Head feuert scharfe Giftpfeile auf BMW ab

  • (F1Total.com) - Schon seit längerem kriselt es in der Zusammenarbeit zwischen WilliamsF1 und BMW, doch nun scheint die Situation endgültig zu eskalieren: In einem Interview mit 'Sport Auto Moto' übte Patrick Head, 30-Prozent-Teilhaber von WilliamsF1, schärfste Kritik am Partner aus München. Die Deutlichkeit seiner Wortwahl deutet dabei auf eine baldige Trennung hin.


    Man spreche mit anderen Motorenherstellern, erklärte der 59-Jährige, "weil BMW in der Öffentlichkeit Unzufriedenheit über WilliamsF1 zum Ausdruck gebracht hat. Das ist etwas, was ich persönlich für extrem unprofessionell halte. Ich bin nicht sehr beeindruckt von der Vorgehensweise, dass jedes Problem auf das Auto und keines auf den Motor geschoben wird. Wenn zum Beispiel ein Auto schlecht startet, liegt das vermutlich eher an den Kontrollsystemen des Motors als an dem des Autos."


    Head poltert über "schlechten Charakter" von BMW


    "Leider hat sich unser Partner dazu entschieden, den Leuten zu erzählen, dass sie selbst perfekt sind. Gleichzeitig beschuldigen sie uns. Das ist ehrlich gesagt nicht nur unprofessionell, sondern es zeugt auch von einem schlechten Charakter. Angesichts dieser Situation muss ich zugeben, dass wir uns schon mit einigen anderen Leuten unterhalten haben", bestätigte Head Kontakte zu möglichen Nachfolgepartnern von BMW.


    Mit wem sich der Brite und sein Partner Frank Williams unterhalten, ist nicht bekannt, 'F1Total.com' liegen aber Informationen vor, wonach es aus Kostengründen wohl nicht zu einer Zusammenarbeit mit Cosworth kommen wird, obwohl man dieser Variante prinzipiell nicht abgeneigt wäre. Wahrscheinlicher erscheint eine Einigung mit Honda, denn die Japaner sind wenig begeistert darüber, dass ihr Image unter dem offenbar von BAR verschuldeten Gewichtsskandal gelitten hat.


    BMW der beste Motor? "Das stimmt nicht", glaubt Head


    Unteressen räumte Head mit dem Gerücht auf, wonach BMW den stärksten Motor der Formel 1 baue: "BMW sagt, dass sie in allem die Besten sind, aber das stimmt nicht", feuerte er schmerzende Salven in Richtung München. "Meiner Meinung nach sollte man wie eine vereinte Familie arbeiten, aber das passiert überhaupt nicht." Konkret regte er sich über BMW Motorsport Direktor Mario Theissen auf, dem er eine "unehrliche Vorgehensweise" unterstellt.


    Die jüngsten Kommentare von Head und Williams lassen darauf schließen, dass man in Grove entweder schon einen anderen Partner an der Angel hat oder bereits weiß, dass BMW den Vertrag mit Saisonende aufkündigen wird. Einen Partner, mit dem man langfristig plant, derart in Verruf zu bringen, würde nämlich keinen Sinn machen. Allerdings schließt man bei WilliamsF1 zum derzeitigen Zeitpunkt eine Weiterführung der Kooperation mit BMW immerhin nicht dezidiert aus.