Bayern wollen Revanche gegen Meister Bremen

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    Düsseldorf (dpa) - Nach der Champions-League-Gala soll für den FC Bayern München nun die glanzvolle Kür in der Fußball-Bundesliga folgen. "Ich spüre, dass die Mannschaft etwas gutmachen will", sagte Chefcoach Felix Magath vor dem Spitzenspiel bei Meister Werder Bremen.
    Rhythmus gefunden
    Felix Magath beobachtet im September das Training der Mannschaft in Tel Aviv.


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    Die 1:3-Heimniederlage vom 8. Mai, mit der die Hanseaten den Titelgewinn perfekt machten, sitzt noch tief. Dennoch haben die Bremer Profis vor den Münchnern, die durch den 4:0- Zauberfußball gegen Ajax Amsterdam neu beflügelt sind, keine Angst. "Es gibt keinen Grund, die Bayern zu fürchten", so Werder-Stürmer Ivan Klasnic, zumal sein Team seit acht Spielen ohne Niederlage gegen die Isar-Truppe ist.


    Außerdem hat auch Bremen mit dem 2:1 gegen den FC Valencia in der "Königsklasse" Selbstvertrauen getankt - allerdings 24 Stunden später als der FC Bayern. "Die Bremer haben Kräfte gelassen. Ich denke schon, dass wir im Vorteil sind", meinte Magath, für den die Ajax- Partie der spielerische Durchbruch nach schwierigen Wochen war: "Wir haben unseren Rhythmus gefunden." Und den absoluten Willen, es wieder allen zu zeigen. "Bremen ist amtierender Meister, aber diese Saison sind wir dran", kündigte der Ex-Bremer und heutige Bayern-Stürmer Claudio Pizarro an. Allerdings bangen die Münchner noch um den Einsatz von Michael Ballack (Sprunggelenks-Verletzung).


    Respekt vor dem Nord-Süd-Gipfel hat Magaths Kollege Thomas Schaaf: "Die kommen nicht zum Kaffeetrinken, die wollen sich beweisen." Dies gilt vor allem für die Stürmer. Dabei trifft Roy Makaay, dem drei Treffer gegen Ajax gelangen, auf Miroslav Klose, der zuletzt einen Hattrick beim VfL Bochum schaffte. "Ich weiß, wer den teureren Sturm hat, und das ist Bayern. Aber ich glaube auch, von der Leistung steht es unentschieden", meinte Bremens Sportdirekter Klaus Allofs.


    Im Schatten der Revanche zwischen dem Tabellen-Dritten und - Vierten will der VfL Wolfsburg gegen Borussia Mönchengladbach die Spitze verteidigen. "Wir spinnen nicht und bleiben mit beiden Beinen auf dem Boden", sagte VfL-Stürmer Thomas Brdaric. Zumal die "Wölfe" um den Einsatz ihres angeschlagenen Ideengebers Andres D'Alessandro bangen. Beruhigend ist für die Niedersachsen, dass die Gladbacher nur eines ihrer letzten elf Auswärtsspiele gewonnen haben.


    Das gegenteilige Problem könnte Arminia Bielefeld gegen den Tabellen-Zweiten VfB Stuttgart zum Verhängnis werden. Der Aufsteiger wartet seit sechs Partien auf einen Heimerfolg, während sich die Schwaben im UEFA-Cup gegen Ujpest Budapest (4:0) warm geschossen haben. "Wir wollen oben dran bleiben, deshalb müssen wir gewinnen", sagte VfB-Verteidiger Philipp Lahm. Sein Teamkollege Horst Heldt weiß aber auch: "Am Sonntag in Bielefeld ist die Aufgabe viel schwerer."


    Immer brenzliger wird die Situation für drei Trainer der Liga. Auf Bewährung arbeitet weiter Klaus Toppmöller vom Hamburger SV, der an seine alte Wirkungsstätte zu Bayer 04 Leverkusen zurückkehrt. Dort war er im Februar 2003 entlassen worden. Ob er nach einer Niederlage auch beim HSV den Hut nehmen muss, weiß er nicht: "Ich blicke hier schon länger nicht mehr durch."


    Eine Schlappe im "Keller-Derby" bei Hansa Rostock würde auch den Verbleib von Ewald Lienen bei Hannover 96 in Frage stellen. "Wir müssen jetzt Farbe bekennen", fordert er deshalb von seinen Spielern. Und wie lange hat man bei Hertha BSC, das als einziger Club der Liga ohne Sieg ist, noch Geduld mit Falko Götz? "Ich kann nur meinen Job tun", sagte er vor dem Spiel beim 1. FC Kaiserslautern ratlos.


    Einem Neuanfang in der Bundesliga blickt Schalkes neuer Chefcoach Ralf Rangnick im Duell mit dem VfL Bochum entgegen. Das 4:0 im UEFA-Pokal gegen Metalurgs Liepaja war ein idealer Einstand. Allerdings treffen die "Königsblauen" auf einen Gegner, der noch kein Ruhr-Derby in der Arena "Auf Schalke" verloren hat und gegen den Spott nach dem unglücklichen UEFA-Cup-Aus gegen Standard Lüttich (1:1) ankämpft. "Vielleicht kommen doofe Kommentare aus Schalke. Die beste Medizin dagegen ist ein Sieg am Sonntag", sagte VfL-Profi Dariusz Wosz.


    Für die hoch verschuldete Borussia aus Dortmund wäre ein Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg etwas Balsam vor der Bilanz-Pressekonferenz Freitag. Der Aufsteiger reist aber recht unbekümmert an. "Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen", meinte "Club"-Coach Wolfgang Wolf. Neben den drei Punkten kämpfen der SC Freiburg und Mainz 05 um den Titel "Kult-Verein" der Liga. Dabei zollt SC-Coach Volker Finke dem starken Neuling Anerkennung: "Die Mainzer sind im Moment durch nichts zu beeindrucken."