Qualifying-Überraschung in Montréal: Button vor Schumi

  • (F1Total.com) - In den Freien Trainings sah alles nach einem Duell zwischen Renault und McLaren-Mercedes aus, doch die Favoriten scheinen in der Qualifikation allesamt nicht die Rennstrategie für das Qualifying geopfert zu haben und hatten mit der dementsprechenden Benzinmenge keine Chance auf die Pole Position.


    Diese sicherte sich Jenson Button im BAR-Honda, der wohl deutlich leichter unterwegs gewesen war als die Favoriten. Die Zeit von 1:15.217 Minuten sicherte dem Briten seine zweite Pole Position in der Formel 1. Teamkollege Takuma Sato hatte auf dem sechsten Rang liegend 0,512 Sekunden Abstand auf Button.


    Auf den zweiten Rang war Michael Schumacher zu finden, der eine sehr beherzte Runde mit viel Risiko fuhr und dafür mit 0,258 Sekunden Rückstand und der ersten Startreihe belohnt wurde - so weit vorne stand der Weltmeister in dieser Saison noch nie. Das Abschlusstraining hatte aber auch eine Schattenseite für die Italiener: Rubens Barrichello konnte seine gezeitete Runde wegen mutmaßlicher Getriebeprobleme nicht fahren und wird so als 20. ins Rennen gehen müssen.


    Der in der WM führende Fernando Alonso fuhr eine ebenfalls auffällig aggressive Runde, doch mit vermutlich mehr Sprit an Bord als die Konkurrenten vor ihm reichte es dem Spanier mit 0,344 Sekunden Rückstand nur zum dritten Rang. Damit konnte sich Alonso allerdings vor dem auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit' stark auftretenden Teamkollegen Giancarlo Fisichella platzieren, der mit 0,360 Sekunden Rückstand als Vierter geführt wurde.


    Bester Silberpfeilpilot war Juan-Pablo Montoya, der mit 0,452 Sekunden Rückstand auf dem fünften Rang zu finden war. McLaren-Mercedes-Teamkollege Kimi Räikkönen reihte sich zwei Plätze dahinter ein und hatte 0,706 Sekunden Abstand auf die Pole-Zeit zu verzeichnen - auch das Auto des Finnen wirkte im Vergleich zu zahlreichen Autos der Konkurrenz verhältnismäßig schwer.


    Eine starke Vorstellung lieferte Jacques Villeneuve im Sauber ab, der nach der harten Kritik der vergangenen Tage mit 0,899 Sekunden Rückstand auf den achten Rang fuhr, aber wohl deutlich leichter unterwegs war als Teamkollege Felipe Massa, der mit 1,444 Sekunden Rückstand auf dem elften Rang zu finden war.


    Bester Toyota-Pilot war Jarno Trulli, dem als Neuntem 0,984 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Teamkollege Ralf Schumacher musste nach seinem Ausfall auf dem Nürburgring bereits früh auf die Strecke, und fand somit eine deutlich schlechtere Piste vor, was ihn mit 1,145 Sekunden Rückstand auf den zehnten Rang brachte.


    David Coulthard im Red Bull gelang mit 1,673 Sekunden Rückstand eine Runde, die für den 12. Rang gut war. Teamkollege Christian Klien war deutlich langsamer. Dem Österreicher fehlten 3,032 Sekunden, mehr als der 16. Platz war damit nicht im Bereich des Möglichen.


    Im BMW WilliamsF1 Team erlebte man nach dem starken Auftreten auf dem Nürburgring einen herben Rückschlag. Mit 1,864 Sekunden Rückstand war der dortige Pole-Setter Nick Heidfeld nur auf dem 13. Rang zu finden. Teamkollege Mark Webber musste wegen seines Nürburgring-Ausfalls bereits früh auf die Strecke, leistete sich auf der rutschigen Strecke einen Fahrfehler und platzierte sich damit mit 2,532 Sekunden Rückstand auf dem 14. Rang.


    Eine kleine Sensation schaffte Christijan Albers im Minardi, der mit 2,997 Sekunden Rückstand auf den 15. Platz fuhr und damit sein eigenes Team in Erstaunen versetzte. Teamkollege Patrick Friesacher war als 19. mit 4,357 Sekunden Rückstand deutlich langsamer.


    Das Feld komplettierten die beiden Jordan-Toyota-Piloten auf den Plätzen 17 und 18. Narain Karthikeyan war mit 3,447 Sekunden Rückstand dieses Mal wieder ein paar Zehntelsekunden schneller als Tiago Monteiro, dem 3,817 Sekunden auf die schnellste Runde der Qualifikation zum Großen Preis von Kanada fehlten.