälle und Überschwemmungen voraus.


    "Charley" erreichte in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) Kuba, wo zuvor in vier Provinzen eine Hurrikan-Warnung ausgerufen worden war. Im Laufe des Freitags wird der Hurrikan dann über Florida hinwegfegen. Meteorologen rechnen inzwischen mit dem schlimmsten Wirbelsturm seit einem halben Jahrhundert. Floridas Gouverneur Jeb Bush rief vorsorglich Katastrophenalarm aus.


    Betroffen von der Massenevakuierung in Florida sind nach Angaben der Behörden vor allem zwei Bezirke im Raum Tampa und St. Petersburg am Golf von Mexiko. Bewohner in niedrig gelegenen Gegenden um die Bucht von Tampa sowie Besitzer von Wohnwagen müssen ab 6.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) die besonders gefährdeten Gebiete verlassen. Auf Grund des großen Verkehrsaufkommens rechnet die Polizei auf den Straßen und Highways in der Region mit Chaos und Staus. Die Staatsanwaltschaft von Florida warnte Geschäftsleute vor Preistreiberei beim Verkauf von Benzin, Lebensmitteln und Holzprodukten.


    Mit Windgeschwindigkeit von 165 Stundenkilometern hatte sich "Charley" am Donnerstagnachmittag zu einem Hurrikan der Stufe 2 entwickelt. Das "Nationalen Hurrikan Zentrum" befürchtet, dass "Charley" nach Überqueren der warmen Gewässer vom Golf von Mexiko weiter an Stärke zulegt und ab Windgeschwindigkeiten von mehr als 178 Stundenkilometern zu einem Hurrikan der Stufe 3 wird. Wie ein Bulldozer könnte er dann meterhohe Wassermassen in Richtung Tampa an Land drücken und erhebliche Schäden anrichten.


    Die neue Hurrikan-Saison begann mit einem Naturphänomen. Erstmals seit fast 100 Jahren steuerten am Donnerstag zwei Wirbelstürme hintereinander auf Florida zu. Zur Erleichterung von Bürgern und Behörden richtete Tropensturm "Bonnie" keine großen Schäden an. "Bonnie" traf am Mittag an der westlichen Küste des US-Staates ein und brachte heftige Regenfälle mit. Nach Erreichen der Küste bei Apalachicola brach er dann rasch auseinander und erreichte keine Hurrikan-Stärke.


    Meteorologen erklärten, zuletzt habe es einen solchen stürmischen "Doppelschlag" in Florida im Jahr 1906 gegeben. Insgesamt komme so etwas extrem selten vor.