Red Bull Racing: Mit Extra-Leistung nach Indianapolis

  • (F1Total.com) - Drei Punkte fuhren David Coulthard und Christian Klien in Montréal an, glückliche Punkte, denen am kommenden Wochenende mit einer neuen Motorenausbaustufe weitere folgen sollen. Motorenpartner Cosworth bringt die Serie 12 der TJ2005-Triebwerke zum US-Grand-Prix. Auf der fast 24 Sekunden langen Vollgaspassage durch die Ovalsektion soll das neue Aggregat für einen Extra-Vorschub sorgen. Coulthard und Klien hoffen jedenfalls auf weitere Zähler.


    "Nachdem ich in Montréal unerwartet zwei Punkte geholt habe, freue ich mich auf das Rennen in Indianapolis", erklärte David Coulthard. "Der Kurs unterscheidet sich stark von Montréal, für die Fahrer und Autos ist er nicht so hart. Ich erwarte daher nicht viele Ausfälle. Das heißt aber auch, dass das Qualifying noch wichtiger sein wird. Aber nachdem ich in den vergangenen zwei Rennen von Startplatz zwölf auf den vierten Rang am Nürburgring und zu zwei Punkten in Montréal fuhr, haben wir gezeigt, dass alles möglich ist."


    Coulthard und Klien sind verhalten optimistisch


    "Für Red Bull Racing sind erneute Punkte wichtig, um den Kampf in der Konstrukteursweltmeisterschaft aufrecht zu erhalten", so der Schotte weiter. "Im Moment stellt sich die Situation sehr offen dar, und unsere Zielsetzung vor der Saison war es, inmitten der Werkteams zu fahren, das erreichen wir derzeit auch. Man weiß nie, wie das Rennen verlaufen wird, aber wir haben in Monaco und Deutschland gezeigt, dass Red Bull Racing in der Lage ist, vorn mitzufahren."


    Christian Klien fuhr nur einmal in Indianapolis, kollidierte jedoch gleich in der ersten Runde mit Cristiano da Matta im Toyota. "In Amerika sind immer viele Zuschauer und die Veranstaltung hat eine tolle Atmosphäre, diese Seite verspricht ein gutes Rennen", so der Vorarlberger. "Die Strecke selbst ist nicht sonderlich aufregend. Es gibt eine lange Gerade, auf der man 20 Sekunden Vollgas fährt, dafür ist das Infield sehr langsam. Sehr technisch ist der Kurs nicht, keine Kurve prägte sich mir ein. Im vergangenen Jahr beendete ich das Rennen nicht, hatte einen Unfall in der ersten Kurve. Ich möchte das in diesem Jahr besser machen. Genaue Positionsvorhersagen sind aber schwierig."


    Als dritter Fahrer wird am Freitag wieder Scott Speed zum Einsatz kommen, der vor heimischem Publikum überzeugen möchte. "Mein Ziel für Indianapolis ist es, mehr Zeit im Auto zu verbringen, um so schnell wir möglich zu lernen und meine Arbeit für das Team zu vollbringen", so der junge US-Amerikaner. "Die Zeit, die ich in Montréal im Auto verbrachte, verdoppelte meine Verweildauer im Formel-1-Cockpit fast. Momentan geht es nur darum, sich an das Setup des Autos zu gewöhnen, denn es ist zu allem, was ich kenne, völlig unterschiedlich. Gerade die aerodynamische Leistung ist der Hauptunterschied, ein Formel-1-Auto ist hier viel sensibler."


    Scott Speed fährt in seiner amerikanischen Heimat


    "Dass ich auch in der GP2-Serie mit Rillenreifen antrete, hat mir bei der Arbeit für das Team geholfen. Ich muss ihnen ja ein Feedback über die verschiedenen Reifen geben", so Speed weiter. "Viele denken, auf mir müsse eine Menge Druck lasten, aber der Druck, den ich mir selbst mache, übersteigt jenen der Situation. Ich werde zunächst nach Nizza fliegen, um einen GP2-Test zu absolvieren, dann geht es nach Indianapolis. Es wird großartig sein, ein Formel-1-Auto in meiner Heimat zu fahren. Ich kann es kaum erwarten, wieder am Steuer zu sitzen."


    Teamchef Christian Horner freut sich auf ein spannendes Rennen. "Indianapolis ist ein Kurs mit viel Tradition, der für gewöhnlich guten Rennsport ermöglicht, gerade wegen der Überholmöglichkeiten vor der ersten Kurve", erklärte er. "Auch wenn der Kurs für die Fahrer nicht sonderlich interessant ist, da das Infield einer Kartstrecke gleicht, so sind die Rennen gut. Die Formel 1 scheint in den USA Fans zu gewinnen, daher ist es gut, dass uns mit Scott Speed in den Freien Trainings am Freitag ein amerikanischer Fahrer repräsentiert."


    Für die Ingenieure hält die Strecke aber einige Besonderheiten parat. "Das Setup ist ein Kompromiss zwischen einer guten Geschwindigkeit auf der schnellen Geraden, und dem langsameren Infield, wo die Fahrer attackieren wollen", so der Technische Direktor Günther Steiner. "Es kommt auf das aerodynamische Setup an und wir werden das Auto analysieren, um herauszufinden, was im Rennen am besten funktioniert. In Indianapolis gibt es dafür zwei mögliche Strategien."


    Mehr Leistung von Cosworth


    "Man kann mit viel Abtrieb fahren, um im Infield schnell zu sein, aber langsamer auf der Geraden, oder das Auto mit weniger Flügel auszustatten; dann ist es schnell auf der Geraden, aber der Fahrer muss im Infield mit Unzulänglichkeiten zurechtkommen", so der Italiener weiter. "Wie zu Jahresbeginn geplant, werden wir hier ein Motorenupdate haben - die Serie 12 von Cosworth. Wir haben den Motor zweimal auf der Strecke getestet, für das Rennen sieht es gut aus."


    "Die Einführung des TJ2005-Serie-12-Motors für Indianapolis ist eine große Leistung von Cosworth", so Simon Corbyn, Chefingenieur der Motorenschmiede. "Dieses Upgrade ist ein Schritt des zweijährigen Entwicklungsprogramms. Der Motor wird nach Plan ausgeliefert und hat seine Leistungs- und Zuverlässigkeitsziele erfüllt. Im Qualifying werden wir 30 PS und 700 Umdrehungen pro Minute mehr haben - das ist der größte Leistungssprung von Cosworth innerhalb einer Saison. Wir hoffen, dass sie Serie 12 Red Bull Racing ermöglicht, an die eingefahrenen Ergebnisse anzuknüpfen."