(F1Total.com) - Am kommenden Wochenende wird Jacques Villeneuve zum neunten Mal bei einem Formel-1-Rennen auf jener Strecke an den Start gehen, die den Namen seines Vaters trägt. Gewonnen hat er auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' allerdings noch nie. Daran wird sich aller Voraussicht nach auch 2005 nichts ändern.
Im Gegenteil: Nach dem frustrierenden Saisonauftakt und dem peinlichen Zwischenfall in Monaco, als er seinen Teamkollegen Felipe Massa und sich selbst mit einem übermotivierten Manöver aus den Punkterängen manövrierte, ist wieder einmal Feuer am Dach. Zwar wurden bei einer Krisensitzung in Hinwil angeblich einige Spannungen zwischen Teamchef Peter Sauber und dem kanadischen Ex-Weltmeister abgebaut, dennoch ist der Rennstall mit den Leistungen Villeneuves weiterhin unzufrieden.
"Jacques ist sicherlich zu langsam", kritisierte Sauber im Interview mit unseren italienischen Kollegen von 'Autosprint' den Weltmeister von 1997. "Uns allen ist das bewusst, ihm selbst und uns auch. Er ist zu langsam, aber es ist schwierig, das Problem herauszufiltern. Wir müssen das intern regeln." Was genau der 61-Jährige damit meint, ist unklar, in jedem Fall nährt er so aber spekulative Theorien, wonach Villeneuve nach den beiden Nordamerikarennen seine Koffer packen muss, wenn er weiterhin nicht zulegen kann.
Das Kuriose an der Situation ist, dass der Sauber-Petronas-Pilot als WM-13. sogar vor seinem Teamkollegen Felipe Massa liegt. Allerdings hat er diesen Umstand vor allem der Gewichtsaffäre des BAR-Honda-Rennstalls in Imola zu verdanken, denn dort wurde Villeneuve nach seiner bisher stärksten Saisonleistung nachträglich auf Platz vier nach vorne gespült. Somit stehen im Moment seine fünf Punkte gegen zwei von Massa.
Nicht wegzudebattieren ist allerdings, dass Villeneuve in Sachen Speed kein Land gegen seinen jüngeren Teamkollegen sieht. Daher äußerte 'F1Total.com'-Experte Marc Surer schon im Mai folgenden Verdacht: "Ich sehe ihn die Saison eigentlich nicht zu Ende fahren." Allerdings ist einzuwerfen, dass im Moment auch kein brauchbarer Nachfolger in Sicht ist, es sei denn, Sauber würde einen der Testfahrer von den Top-Teams abwerben...
