Kevelaer: Theaterwerkstatt taucht 20.000 Meilen unters Meer

  • Aufführungen von Haus Freudenberg im Februar

    Theaterwerkstatt taucht 20.000 Meilen unters Meer

    Kevelaer · Rund 40 Schauspieler mit und ohne Behinderung stehen bei der Aufführung des Jules-Verne-Klassikers in Geldern, Kleve und Kevelaer gemeinsam auf der Bühne. Die Proben laufen zurzeit auf Hochtouren.


    Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler (l.) schlüpft in der neuen Aufführung der Theaterwerkstatt von Haus Freudenberg in die Rolle von Kapitän Nemo.

    Foto: Norbert Prümen


    Von Dirk Weber

    Im Oktober 2023 erst wurde die Theaterwerkstatt von Haus Freudenberg mit dem LVR-Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet. Verliehen wurde der Preis der Gruppe um Regisseurin Anna Zimmermann-Hacks für herausragendes Engagement zur Förderung der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Teilhabe von Menschen mit Behinderung.


    Seit 2013 steht das Ensemble, bestehend aus Menschen mit und ohne Handicap, auf der Bühne. Es gab bereits Aufführungen von „Momo“, der „Dreigroschenoper“ und „König der Löwen“. Und immer wieder Shakespeare. Im vergangenen Jahr feierte die Theaterwerkstatt ihr zehntes Jubiläum. In diesem Jahr ist der nächste Geburtstag fällig: Es ist die zehnte Produktion, weil in einem Jahr keine Vorstellungen stattfinden durften – wegen Corona.


    Ein Teil des 40-köpfigen Ensembles gab in Kevelaer einen ersten Vorgeschmack auf die Premiere von „20.000 Meilen unter dem Meer“.

    Foto: Norbert Prümen


    Zitat

    Info

    Fünf Vorstellungen in Geldern, Kleve und Kevelaer

    Termine Zu sehen sein wird die Aufführung am Samstag, 17. Februar, um 19 Uhr, und Sonntag 18. Februar, um 15 Uhr, im Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern; am Mittwoch, 21. Februar, um 18 Uhr in der Stadthalle Kleve sowie am Samstag, 24. Februar, um 19 Uhr und Sonntag, 25. Februar, um 15 Uhr im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus.


    Karten Die Karten kosten zehn Euro. Der Vorverkauf beginnt am Montag, 15. Januar, an folgenden Stellen: in Geldern bei Augenoptik Sommer, Bahnhofstraße 2a; in Kevelaer bei der Tourist Information, Peter-Plümpe-Platz 12; in Kleve im Café Samocca, Hagsche Straße 71, und in Haus Freudenberg, Am Freudenberg 40.

    Wer bei der vergangenen Aufführung von „Die unendliche Geschichte“ genau hingesehen hat, hätte vielleicht schon erahnen könne, welches Stück in diesem Jahr gespielt wird. Anna Zimmermann-Hacks liebt es, ihren Schauspielern kleine, versteckte Hinweise zu geben. Einer davon war in der Kulisse versteckt: ein Buch von Jules Verne. Auch tauchten bei der Abschlussbesprechung kleinere Wassertiere auf. Mit viel Fantasie hätte man also auf „20.000 Meilen unter dem Meer“ kommen können. Premiere ist am Samstag, 17. Februar, in Geldern.


    Seit August laufen die Proben. Zweimal in der Woche treffen sich die Schauspieler, um an ihren Szenen zu feilen. Die Musik wird von einer Band live auf der Bühne eingespielt. Acht Musiker haben sich diesmal Stücke von den Beatles über Metallica bis zu Santiano und Götz Alsmann ausgesucht. Über 15 Lieder werden in der Aufführung zu hören sein. Die ein oder andere Zeile wurde extra für das Schauspiel umgedichtet. Es gibt auch einige Instrumentalstücke.


    Einen kleinen Vorgeschmack auf das Stück gab es jetzt in Kevelaer zu erleben. Etwa die Hälfte des 40-köpfigen Ensembles tanzte in ihren Kostümen über die Bühne. Zum Teil waren die Schauspieler als Matrosen verkleidet, die in der Geschichte für den nötigen Schwung sorgen. Andere traten mit Röcken und Westen, gefertigt aus alten CDs, Verpackungen und Plastiktüten, auf. Eine Anspielung auf eines der Themen, das in der Neubearbeitung des Literaturklassikers durch Michael Schachermaier in den Vordergrund tritt: die Verschmutzung der Meere sowie der Klimawandel.


