Kabul (dpa/afp) - Bei der Explosion einer Autobombe in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben der afghanischen Regierung zwei Bundeswehrsoldaten getötet worden.
Drei weitere deutsche Soldaten der Internationalen Schutztruppe (ISAF) seien verletzt worden, hieß es aus Regierungskreisen in Kabul. Ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums sagte, drei Afghanen seien bei dem Anschlag verletzt worden. Es sei unklar, ob es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe.
Die Autobombe war am Nachmittag (Ortszeit) nahe der Wahlbehörde in Kabul detoniert. Die Straße, an der der Anschlag verübt wurde, führt zum Camp Warehouse, dem wichtigsten Lager der Bundeswehr in Kabul. Am Samstag hatte die Wahlbehörde die Ergebnisse der Parlamentswahl in Afghanistan bekanntgegeben. Der vermutete Selbstmordattentäter habe seinen mit Sprengstoff beladenen Toyota in ein vor einem UN-Büro stehendes ISAF-Fahrzeug mit Bundeswehrsoldaten gerammt, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums..
Im Juni 2003 waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bus der Bundeswehr in Kabul vier deutsche Soldaten getötet und 29 weitere verletzt worden.
An dem NATO-geführten Friedenseinsatz in Afghanistan sind derzeit knapp 2250 Bundeswehrsoldaten beteiligt. Der größte Teil des Kontingents leistet seinen Dienst in der Hauptstadt Kabul. Darüber hinaus ist die Bundeswehr mit so genannten Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) in Kundus und Faisabad im Norden des Landes im Einsatz.
Ein weiterer Stützpunkt ist in der drittgrößten afghanischen Stadt Masar-i-Scharif geplant. Die PRTs unter ISAF-Führung sollen in den Provinzen für mehr Sicherheit sorgen und den Wiederaufbau des Landes praktisch unterstützen. Ende September hatte der Bundestag die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes beschlossen.