Toyota nimmt in Montreal das Podium ins Visier

  • (F1Total.com) - Im vergangenen Jahr verlor Toyota in Montreal einen achten und zehnten Platz, weil man aufgrund zu großer Lufteinlässe der Bremsen nachträglich disqualifiziert wurde. 2005 soll diese Rechnung beglichen werden: Jarno Trulli und Ralf Schumacher streben ein Podium an und wollen konkurrenzfähiger sein als zuletzt auf der vergleichbaren Strecke in Imola.


    "Ich freue mich immer auf den kanadischen Grand Prix", erklärte Schumacher im Vorfeld des Rennens. "Montreal ist eine meiner liebsten Städte auf dem Kalender. Die Stadt ist schön und heißt die Formel 1 mit einer lebendigen und einzigartigen Atmosphäre willkommen. Die Menschen sind freundlich und lassen sich vom Nervenkitzel und der Aufregung unseres Sports anstecken. Dadurch ist unser jährlicher Besuch hier immer besonders angenehm."


    Sieg 2001, zweiter Platz 2003 - und was kommt 2005?


    "Der 'Circuit Gilles Villeneuve' ist außerdem eine der besten Strecken. Der Kurs ist schnell und stellt mit seinen langen Geraden und extremen Bremszonen eine spezielle technische Herausforderung dar. Es wird viel vom Auto verlangt. Ich habe eine gute Statistik in Kanada, nämlich den Sieg im Jahr 2001 und einen zweiten Platz 2003. Seither sind wieder zwei Jahre vergangen, daher müsste eigentlich diesmal ein gutes Resultat für mich herausspringen", sagte er.


    "Nach der Enttäuschung und Frustration am Nürburgring denke ich, dass wir für den Stadtkurs in Montreal ein konkurrenzfähiges Paket haben sollten", fügte der 29-Jährige an. "Mit einem frischen RVX-05-Motor hoffe ich, dass ich den bisher in dieser Saison gesammelten 17 WM-Punkten diesmal weitere hinzufügen kann."


    Auch Teamkollege Trulli zählt Kanada zu seinen Lieblingsrennen: "Die Atmosphäre in Montreal direkt an der Strecke und auch in der Stadt ist großartig", schwärmte er. "Im Juni ist das Wetter schön und man kann nach einem harten Tag an der Strecke in der Stadt gut entspannen. Der Zeitunterschied zu Kanada ist nicht so schwierig zu meistern, dennoch reise ich bei Überseerennen immer schon möglichst früh an, um meine innere Uhr anzupassen."


    Trulli "mag das Fahren dort, vor allem den Fluss der Strecke"


    "Ich mag das Fahren dort, vor allem den Fluss der Strecke", fügte der Italiener an. "Die langen Geraden bedeuten, dass man ein Low-Downforce-Setup benötigt. Für uns Fahrer wird es dadurch schwieriger, denn das Auto fühlt sich leichter an und es ist beim Bremsen und Einlenken wesentlich nervöser. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen."


    Prognosen vermied Trulli in seinen Aussagen vor dem Wochenende: "Ich weiß nicht, wie konkurrenzfähig wir in Kanada sein werden", gab er zu Protokoll. "Es ist meine erste volle Saison mit Toyota, daher hatte ich noch keine Gelegenheit, mit diesem Auto auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' zu fahren. Ich bin aber guter Dinge, freue mich auf das Rennen und hoffe, dass wir ein gutes Resultat für Toyota nach Hause bringen werden."


    Enorme Anstrengungen lasten auf den Teams


    Abschließend äußerte sich Mike Gascoyne, Technischer Direktor des Rennstalls: "Der dicht gestaffelte Rennkalender platziert ungemein hohe Anforderungen auf die Teams, was die Beibehaltung der Weiterentwicklung angeht", sagte er. "Wir hatten kaum Zeit, uns von den Strapazen des Doppelpacks in Monaco und am Nürburgring zu erholen, da befinden wir uns auch schon im nächsten Doppelpack mit Kanada und den USA. Montreal ist aber immer eines der Rennen, zu denen wir besonders gerne kommen."


    "Der 'Circuit Gilles Villeneuve' wurde auf dem Gelände der Weltausstellung von 1967 gebaut und beinhaltet einige öffentliche Straßen", fuhr Gascoyne fort. "Dadurch wird die Strecke selten verwendet, und am Freitag ist sie folglich oft noch recht schmutzig, bevor sich Gummiabrieb ansammelt. Die Bremsen werden besonders hart beansprucht, aber auch eine gute Motorleistung ist notwendig für eine starke Performance."


    "Was die größten Veränderungen am Auto angeht, kommt erstmals ein Low-Downforce-Paket zum Einsatz, welches wir zuletzt in Monza getestet haben", so der Brite weiter. "In der Vergangenheit waren wir in Montreal immer recht konkurrenzfähig. Wenn man den Speed und die Zuverlässigkeit des TF105 bedenkt, wollen wir diesmal eine Zielankunft auf dem Podium erreichen."