    So sei die gesamte Unterwasser-Welt eine Mischung aus Recycling und Upcycling, erzählte Anna Zimmrmann-Hacks. Natürlich kämen auch Abenteuer nicht zu kurz. Und eine kleine Liebesgeschichte findet ebenfalls Platz.


    Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler ist nach seinem Auftritt in dem Weihnachtsmusical „Schraap“ nun in einer Hauptrolle als Kapitän Nemo zu erleben. „Besonders gefällt mir, wie ich von meiner Schauspiel-Tochter runtergeputzt werde“, sagte er und muss lachen.


    Viel mehr wird aber auch die Regisseurin über den Inhalt nicht verraten. Nur so viel: Sie sei dieses Mal anders an die Umsetzung herangegangen, habe den Schauspielern viel Raum und Zeit für eigene Ideen gegeben. In einer Art Workshop sollten diese sich im Vorfeld eigene Gedanken zu der Geschichte machen und konnten schließlich ihre Ideen und Botschaften miteinfließen lassen. Zum ersten Mal kommt eine Drehbühne zum Einsatz.


    Mit Blick auf den Schluss kamen der Regisseurin die Tränen. „Die Szene hat mich wirklich sehr berührt, weil die Schauspieler so authentisch sind.“ Sie sei einfach stolz auf alle Beteiligten, egal ob auf der Bühne oder dahinter. „Das ist keine normale Theatergruppe“, sagte sie, „das ist wie eine Familie.“ Und eine Darstellerin fügte hinzu: „Wir wollen zusammen Spaß auf der Bühne haben und trotzdem gutes Theater zeigen.“


    Dafür kehren sie in diesem Jahr unter anderem in die Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums zurück. „Die Karten für die Vorstellungen in Geldern waren in den vergangenen Jahren immer so schnell ausverkauft, dass wir uns in diesem Jahr dazu entschieden haben, von der Liebfrauenschule wieder ins Lise-Meitner-Gymnasium umzuziehen, weil dort einfach mehr Platz ist“, sagt Anna Zimmermann-Hacks.


    Quelle: https://rp-online.de/nrw/staed…e-klassiker_aid-104842055

  • „TheaterWerkstatt“ wieder auf der Bühne

    11. Januar 2024

    von Michael Nicolas


    Ein Teil des Ensembles auf U-Boot-Jagd. Foto: nick


    Wer hat schon mal durchs Schlüsselloch eines U-Bootes geguckt? Genau das versprach Regisseurin Anna Zimmermann-Hacks von der TheaterWerkstatt Haus Freudenberg den Anwesenden im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus zur Pressekonferenz – und, soviel ist nach über zehn Jahren klar – diese „Theaterfamilie“ hält ihre Versprechungen immer. Also hieß es: ,Leinen los‘ für eine Kostprobe der Bearbeitung des Science-Fiction-Romans von Jules Verne, die Michael Schachermaier geschrieben hat.


    Aber Anna Zimmermann-Hacks wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht noch ein paar ganz persönliche Momente für die Darstellerinnen und Darsteller eingebaut hätte: In kleinen Gruppen haben sie diesmal zu Themen des Stückes eigene Szenen erarbeitet. Und so ganz „nebenbei“ geht es unter der Wasseroberfläche auch um die Verschmutzung der Meere und den Klimawandel. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber doch deutlich, wie etwa durch die Tatsache, dass Kulisse und Kostüme aus recycelten Materialien sind.


    Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, der neben seiner Frau und einigen seiner Kinder in den vergangenen Jahren in pointierten Nebenrollen zu sehen war, zieht es in diesem Jahr in besondere Untiefen des Schauspiels: Neben seiner alltäglichen Rolle am Steuer des Stadtschiffs wird der Kevelaerer Verwaltungschef als Kapitän Nemo das Ruder übernehmen. Welchen Plan er dabei verfolgt? Ist zu sehen bei den Aufführungen…


    Aufführungen am 17. und 18. Februar in Geldern, am 21. Februar in Kleve und am Samstag, 24. Februar, 18 Uhr, und Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr, im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer. Karten gibt es ab dem 15. Januar in der Tourist-Information im Kevelaerer Rathaus.


    Quelle: https://www.kevelaerer-blatt.d…tt-wieder-auf-der-buehne/