Platzeck soll SPD-Chef werden
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck soll neuer SPD-Chef werden. Das ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs zwischen Platzeck und dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck. Heute soll der Vorschlag dem SPD-Präsidium formell unterbreitet werden. Platzeck bezeichnete die Entscheidung als "große Ehre". Es gehe nun darum, die SPD "ganz schnell aus der Krise" heraus zu führen. Für seine Kandidatur habe er die Unterstützung aller Landesverbände der SPD, sagte Platzeck. Seinen Posten als Ministerpräsident werde er behalten.
Beck galt neben Platzeck als Favorit für die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Franz Müntefering. Er soll nach Angaben Platzecks eine herausgehobene Rolle in der Partei einnehmen. Er wolle sich aber auf die im März kommenden Jahres als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz zur Wiederwahl stellen. Platzeck habe seine "volle Unterstützung", sagte Beck.
latzeck bekräftigte nach dem Treffen, dass die SPD am Plan einer Großen Koalition festhalte. "Wir wollen, dass die Verhandlungen zur Bildung einer Regierung zügig vorangehen", sagte er. Die Spitzenrunde habe auch ihre Unterstützung für Müntefering betont.
Müntefering steht für Ministerposten zur Verfügung
SPD-Chef Franz Müntefering hatte am Montag seinen Rückzug vom Parteivorsitz angekündigt, nachdem er im Vorstand bei der Abstimmung über den neuen Generalsekretär eine schwere Niederlage erlitten hatte. Statt seinen Wunschkandidaten Kajo Wasserhövel nominierte das Gremium die Wortführerin der SPD-Linken, Andrea Nahles. Trotz seines Rückzugs als SPD-Chef will Müntefering aber weiter für einen Ministerposten in der geplanten großen Koalition zur Verfügung stehen.
Nahles lässt Rückzug offen.
Ob Nahles nun Generalsekretärin wird, ließ Beck nach dem Treffen mit Platzeck offen. In den Tagesthemen sagte er, die SPD-Spitzengremien würden heute über die Frage beraten. Er gehe davon aus, dass Nahles eine wichtige Funktion in der Parteispitze übernehmen werde. Die SPD-Linke hatte zuvor selbst offen gelassen, ob sie ihre Kandidatur für den Posten des Generalsekretärs zurückziehen würde. Über diese Entscheidung müsse der künftige Parteivorsitzende mitreden, sagte sie. [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4911266,00.html]Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Heidemarie Wieczorek-Zeul kündigte unterdessen an, auf ihr Parteiamt zu verzichten.[/URL]
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