Iran schürt Nahost-Konflikt: Präsident fordert Zerstörung Israels

  • 26. Oktober 2005



    Iran schürt Nahost-Konflikt: Präsident fordert Zerstörung Israels
    Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die Palästinenser zu massenhaften Anschlägen im Nahen Osten aufgefordert. Israel müsse von der Landkarte radiert werden, sagte der Hardliner am Mittwoch vor Studenten auf einer Konferenz in Teheran.


    "Es gibt keinen Zweifel: Die neue (Anschlags-)Welle in Palästina wird das Stigma im Antlitz der islamischen Welt ausradieren", sagte Ahmadinedschad auf dem Treffen mit dem Titel "Die Welt ohne Zionismus".


    "Jeder, der Israel anerkennt, wird im Zornesfeuer der islamischen Nation verbrennen", so der Präsident. Den jüdischen Staat anzuerkennen, würde bedeuten, dass man die Aufgabe und Niederlage der islamischen Welt hinnehme.


    Ahmadinedschad zitierte den iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Khomeini mit den Worten "Wie der Imam sagte, muss Israel von der Landkarte getilgt werden".


    Den israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen nannte Ahmadinedschad einen "Trick". Das Gebiet habe den Palästinensern schon gehört, und durch den Abzug wolle Israel lediglich erreichen, dass der Staat von islamischen Regierungen anerkannt werde, betonte er.


    (N24.de, Netzeitung)


    http://www.n24.de/politik/ausl….php/n2005102614382600002

  • Iran ruft zu Massendemo gegen Israel auf


    Die iranische Führung hat für heute zu Massendemonstrationen gegen Israel aufgerufen. Die staatlich organisierten Kundgebungen für die "Befreiung" Jerusalems finden seit der iranischen Revolution immer am letzten Freitag im Fastenmonat Ramadan statt. In diesem Jahr werden sie international aber mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, nachdem der neue iranische Präsident Machmud Ahmadinedschad vorgestern zur Zerstörung Israels aufgerufen hatte.


    "Wir erkennen das zionistische Regime nicht an und betrachten es nicht als legitim", sagte Außenminister Manuchehr Mottaki gestern Abend im staatlichen Fernsehen. Die jüngsten Äußerungen des Präsidenten seien die erklärte Politik der Islamischen Republik Iran, so der Außenminister.

    Klare Stellungnahme des UN-Generalsekretärs


    UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich bestürzt über die Äußerungen. Er kündigte an, bei einem bevorstehenden Besuch in Teheran den Nahost-Friedensprozess sowie das Existenzrecht aller Staaten im Nahen und Mittleren Osten in den Mittelpunkt zu stellen. Der UN-Generalsekretär nimmt nur in seltenen Fällen derart deutlich Stellungen zu Erklärungen von Mitgliedsstaaten.


    Blair: "Drohungen machen die Europäer sehr wütend"


    Die Europäische Union verurteilte die Äußerungen Ahmadinedschads aufs Schärfste. "Das ist inakzeptabel", kritisierte der britische Premierminister Tony Blair als derzeitiger EU-Ratsvorsitzender die Regierung in Teheran. Die Drohungen gegen Israel machten die Europäer "sehr wütend". Sollten die Iraner "auf diesem Weg weitergehen, dann werden die Menschen glauben, dass sie eine wirkliche Bedrohung der Sicherheit und Stabilität unserer Welt sind." Nach dem EU-Gipfeltreffen in Hampton Court bei London sagte Blair weiter, die EU werde sich mit den wichtigsten Verbündeten beraten.


    Auswärtiges Amt bestellt Geschäftsträger ein


    Wie mehrere andere Länder auch bestellte das Auswärtige Amt in Berlin den Geschäftsträger der iranischen Botschaft ein. Ein Sprecher von Außenminister Joschka Fischer sagte, der Vorgang sei "völlig inakzeptabel und auf das Schärfste zu verurteilen". Parteiübergreifend wurden die iranischen Äußerungen verurteilt. Diese könnten nicht als Ausrutscher gewertet werden, sagte SPD-Fraktionsvize Gernot Erler. Die Rede offenbare eine Geisteshaltung, die dem "friedlichen Zusammenleben der Völker widerspricht".


    Irans Präsident Ahmadinedschad hatte am Mittwoch auf einer Konferenz in Teheran gesagt, er erwarte, dass Israel von der Landkarte getilgt werde. Mit Gottes Hilfe werde dies "durch kontinuierliche Weisheit der Palästinenser auch bald realisiert werden".



    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4893510_NAV_REF1,00.html]http://www.tagesschau.de[/URL]